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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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einfühlsam zu mir. Trotzdem fand ich es, ehrlich gesagt, gar nicht schön. Ich hab vor Enttäuschung sogar ein bisschen geweint und Simon musste mich trösten.« Später hätte sie aber die gemeinsame Sexualität genossen und sich dabei mit ihm immer sehr verbunden gefühlt. »Die ersten vier Jahre war ich total glücklich und Simon zeigte mir die große weite Welt. Aber irgendwie sind wir später aus der Beziehung regelrecht rausgewachsen und trennten uns schließlich friedlich.«
    Fasst man die bisherigen Schilderungen der beiden zusammen, ist Daniel ein ängstlich-ambivalenter Binder und Kathrin eine sichere Binderin. Diese Einschätzung bestätigt sich, als sie noch einmal ausführlich über ihre sexuelle Beziehung berichten. »Vor sechs Jahren konnten wir überhaupt nicht voneinander lassen. Es machte mich total an, dass Kathrin immer wieder mit mir schlafen wollte. Ich fühlte mich wie der perfekte Liebhaber für sie. Heute gibt mir meine Frau das Gefühl, als sei ich ein lästiger Lustmolch!«, fängt Daniel zu erzählen an. »Dabei hab ich doch immer versucht, sie auf Händen zu tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Warum glaubt sie denn, rackere ich mich in der Werkstatt so ab? Doch nur, damit wir es als Familie schön haben. Anstatt dass Kathrin mal sieht, wie viel ich für sie tue, heult sie nur noch, weil ich ihr immer noch kein Kind gemacht habe. Und wenn ich sie außerhalb ihrer fruchtbaren Tage mal lieben will, lässt sie mich nicht mehr ran. Früher hat ihr meine Art mal gefallen. Heute kann ich ihr nichts mehr recht machen. Das ist doch nicht normal! Es gibt Tage, da komme ich schon gar nicht mehr gern nach Haus, um mir den Frust zu ersparen.«
    Auch Kathrin bestätigt, dass der Sex in den ersten Jahren richtig Spaß gemacht hätte. »Wir waren beide neugierig, wie wir uns gegenseitig verwöhnen können und haben viel ausprobiert. Damals konnte ich mich bei Daniel auch komplett fallenlassen. Es lief richtig prima zwischen uns. Wir wollten unser Leben zusammen verbringen und Kinder haben. Aber dann begann die seltsame Wandlung kurz nach unserer Hochzeit im vorigen Jahr. Ich freute mich auf Nachwuchs und war dann ganz schön enttäuscht, dass es nicht auf Anhieb klappte. Aber anstatt mich zu trösten und mich einfach mal in den Arm zu nehmen, wurde Daniel immer ungehaltener. Er fing an, bei jedem Sex auf das ›volle Programm‹ zu drängen.« Dann erzählt Kathrin, dass sie sich zunehmend unter Leistungsdruck fühlte. »Ich konnte mich gar nicht mehr entspannen und wurde nicht so feucht beim Sex. Das merkte Daniel natürlich auch und machte mir Vorwürfe, dass ich nicht mehr auf ihn stehen würde. Ich gab mir wirklich alle Mühe, seine Zweifel zu entkräften. Manchmal machte ich es sogar ihm zuliebe, obwohl ich gar keine Lust mehr hatte. Aber als er mich dann eines Tages anschrie, Sex bräuchte man doch nicht nur zum Kindermachen, da war für mich der Ofen aus! Seitdem hab ich einen Scheideninfekt nach dem anderen. Daniel hält das natürlich für eine willkommene Ausrede. Aber ehrlich: Ich bin mit meinen Nerven am Ende!«
    So wie Kathrin und Daniel fallen den meisten Paaren, die zu mir zur Beratung kommen, nur noch Probleme ein. In den Gehirnen geistern vor allem Worte wie gestört, unnormal oder Versagen herum. Die wenigsten denken in diesem Moment spontan an die schönen Seiten ihres Zusammenseins. Um den Blickwinkel aber wieder für das Positive zu öffnen, frage ich gern nach dem gemeinsamen Kennenlernen. Der kleine Trick: Der Gedanke an die erste Verliebtheit ist nicht nur ein sentimentaler Blick durch die rosarote Brille. Vielen Paaren wird durch diese Frage bewusst, was sie eigentlich aneinander bindet und fasziniert. Nicht selten leuchten dann das erste Mal seit langer Zeit wieder die Augen beim Blick auf den Partner: Ja, genau für diesen Menschen lohnt es sich, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Und auch Daniels Gesicht verklärt sich, als er vom ersten Verknalltsein mit seiner Frau erzählt. »Kathrin sah in ihrem weißen Sommerkleid wunderschön aus! Sie hatte tolle lange Haare, umwerfende Brüste und einen wahnsinnig weichen Mund. Und das Genialste: Ich hatte nach all der Zeit endlich das Gefühl, die versteht mich! Meine Frau ist das Beste, was mir je passiert ist und ich würde sie nicht wieder hergeben!« Das war ja wohl eine Liebeserklärung! Und die trifft bei Kathrin auch voll ins Schwarze. Sie nimmt Daniels Hand: »Ich liebe dich. Und mit dem Sex, das kriegen
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