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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition)
Autoren: Faye Kellerman
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Verurteilung wegen Mordes.«
    »Das alles muss Ihnen sehr wehtun.«
    »Gott wird sich um ihn und all die anderen kümmern und sie ihrer gerechten Strafe zuführen. Ich glaube fest daran, im Gegensatz zu meinem Mann.«
    »Glaube ist ein wunderbares Gefühl.«
    »Nicht wahr? Aber darum geht es nicht, Mrs. Decker. Letzte Woche bekamen wir einen Anruf von der Nevada State Police, dass Wanderer in der Mohave Wüste einige Knochen gefunden haben, und zwar genau an der Stelle, die Belize Hernandez beim Staatsanwalt als Grabstelle seines Bruders, Manny, angegeben hatte. Ich verstehe nicht, wie der Suchtrupp sie übersehen konnte, denn sie sind die Stelle mindestens fünfzigmal abgegangen. Vielleicht haben die letzten Regenfälle die Knochen freigespült, oder ein Tier hat sie schließlich doch noch ausgebuddelt. Die Wüste verändert sich ständig, sie gibt und nimmt. Sie ist das wirkliche Leben.« Sie flatterte mit ihren Händen durch die Luft. »Ich rede dummes Zeug.«
    »Überhaupt nicht.«
    »Wenn ich nervös bin, rede ich wie ein Wasserfall.«
    »Ich weiß genau, was Sie meinen. Fahren Sie fort, ich höre Ihnen zu.«
    »Danke. Wissen Sie, wir haben Mannys Zahnschema. Derselbe Zahnarzt, der Beths Unterlagen aufgehoben hat, hat auch die von Manny behalten. Es ist ein Wunder, dass er sie noch besaß, denn der Junge war in seinem Leben nur einmal, wegen eines einzigen Lochs in Behandlung. Gute Ernährung, wenig Zucker, viel Vollkorn. Nicht wie die heutigen Lebensmittel, die alle behandelt werden. Aber ich rede wie eine alte Frau.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung.«
    »Jedenfalls haben wir die Röntgenbilder der Polizei in Nevada übergeben. Im Moment sind sie dabei zu versuchen, die Knochen hundertprozentig zu identifizieren.«
    »Verstehe.« Ein Küchenwecker klingelte. »Entschuldigen Sie, es dauert nur einen Moment.« Rina öffnete die Ofentür und nahm zwei Broccoli-Quiches heraus. »Tut mir leid.«
    »Ich bitte Sie – mir tut es leid, dass ich Sie aufhalte.«
    »Das macht gar nichts. Was passiert denn nun mit den Gebeinen, wenn es tatsächlich die von Manny sind?«
    »Genau hier liegt das Problem.« Sie seufzte. »Wir sind die nächsten Verwandten, abgesehen von diesem Menschen im Gefängnis und seinem Vater, der nichts mit seinem toten Sohn zu tun haben will. Wir müssen entscheiden, was mit seinen sterblichen Überresten geschieht.«
    »Ja, das ist wirklich ein Problem.«
    »Wir können sie der Polizei geben, die sie dann entweder aufbewahrt oder entsorgt. Das ist die eine Möglichkeit.« Sie wartete kurz. »Aber ich meine mich zu erinnern... dass Ihr Mann, Lieutenant Decker, bei unserem letzten Gespräch davon überzeugt zu sein schien, dass Manny es nicht getan hat … den Mord.«
    »Okay.«
    »Glauben Sie, er hat die Wahrheit gesagt, oder wollte er uns nur beruhigen?«
    »Wenn Peter denkt, Manny habe den Mord nicht begangen, dann würde ich ihm das glauben.«
    Sandra blickte Rina unverwandt an. »Sie sagten, der Fall war überall in den Nachrichten? Was denken Sie ? Wollte Ihr Mann nur nett sein, oder glauben Sie, dass Manny tatsächlich keine Schuld an Beths Ermordung trägt?«
    Rina wollte darüber genau nachdenken. Sie setzte sich an den Küchentisch, Sandra folgte ihrem Beispiel. »Also gut, ich glaube, dass Lieutenant Decker manchmal Dinge sagt, um einen Schicksalsschlag erträglicher zu machen. Aber in dieser Sache erinnerten sich alle, mit denen er gesprochen hat – die Kellnerin von früher, die mit Beth gearbeitet hat, die Kirchenmitglieder, die aus dem Nichts auftauchten, um plötzlich ihre Meinung zu dem Ganzen zu sagen -, sie alle erinnern sich daran, wie liebevoll und gläubig Beth und Manny als Paar waren. Vielleicht haben sie Haschisch geraucht, vielleicht hatten sie ungewöhnliche Vorstellungen von Gott, aber sie waren authentisch in ihrem Glauben und in ihrer Liebe füreinander. Manny scheint seine Aufgabe als Anführer der Glaubensgemeinschaft wirklich ernst genommen zu haben. Und Beth war sehr an Biolandwirtschaft interessiert. Für sie hatten eine gesunde Lebensweise und Herzensbildung eine religiöse Bedeutung.«
    Rina stand auf und rührte einen Topf mit roter Curry-Hühnersuppe um.
    »Beth war ihrer Zeit weit voraus. Oder aber sie wuchs eben mit einer Mutter auf, die alles über gesundes und wohlschmeckendes Essen wusste.«
    Sandra stand auch auf und begann, rote Paprika klein zu schneiden. »Also glauben Sie nicht, dass er es war... Manny?«
    »Mrs. Devargas, auch nette Menschen sind zu
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