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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Autoren: Alexandra Ivy
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sein.«
    Styx’ Verärgerung schmolz dahin, während sich ein beunruhigendes Lächeln in seinen Mundwinkeln bildete. »Wen versuchst du damit zu überzeugen?«
    Santiago blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. »Wovon zu überzeugen?«
    »Dass du glücklich seiest«, stellte der ältere Vampir klar. »Allen Gerüchten zufolge stürmst du durch die Gegend und machst allen anderen das Leben zur Hölle, seit Nefri zu ihrem Clan hinter den Schleier zurückgekehrt ist. Das klingt nicht nach einem Mann, der mit seiner Junggesellenexistenz zufrieden ist.«
    Diese verdammte Tonya und ihr großes Koboldinnenmundwerk. Santiago steckte sein Handy wieder in die Tasche und streckte ungeduldig eine Hand aus. »Hast du eine Wegbeschreibung zu Gaius’ Versteck?«
    »Hier.« Styx reichte Santiago ein gefaltetes Stück Papier und griff plötzlich nach seinem Handgelenk. In seinen Augen glitzerte eine Warnung. »Vorerst sind Informationen alles, was ich will. Ist das klar?«
    »Kristallklar.«
    »Die Orakel werden nicht besonders glücklich sein, wenn sie herausfinden, dass du unbefugt in ihren Spielplatz eindringst«, erklärte Styx warnend. »Bleibe unter dem Radar, amigo , und sei vorsichtig.«
    Santiago nickte langsam. »Jederzeit.«

KAPITEL 2
    Das derzeitige Versteck der Orakel
    Auf halber Strecke zwischen Chicago und St. Louis
    N efri kehrte auf einer hohen Klippe mit Blick auf den Mississippi in die Welt der Sterblichen zurück.
    Sie zitterte und schlang ihren langen Umhang um ihren großen, schlanken Körper. Nicht wegen der Kälte, obgleich der Oktobernacht eine Kälte innewohnte, die es während ihres letzten Besuches auf dieser Seite des Schleiers nicht gegeben hatte. Es waren die Gefühle, die auf sie einstürmten.
    Es war alles so – überwältigend.
    Der Geruch der feuchten Erde und des dichten Mooses, das die Ufer des nahe gelegenen Flusses säumte. Der Ruf einer Eule und das Rascheln der abgestorbenen Blätter. Ihr langes, schwarzes Haar, das sich in der Brise bewegte.
    Und natürlich ihre ganz eigenen Empfindungen.
    Furcht. Hunger.
    Leidenschaft.
    Nefri blieb vollkommen bewegungslos stehen, ihr blasses, ovales Gesicht versteinert zu einer undurchdringlichen Maske. Sie setzte ein ruhiges Lächeln auf, und ihre ebenholzschwarzen Augen verrieten nichts von ihrem inneren Aufruhr.
    Mit ihrer beträchtlichen Stärke war sie imstande, den meisten Gefahren dieser Welt zu trotzen, doch die Kommission bestand aus den mächtigsten Dämonen. Sie konnten sie allein kraft ihrer Gedanken auslöschen.
    Es fühlte sich stets wie ein Drahtseilakt an, wenn sie gezwungen war, sich mit ihnen zu treffen. Und zwar auf einem Drahtseil, das jederzeit reißen konnte, sodass sie in den Tod stürzte.
    Als sie endlich das Gefühl hatte, bereit zu sein, durchschritt Nefri den Eingang zu den Höhlen, der hinter einem Illusionszauber verborgen gewesen war, und trat in die Mitte der großen Kammer. Sogleich erschien ein Zalez-Dämon.
    Nur einen Augenblick lang wurde ein großer, ausgezehrter Körper mit einem übergroßen Kopf und schräg gestellten, beinahe mandelförmigen Augen sichtbar. Dann nahm die Kreatur ihre menschliche Gestalt an, die eines Wikingerkriegers mit kurzem, blondem Stachelhaar und Augen im stürmischen Blau der Ostsee. Sein herrlicher Körper war gebräunt und angemessen für einen Gott, was nicht weiter überraschend war, wenn man bedachte, dass er von mehr als einer primitiven Gesellschaft angebetet worden war. Im Augenblick wurde diese wunderschöne Gestalt nur von einer verblichenen Jeanshose verdeckt, die tief auf seinen Hüften saß.
    Nefri neigte leicht den Kopf und zügelte entschlossen ihre weibliche Reaktion auf die Sexuallockstoffe, die der Dämon ausströmte.
    Zalez-Dämonen waren teilweise Inkuben und imstande, die Gestalt anzunehmen, welche ihr Gegenüber am meisten begehrte. Nefri verspürte nicht das Bedürfnis, ihm ihre geheimsten Wunschvorstellungen zu verraten.
    Nicht, nachdem sie den vergangenen Monat damit verbracht hatte vorzugeben, dass diese Wunschvorstellungen nicht existierten.
    »Recise«, murmelte sie.
    »Ah, Nefri, es ist so gut, dass Ihr gekommen seid.« Seine Stimme strich über ihren Körper wie warmer Samt, und sein Lächeln war ungemein charmant, auch wenn man bedachte, dass Nefri gar keine andere Wahl gehabt hatte.
    Eine Einladung der Kommission war ein königlicher Befehl, den nur der idiotischste Dämon ignorieren würde.
    »Euer Bote bestand darauf, dass es von großer Wichtigkeit sei«,
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