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Gute Zeiten mit Hanni und Nanni

Gute Zeiten mit Hanni und Nanni

Titel: Gute Zeiten mit Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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abweisend? Aber warum denn eigentlich, Jenny?“
    „Weil du Klassensprecherin geworden bist“, antwortete Jenny leise. „Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich Klassensprecherin werden müsste. Und ich bin vor Neid fast geplatzt, als sie dich gewählt haben.“
    „Ach, Jenny, warum hast du mir das nicht gesagt?“, beklagte sich Carlotta. „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ich dir nur getan habe!“
    „Du hast mir überhaupt nichts getan“, antwortete Jenny. „Meine verdammte Eitelkeit war daran schuld.“ „Lass uns das alles einfach vergessen und ganz neu anfangen“, schlug Carlotta vor. „Mein Benehmen war auch nicht immer so, wie es sein sollte. Ich hatte beim Liegen nämlich eine Menge Zeit zum Nachdenken. Und mir ist aufgegangen, dass ich mich meiner Verantwortung als Klassensprecherin auch nicht ganz würdig erwiesen habe." Sie verzog bedauernd das Gesicht. „Ich habe viel zu viel Zeit beim Reiten und mit Lissi verbracht und mich zu wenig um die Angelegenheiten der Klasse gekümmert. Lissi geht nun zum Ende des Schuljahres weg. Ich werde mich also wieder mehr in die Klasse einfügen."
    „Ach ja, ich hatte ja schon ganz vergessen, dass Lissi nach Amerika geht", rief Jenny. „Du wirst sie sicher sehr vermissen, nicht wahr? Und auch die Pferde."
    „Ja, obwohl ich sicher ab und zu mit Wim zusammen ausreiten werde", antwortete Carlotta. „Aber ich werde sicher nicht mehr so viel Zeit auf dem Gut verbringen wie in den letzten Wochen. Stattdessen werde ich mich um meine alten Freunde kümmern. Siehst du, Jenny? Ich habe meine Lektion auch gelernt."
    Ein voller Erfolg!
    Elli war ein wenig betrübt. Denn Raphaela war von den letzten Vorbereitungen für die Theateraufführung so in Anspruch genommen, dass sie kaum Zeit für sie hatte. Außerdem war Raphaela so in sich gekehrt und irgendwie abwesend.
    Die Zwillinge merkten, dass ihre Cousine traurig war. „Stimmt etwas nicht, Elli?“, fragte Nanni. „Du machst ja ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.“
    „Freu dich lieber“, meinte Hanni. „Wir haben für die nächste Zeit doch wirklich gute Aussichten: Morgen Abend die Theateraufführung und dann Ferien. Gefallt dir das etwa nicht?“
    Elli seufzte. „Im Moment kann ich mich für überhaupt nichts begeistern. Raphaela ist die ganze Zeit so kühl und abweisend mir gegenüber. Und ich weiß überhaupt nicht, warum.“
    „Raphaela ist mit ihren Gedanken bei der Theateraufführung“, antwortete Nanni. „Wenn die erst mal vorüber ist, wird sie wieder ganz normal.“
    „Genau“, stimmte Hanni zu. „Wir sind im Moment ja alle ein bisschen nervös deswegen und wollen, dass alles hundertprozentig klappt. Für Raphaela muss das alles noch viel aufregender sein. Sie hat ja sozusagen alle Fäden in der Hand.“
    Elli hätte den Zwillingen gerne geglaubt. Die beiden waren so unkompliziert und hatten eine Menge gesunden Menschenverstand. Beides fehlte ihrer Cousine. Dafür fühlte Elli mehr als sie. Und ihr Gefühl sagte ihr, dass doch etwas nicht stimmte. Allerdings musste sie dieses Gefühl vorerst in einen anderen Winkel ihres Kopfes verbannen, denn im Augenblick passierte einfach zu viel! Das Erste war, dass Carlotta aus dem Krankenhaus kam, während die anderen gerade beim Mittagessen saßen. Sie schlich sich leise in den Speisesaal, und die Mädchen bemerkten sie erst, als sie sagte: „Ich hoffe, ihr habt mir etwas übrig gelassen.“
    Es gab ein großes Hallo. Die Mädchen stürzten sich geradezu auf Carlotta und begrüßten sie lautstark. Und sogar Frau Adams klopfte Carlotta auf die Schulter und sagte ihr, wie sehr sie sich freute, dass sie wieder da war. Mamsell ging sogar noch weiter. Sie eilte von ihrem Tisch herüber und schloss Carlotta herzlich in die Arme.
    „Ah, ma chère Carlotta“, rief sie, und ihre dunklen Augen glitzerten verdächtig feucht. „Wie schön, dass du wieder gesund bist!“
    „Vielen Dank, Mamsell“, sagte Carlotta lächelnd. „Ich bin auch froh, dass ich wieder hier bin.“
    „Du kommst genau pünktlich zur Kostümprobe“, sagte Lissi und stand auf, um Platz für ihre Freundin zu machen. „Ich hoffe, du hast die Zeit im Krankenhaus genutzt, um deinen Satz auswendig zu lernen.“
    „Den Krankenschwestern ist er schon zu den Ohren herausgekommen“, bestätigte Carlotta. „Und ich kann es gar nicht erwarten, endlich mein Kostüm anzuprobieren.“
    Die Kostümprobe war eine einzige Katastrophe. Petra war ein reines Nervenbündel, was vollkommen
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