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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Autoren: Alexandra Ivy
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einen Schauder über den Rücken laufen ließ.
    Irgendetwas ging hier vor.
    Etwas, das ihm nicht gefallen würde.
    »Wenn das tatsächlich der Fall war, dann musste sie sich auf eine Enttäuschung gefasst machen«, entgegnete Styx mit vorsichtiger Miene.
    »Enttäuschung?«
    »Sie behauptet, vor einer Woche zu dem Versteck zurückgekehrt zu sein und entdeckt zu haben, dass Gaius sich dort aufhielt.«
    »Nein.« Santiago ballte die Hände zu Fäusten. Diese Angelegenheit sollte endlich beendet sein, verdammt! Der Fürst der Finsternis war tot, und ebenso auch sein Erzeuger, den er früher einmal als seinen Vater betrachtet hatte. »Das kann ich nicht glauben.«
    Etwas, das womöglich Mitgefühl war, blitzte in Styx’ Augen auf. »Ich glaubte es ebenfalls nicht, doch Viper war überzeugt davon, dass sie die Wahrheit sprach. Zumindest die Wahrheit, soweit sie sie kannte. Es ist möglich, dass sie nur eine Schachfigur in einem Spiel ist.«
    Santiago fauchte. Sein Clanchef besaß das Talent, in den Seelen von Menschen zu lesen. Wenn er behauptete, dass sie die Wahrheit sagte, dann … Dios .
    »Ich habe miterlebt, dass er mit dem Fürsten der Finsternis durch den Riss kam, aber wie zum Teufel hat er die Schlacht überlebt?«
    »Eigentlich überlebte er nur teilweise.«
    Santiago kämpfte gegen das Gefühl an, auf Treibsand zu stehen. »Was zum Teufel soll das bedeuten?«
    »Diese Sally erzählte, dass Gaius sich seltsam verhielte.«
    »Er verhält sich bereits seit Jahrhunderten seltsam«, erwiderte Santiago. »Dieser betrügerische Bastard.«
    »Sie sagte, er habe schmutzig und verwirrt ausgesehen«, fuhr Styx fort, ohne den wachsamen Blick von Santiagos verbitterter Miene abzuwenden. »Und sie war sich sicher, dass er sie nicht erkannte.«
    Santiago runzelte nachdenklich die Stirn, verblüffter über die Behauptung, dass Gaius schmutzig gewesen sei, als über seine angebliche Verwirrung. Sein Erzeuger war stets peinlich genau gewesen, in jeder Hinsicht. Und Santiagos kurzer Blick in Gaius’ Versteck hinter dem Schleier hatte die Zwangserkrankung des älteren Vampirs nur noch sichtbarer werden lassen.
    »War er verletzt?«
    »Laut der Hexe wirkte er, als stehe er unter irgendeinem Zwang.«
    »Unmöglich. Gaius ist viel zu mächtig, als dass eine andere Person seinen Geist kontrollieren könnte.«
    »Das hängt davon ab, wer ihn kontrolliert«, betonte Styx. »Sally behauptete auch, dass er offenbar versuchte, etwas oder jemanden zu beschützen, das oder den er im Haus versteckt hielt.«
    Mit einem leisen Fluch richtete Santiago seinen Blick auf die Tür, um sich zu vergewissern, dass sie geschlossen war. Es war nicht notwendig, Panik zu verbreiten.
    »Den Fürsten der Finsternis?«
    »Nein.« Styx schüttelte entschieden den Kopf. »Die Orakel sind sich sicher, dass der Fürst der Finsternis wirklich und wahrhaftig tot ist.«
    Santiagos Anflug von Erleichterung verflüchtigte sich beim Anblick von Styx’ grimmigem Gesichtsausdruck. Der Fürst der Finsternis mochte vielleicht tot sein, aber Styx befürchtete offensichtlich, dass Gaius von irgendetwas kontrolliert wurde.
    »Du hast mit den Orakeln gesprochen?«
    Styx grimassierte. »Unglücklicherweise. Da mein erster Gedanke ebenso wie deiner in der Vermutung bestand, dass es ihm gelungen sein mochte, einen kleinen Teil des Fürsten der Finsternis zu retten, suchte ich natürlich die Kommission auf, um ihr von meinen Befürchtungen zu berichten.«
    »Und?«
    Der Raum füllte sich mit einer Macht, die die Lampen zum Flackern brachte und die Computermonitore ausschaltete.
    »Man gab mir höflich zu verstehen, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Er brach in schallendes Gelächter aus. Wie viele Male war Styx wohl gesagt worden, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern? Santiago vermutete, dass das wohl noch nie vorgekommen war.
    »Wie viele hast du getötet?«
    »Niemanden.« Styx’ vernichtende Macht pulsierte weiterhin durch den Raum. »Mein Temperament ist …«
    »Katastrophal hitzig?«, unterbrach ihn Santiago.
    »Gesund«, korrigierte ihn Styx. »Aber ich habe keine suizidalen Neigungen.«
    Das entsprach absolut der Wahrheit. Der König der Vampire mochte mit Diplomatie wie ein Elefant im Porzellanladen umgehen, aber er war zu klug, um die Kommission direkt anzugreifen.
    Nein. Styx würde die Orakel nicht herausfordern, aber andererseits glaubte Santiago auch keinen Moment lang, dass er die Hände in den Schoß legen und
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