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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen
Autoren: Wolfgang Wissen
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„Poppen. Bist du aktiv oder passiv?“
     
    2.       Du sagst auf die Frage, wann und wo: „Du, ich hätte spontan Zeit.
    Sollen wir uns an der U-Bahn treffen? Ich hol dich da ab und wir
    gehen ne Runde spazieren zum Kennenlernen.“
    In diesem Fall rechne mit dieser Antwort: „Oh so ein Mist! Ich habe gerade einen Anruf bekommen – meine Oma ist eben gestorben. Tut mir Leid, echt. Ich melde mich.“
    Denn spontan treffen, und dann auch noch zu so etwas seriösen und damit langweiligen wie spazieren – das geht gar nicht. Da meuchelt man lieber mental die ganze Familie nieder, um einem solchen Date zu entgehen.
     
    Dumm nur, wenn man mit jenem trauernden Enkel solche Spielchen zuvor schon dreimal durchgespielt hat – und der es nicht checkt, dass er wieder mal denselben Mann angechattet hat, der schon weiß was kommt … Denn: So viele tote Omis haben die wenigsten Menschen zu bieten, da kann man ja dran fühlen dass was faul ist.
    Wenn man diese Typen dann aber darauf stößt, dass man sie entlarvt hat, dann wird man zunächst übelst beschimpft und wenn man sich dagegen dann wehren will und eine gesalzene Gegenreaktion in die Tasten hämmert, dann bekommt man nach dem Absenden systembedingt folgende Zeilen geschickt:
     
    Profil gelöscht.
    Nachrichten an diesen User sind leider nicht mehr möglich.
     
    Sie denken: Okay, nicht schön – aber wenigstens ist man den Spinner dann los? Weit gefehlt! Gefühlte sechs Minuten später kommt eine neue Chatnachricht vom Inhaber eines brandneuen, frisch eröffneten Profils, in der jemand in höchsten Tönen davon schwärmt, wie toll er deine Bilder findet, wie viel Wärme du ausstrahlst alleine mit der Art, wie du deinen Profiltext formuliert hast. Und überhaupt bist du, ja nur du, der, den er immer gesucht hat. Er will dich ganz schnell kennenlernen, warum Zeit verlieren. Er fragt, wann du kannst und wo du dich mit ihm treffen willst.
     
    Und dann gibt es zwei Möglichkeiten: … siehe oben.
    Sie sehen, es gibt auch homosexuelle Murmeltiere die täglich grüßen.

Achtens
     
     

Guten Übergang!
     
    Nein, genau das war keiner. Um genau zu sein: Das war gar keiner. Kein Übergang, so wie Sie das in den vorherigen Kapiteln gewohnt waren. Okay, okay – so manch einen davon habe ich mir sehr abgemüht, und in zukünftigen Omozan -Rezensionen wird man diese  gar als „konstruiert“ bezeichnen. Aber das ist mir ziemlich latte – hab ich was davon geschrieben, dass das hier hohe Literatur ist?
    Na also …
    Und zu dem Kaufpreis schon mal gar nicht, is‘ klar ne?
    Trotzdem: Übergang, das ist das Thema.
    „Guten Übergang!“ – das wünschen diverse (Achtung, „Berlin bei Tag und Nacht“-Gucker: Das hat nichts mit „pervers“ zu tun!) Zeitgenossen einem ja in den Tagen vor Silvester geradezu inflationär. Ist ja auch nett, und man hebt sich dadurch von denen ab, die „Guten Rutsch!“ wünschen. Oder „Komm gut rüber!“ – was die tumbeste Sorte Rheinländer dann gerne mal kontert mit: „Wo dröver? Över min Frau? Jute Idee, dat könnt ech ens wigger donn!“ ( Wo rüber? Über meine Frau? Gute Idee, das könnte ich mal wieder tun! ). Jau …
    Jedenfalls, seien wir doch mal ehrlich: Das ist ja alles gut und lieb gemeint mit diesen Silvester-Sprüchen. Aber geht es einem nicht tierisch auf den Geist, wenn man das spätestens ab dem zweiten Weihnachtstag im Dauerstakkato in die Ohren kriegt? Schon, ne?
    Aber irgendwann ist ja dann Silvester und selbiges geht dann um 0.00 Uhr geräuschvoll ins neue Jahr über – und dann hat es sich mit guten Rutschen und so.
    Denn dann geht es erst richtig los…
     
    Ich konnte es echt nicht fassen, aber so wahr ich Bestsellerautor (hehe) bin: Das Folgende ist mir wirklich vor einigen Jahren passiert.
    Ich meine: Wenn Sie am Empfang einer großen Firma arbeiten, dann machen Sie eben gute Miene zum gutgemeinten (aber bösen, weil nervigen) Spiel und erwidern freundlich jedes „ Frohs neus“ mit „Danke dito“. Oder so. Hundertfach am ersten Arbeitstag nach den Feiertagen. Und in den Tagen darauf noch weitere Dutzend Male für die, die noch ein paar Urlaubstage dran gehängt hatten.
    Aber irgendwann so um den 10. Januar herum könnten Sie jedem eine Lippenmassage, ausgeführt von den Klitschko-Brüdern, verpassen, der dann noch was von einem „neuen Jahr“ schmettert.
    Ja, oder?
    Sehen Sie. So denke ich auch. Und dann kam sie…
    Die von mir eh nicht so wahnsinnig hoch geschätzte Kollegin – die so
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