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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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Kaffee getroffen, was sie immer noch ziemlich fertigmachte.
    Die Polizei rückte nicht viele Informationen heraus, außer dass alle drei Todesfälle auf Erstickung zurückzuführen waren. Sie gab jedoch nicht an, um welche Art des Erstickens es sich handelte, nur dass der mutmaßliche Täter eine Frau war. In der Zeitung hatte auch nicht gestanden, wie oder wo die Mörderin ihre Opfer traf; Maddie hatte spekuliert, dass die Frau sie wahrscheinlich in Bars aufgabelte. Lucy tendierte dazu, ihr Recht zu geben. Dass Lucy über erotische
Asphyxiation schrieb, während in der Stadt Männer erstickt wurden, war ein Riesenzufall, doch es gab die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Erstickungstod zu erleiden. So viele, wie das menschliche Hirn sich nur ausdenken konnte, und über die zahlreichen Möglichkeiten, wie das Leben die Kunst nachahmen konnte, wollte sie lieber gar nicht erst nachdenken. Und außerdem weigerte sie sich, das wahre Leben mit Fiktion zu verwechseln und so paranoid zu werden wie Maddie.
    Der Anzahl der Paare im Starbucks nach zu urteilen, schienen Männer keine Angst zu haben, sich in Coffee Bars mit Frauen zu treffen. Wahrscheinlich weil sie sich, so wie Lucy ihre Dates, über Dating Sites kennen gelernt und bereits E-Mails ausgetauscht hatten. Und sich bei Starbucks zu treffen war sicher.
    Bevor Lucy beschlossen hatte, sich zu Recherchezwecken übers Internet Männer zu suchen, war sie der Meinung gewesen, dass Online-Dating … nun ja, etwas für Verzweifelte und Stubenhocker war. Auch wenn Lucy verstand, warum Frauen übers Internet Bekanntschaften suchten, konnte sie das bei Männern überhaupt nicht nachvollziehen. Warum sollte ein passabel aussehender Kerl, der einen Job und seine eigenen gepflegten Zähne hatte und nicht bei seiner Mutter wohnte, übers Internet nach einer Verabredung suchen? War es nicht die ureigenste Aufgabe des Mannes, Frauen in Bars und Restaurants oder gar in der Obstabteilung von Albertson’s aufzugabeln?
    In den vier Wochen nach ihrer ersten Online-Verabredung hatte sie herausgefunden, dass die Männer online – wie Bigdaddy182 und Klondikemike – erwarteten, dass sie ihnen nachlief. Außerdem schienen sie in zwei Kategorien zu fallen: diejenigen, die um die Ecke gebracht werden mussten, und diejenigen, die so langweilig waren, dass sie sich am liebsten selbst umgebracht hätten.
    Klar, bestimmt gab es irgendwo da draußen im Netz auch ein paar tolle Typen. Nette Männer, die einfach nur nette Frauen kennen lernen wollten, weil sie in ihrem Alltag nicht viele davon trafen, tolle Typen, die sich nicht gern in Bars oder Obstabteilungen herumtrieben. Sie hatte bloß keinen davon getroffen. Eigentlich hatte sie schon sehr lange überhaupt keine tollen Typen mehr getroffen, sei es nun im Netz oder sonstwo. Ihr letzter Freund war ein charmanter Alkoholiker gewesen, der mehr besoffen gewesen war als nüchtern. Als sie ihn das letzte Mal gegen Kaution aus dem Gefängnis holen musste, hatte sie endlich zugeben müssen, dass ihre Freundinnen Recht hatten. Sie war ein Problemjunkie mit Rotkreuzschwester-Komplex. Aber das war jetzt vorbei. Sie war es leid, ständig zu versuchen, irgendwelche Nieten zu retten, die sie nicht zu schätzen wussten.
    Lucy schob den Ärmel ihres Blazers hoch und sah auf die Uhr. Zehn nach sieben. Zehn Minuten zu spät. Fünf Minuten würde sie Hardluvnman noch geben, dann wäre sie weg.
    Sie hatte ihre Lektion über gestörte Männer gelernt. Sie wollte einen netten, normalen Typen, der nicht zu viel trank, nicht auf irgendwelche Extreme stand und keine Mami/ Papi-Komplexe mit sich rumschleppte. Ein Mann, der weder zwanghaft log, noch serienweise fremdging. Der nicht emotional zurückgeblieben oder körperlich abstoßend war. Ihrer Meinung nach war es auch nicht zu viel verlangt, dass er über ausreichende sprachliche Fähigkeiten verfügen musste.
Ein reifer Mann, der wusste, dass das Grunzen einer Antwort noch keine Unterhaltung ausmachte.
    Lucy trank gerade einen Schluck Kaffee, als die Tür zu Starbucks aufschwang. Sie blickte vom Boden ihrer Tasse zu dem Mann auf, der den Eingang ausfüllte, als wäre er von einem Kongress für Verrückte und Bösewichte hereingeweht worden. Der Schirm seiner roten Baseballmütze war tief in seine Stirn gezogen und warf einen Schatten über Augen und Nase. Seine gebräunten Wangen waren von der Kälte gerötet, und die Spitzen seines schwarzen Haares ringelten sich wie Angelhaken um den Mützenrand. Regen
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