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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Autoren: Alexandra Ivy
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unterwürfig ihrem Befehl gehorchen würde.
    Die Begriffe gehorchen und Styx konnten nicht in einem Satz verwendet werden.
    »Wenn diese Sache dich wirklich nichts angeht, weshalb kommst du dann zu mir?«, wollte Santiago wissen.
    »Weil Gaius zu meinem Volk gehört, gleichgültig, was er getan hat«, antwortete Styx mit einem Gesichtsausdruck hart wie Granit. »Und wenn er von irgendetwas oder irgendjemandem kontrolliert wird, will ich wissen, was zum Teufel hier vor sich geht.«
    »Was ist mit den Orakeln?«
    »Was sie nicht wissen …«, wiederholte Styx Santiagos frühere Worte.
    Santiago kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Es war eine Sache, eine Flasche Tequila aus Vipers Weinkeller herauszuschmuggeln, aber eine ganz andere, die Orakel zu verärgern.
    »Und aus welchem Grund hast du mich ausgewählt?«
    »Du bist der Einzige, der imstande ist, Gaius aufzuspüren.«
    Santiago schüttelte den Kopf. »Dieser Mistkerl hat irgendetwas unternommen, um seinen Geruch zu überdecken mitsamt unserer früheren Verbindung. Ich verfüge über keine bessere Möglichkeit, ihn zu finden, als du.«
    Styx’ Lächeln jagte Santiago einen kalten Schauder über den Rücken. »Ich habe vollstes Vertrauen, dass du einen Weg finden wirst, um ihn aufzuspüren. Und natürlich musst du dies tun, ohne unnötige Aufmerksamkeit auf dich zu lenken.«
    Na, das war ja wirklich wunderbar.
    Er wurde nicht nur auf eine aussichtslose Suche geschickt, sondern lief auch noch Gefahr, den tödlichen Ärger der Orakel auf sich zu ziehen.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    Die Hände in die Hüften gestemmt, funkelte Santiago sein Gegenüber an. »Also bist du nicht willens, den Zorn der Kommission zu riskieren, aber sehr wohl, mich vor den Bus zu stoßen?«
    »Sei kein Esel.« Styx ließ seine Macht auf Santiago einströmen, wodurch dieser vor Schmerz ächzte. »Wenn du es nicht tun willst, dann lass es. Ich dachte, du seiest begierig auf die Möglichkeit, wieder mit deinem Vater vereint zu sein.«
    Santiago hob entschuldigend eine Hand. Verdammt. Er musste wohl wahrhaftig am Ende seiner Zurechnungsfähigkeit angelangt sein, wenn er den König der Vampire absichtlich verärgerte.
    »Du hast recht, es tut mir leid«, erwiderte er. Und das entsprach der Wahrheit. Styx hatte tatsächlich recht. Er hatte Jahrhunderte auf die Möglichkeit gewartet, seinem Erzeuger entgegenzutreten. Nun war ihm eine zweite Chance geschenkt worden. Weshalb also ergriff er nicht freudig die Gelegenheit dazu? »Es ist …« Mit einem Kopfschütteln brach er ab.
    »Ja?«
    »Nichts.« Er zog sein Mobiltelefon heraus und konzentrierte sich auf das, was noch erledigt werden musste, bevor er abreisen konnte. »Ich muss Tonya mitteilen, dass sie sich um den Club kümmern muss.«
    »Selbstverständlich.«
    »Wo ist die Hexe?«
    »Sie befindet sich in meinem Versteck in Chicago. Roke behält sie im Auge, für den Fall, dass sich diese Angelegenheit als raffinierter Trick erweist.«
    Santiago warf dem Anasso einen verblüfften Blick zu. Roke, der Clanchef von Nevada, befand sich in einer noch übleren Stimmung als Santiago. Styx hatte sich geweigert, ihn zu seinem Clan zurückkehren zu lassen, nachdem Kassandra ihm verraten hatte, Roke in einer ihrer Visionen gesehen zu haben.
    »Die arme Hexe«, murmelte er. »Diese Bestrafung wünsche ich niemandem.«
    Styx zuckte mit den Schultern. »Er war der Einzige, der verfügbar war.«
    Santiago erstarrte. »Geht hier irgendetwas vor, von dem ich wissen sollte?«
    Ein merkwürdiger Ausdruck zeigte sich auf Styx’ schmalen Zügen. War das etwa – Verlegenheit?
    »Darcy besteht darauf, dass ich meine Raben auf die Suche nach diesem verdammten Gargylen schicke.«
    Ah. Santiago bemühte sich, sein abruptes Lächeln zu verbergen. Die Raben waren Styx’ Privatwachen. Die größten und gemeinsten Vampire, die existierten. Die Tatsache, dass er gezwungen war, sie einzusetzen, um einen neunzig Zentimeter großen Gargylen aufzuspüren, der seit einem Jahr Styx’ persönlicher Quälgeist war, musste ihn wahnsinnig machen.
    »Levet wird noch immer vermisst?«, fragte er. Der winzige Gargyle hatte erstaunlicherweise eine entscheidende Rolle bei der Vernichtung des Fürsten der Finsternis gespielt, doch kurz nach der Schlacht hatte er sich in Luft aufgelöst. Und zwar wortwörtlich.
    »Du findest das amüsant?«, knurrte Styx.
    »Eigentlich empfinde ich es als erfrischende Erinnerung daran, weshalb ich glücklich bin, Junggeselle zu
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