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Hadschi Halef Omar im Wilden Westen

Hadschi Halef Omar im Wilden Westen

Titel: Hadschi Halef Omar im Wilden Westen
Autoren: Karl Hohenthal
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Winnetou!
    Bekanntlich war der Apache der Lehrmeister Old Shatterhands in allen Fertigkeiten, »deren ein Westmann bedarf«. Doch in der Wüsten-/Balkan-Version des Mannes mit dem »Jagdhieb«, als
Kara Ben Nemsi, da unterwies ein anderer den kleinen Hadschi Halef Omar, was dieser freilich gern andersherum darzustellen pflegte. Was stimmte beziehungsweise stimmt immer noch in diesem vielfach verpuppten Kosmos?
    Nicht wenige literarische Adepten haben sich, und zwar recht gehaltvoll, an einer Fortschreibung der May-Helden versucht, etwa Jörg Kastner im Karl-May-Verlag. Was es bisher nicht gab: eine sowohl augenzwinkernde als auch seriöse, selbstreferentielle Auseinandersetzung mit einem Gesamtwerk, wie es vielfältiger, umfangreicher, spannender und unterhaltsamer von keinem anderen deutschen Autor geschaffen wurde. Könnte nicht, 100 Jahre nach seinem Tode, Karl May – pardon: Karl Hohenthal – eine Pferdelänge hinter sich treten und ein paar »recognoscirende« Blicke auf sich selbst zulassen? Was, wenn wir hinter die Kulissen des großen May-Theaters treten dürften, und zwar auf dem arabischen und dem nordamerikanischen Schauplatz; wie, wenn dort der unverzichtbare Erz- und Haupt- und Oberschurke selbst ein Deutscher wäre, gar ein Sachse, ja das exakte Ebenbild Mays, pardon: »Karl Hohenthals«?
    Wir finden deshalb in diesem Buch Hadschi Halef Omar mehr denn je als Kritiker seines »Sihdi«, und beileibe nicht nur in weltanschaulichen Dingen. Flankiert wird er von einem zünftigen, bayerisch-katholischen Mundkoch am Hofe König Ludwigs II., welchem der Ich-Erzähler, wiederum Karl Hohenthal, genauso spanisch vorkommt wie dem Leser. Einzige personelle No-go-Area ist Winnetou. Er bleibt so wortkarg und unantastbar wie eh und je. Seine Aura ist sakrosankt, auch und gerade anno 2012 im Jubiläumsjahr seines »Scharlih«. Rührte man an dieser Ikone, man verginge sich tatsächlich am Mythos May. Howgh.
     
    Ob nun diese »Reiseerzählung« von »Karl Hohenthal« – das Ergebnis mehrerer Jahre Arbeit – ein sehr postumes Kompliment für Karl May darstellt oder schlicht eine Unverschämtheit, schlimmer noch: eine literarische Belanglosigkeit, das soll nicht »der
Markt« entscheiden. Die unzähligen May-Freunde, -Kenner und -Forscher und ganz einfach Wildwest-Begeisterten sollen dies tun. Es schreibt ja hier, wie nicht oft genug betont werden kann, keineswegs der große Sachse selbst. Allein der doppelte, mithin pseudo-pseudonyme Geist von Karl Hohenthal »alias« Karl May tut dies, und so entstand diese Nachempfindung seiner Worte und seiner Figuren in aufrichtiger Verehrung von einem verspäteten Schüler dieses unerreichbaren Meisters – und großen Menschen.
     
    Yellowstone Park, Wyoming, im Herbst 2011

Die Verwendung des Titels »Hadschi Halef Omar im Wilden Westen« erfolgt in freundlicher Absprache mit dem Karl-May-Verlag , Bamberg.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Copyright © 2012 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Layout: Helga Schörnig
Satz: Christine Roithner Verlagsservice, Breitenaich
Gesetzt aus der 10,8/13,6 Punkt Garamond Premier Pro
    eISBN 978-3-641-07056-4
     
     
     
     
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