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GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

Titel: GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen
Autoren: Monika Wegler
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Diese Überlebensstrategie ist auch dem Zwergkaninchen angeboren. Deshalb passiert es in der Heimtierhaltung nur allzu schnell, dass der stille kleine Hausgenosse nicht gehört, wahrgenommen und richtig verstanden wird. Nachfolgend die wichtigsten Lautäußerungen:
    Sich wohl fühlen: Leise mahlende Geräusche mit den Zähnen geben Kaninchen von sich, wenn sie das Streicheln besonders genießen. Diese Wohlfühläußerung ist jedoch so leise, dass man sie nur bei absoluter Stille als Mensch hören kann.
    Schmerz: Starkes Zähneknirschen ist immer ein Zeichen von Schmerzen. Es geht meist mit allgemeiner Apathie einher, einem matten trüben Blick sowie einer angespannten Hockhaltung.
    Paarung: Tiefe kehlige Brummlaute äußert der Rammler während des Paarungsrituals und nach dem Deckakt.
    Abwehr: Knurrende, fauchende und zischende Laute geben Kaninchen immer dann von sich, wenn sie sehr ärgerlich sind und sich bedrängt fühlen. Diese Warnung bedeutet ganz klar: »Bleib mir vom Leib.« Wer dem nicht Folge leistet, egal ob Artgenosse oder Mensch, muss mit einer blitzschnellen Attacke rechnen (→ > ).
    Unmut: Murksende Töne, die schnell hintereinander wie eine Art Meckern geäußert werden, sind ebenfalls Unmutsäußerungen. Manche Kaninchen meckern, wenn man sie fangen und in den Stall geben will. Ich hatte eine Häsin, die beherrschte dies perfekt.
    Verlassenheitslaut: Ängstliches Fiepen habe ich nur ein einziges Mal zu hören bekommen. Vor vielen Jahren legte meine Häsin nachts zwei ihrer Neugeborenen nicht in ihr warmes Nest. Und die Kleinen fiepten – der Unterkühlung nahe – um ihr Leben. Dadurch wachte ich auf, wärmte die zwei Schreihälse an meinem Körper auf und legte sie danach ins schützende Nest.
    Todesangt: Schrille Schreie und Quietschlaute stoßen Kaninchen aus, wenn sie sich in Todesgefahr wähnen. Das ist meist kurz bevor sie ein Raubtier ergreift, aber auch, wenn ein scheues verängstigtes Jungtier plötzlich vom Menschen gepackt wird und dadurch in Panik gerät.
    Aufregung: Trommelnde, stampfende Klopflaute sind ursprünglich akustische Warnsignale für die Artgenossen: »Achtung, Feind naht, nichts wie weg«. Wenn das Kaninchen mit den Hinterläufen heftig auf den Boden klopft, hat es Angst oder ist zumindest sehr aufgeregt und angespannt.
    Mit Hilfe der Tasthaare erspürt das Kaninchen Breite und Höhe eines Durchschlupfs.
Körpersprache und Verhaltensweisen
    Im Gegensatz zur Lautsprache verfügen Kaninchen über eine ausgeprägte Körpersprache. Zwergwidder haben aufgrund ihrer Hängeohren eine etwas eingeschränkte Körpersprache. Doch wer genau hinschaut, findet bald die feinen Unterschiede heraus (→ Fotos, > ).
    »Männchen machen«
    Wenn ein Kaninchen etwas hört oder sieht, das seine Aufmerksamkeit erregt, richtet es sich auf seinen Hinterbeinen auf und »sichert«, wie es in der Fachsprache heißt. In dieser erhöhten Körperposition verschafft es sich einen guten Rundumblick und kann Duftstoffe sowie Geräusche besser wahrnehmen.
    Fluchtverhalten
    Luftsprünge, Haken schlagen, blitzschnelle Sprints gehören zum lebensrettenden Fluchtverhalten der Wildkaninchen.
    Schon die Kleinen üben spielerisch, was später im Ernstfall hilft, dem Feind zu entkommen: Kurzsprints bis zu 40 km/h und die Fähigkeit, sich in der Luft um 180 Grad drehen zu können! Auch Zwergkaninchen haben gewisse »närrische Minuten«, in denen sie mit einem Mal wild umhersausen, in die Luft springen und Haken schlagen. All dies ist immer Ausdruck echter Lebensfreude und Vitalität. Kaninchen brauchen dies, um fit zu bleiben und überschüssige Energie abzubauen.
    Krümel, mein Schwarzloh-Farbenzwerg, knabbert an den Brennnesseln. Ob ihm das gemundet hat? Üblicherweise sollte man Brennnesseln vor dem Verfüttern erst anwelken lassen.
    Wenn Kaninchen relaxen
    Das können Sie beobachten, wenn sich Ihre Kaninchen entspannen. Stören Sie sie jetzt nicht:
Sie sitzen in entspannter Hockstellung, Ohren aufgestellt.
Sie hocken ruhig kauernd da, die Ohren sind nach hinten gelegt.
Sie liegen in gestreckter Bauch- oder Bauchseitenlage, der Kopf ruht auf dem Boden, die Hinterläufe sind dabei nach hinten oder seitlich vom Körper weggestreckt.
Wälzen mögen sich Kaninchen gern im Sand.
Strecken und Gähnen nach dem Ruhen lockert die Muskeln und fördert die Durchblutung.
    Scharren und Kratzen
    Kaninchen scharren und kratzen dann mit den Vorderpfoten:
Geschlechtsreife Rammler, brünstige und trächtige Häsinnen scharren
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