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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally
Autoren: Margot Berger
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ich vom Reiten rede.« Sie seufzte tief. »Bei denen kann ich nur etwas herausholen, wenn ich gleichzeitig eine astreine Klassenarbeit auf den Tisch lege. Aber das kann ich vergessen. Wir haben gestern Mathe und Bio wiedergekriegt - ganz bitter ausgefallen. Einmal Fünf, einmal Vier!« Conny nickte verständnisvoll. Mit Mathe stand sie selbst auf Kriegsfuß. Bei Bio ging es ihr besser, da halfen ihre Eltern oft und sie hatte ja selbst Interesse an Naturschutz. »Meinst du nicht, dass dein Vater platzen würde vor Stolz, wenn seine Tochter in einem Film reitet?«, meinte Conny trotzdem.
    »Nur wenn ich mitten durch die Eingangshalle seiner Bank galoppieren würde«, befürchtete Jule und verzog das Gesicht. »Aber im Moment nicht mal das. Denk dran, es gibt bald Zeugnisse - da ist bei Ahrends Dauerstress angesagt.«
    Sie zog Sallys Kopf mit sanfter Gewalt aus den Grashalmen hoch und verschnallte den Nasenriemen wieder. »Nein, Robin Hood muss es wohl allein schaffen. Also, dann mal los. Bär Feddersen winkt schon.«
    Schnaubend folgten Sally und Rocky ihren Lieblingsmenschen. Conny und Jule halfen den vier Räubern beim Aufsitzen und zogen sich dann ins Regiezelt zurück. Neben Bär Feddersens Bildschirm herrschte heute großer Andrang. Außer Merle, Theresa und Sophie trieben sich die Nervis dort herum. Klar, ihr Schwarm Axel Rakete spielte ja noch mit. Er hatte seinen roten Waffenrock wieder über das Kettenhemd gestreift und wartete neben Bastian, im blauen Waffenrock, am Lottbach. Auch wenn jetzt nicht gedreht werden sollte - es war gut, in vollständigen Kostümen zu proben. Schließlich musste man Sallys Reaktion auf die Verkleidung kennen lernen. Vielleicht scheute sie ja vor den Kettenhauben. Oder vor den flatternden Stirnbändern.
    Aber Sally zeigte sich von ihrer coolen Seite. Schon der erste Sprung gelang ohne Probleme. Robin Hood trieb die braune Stute energisch vorwärts, gab über dem Hindernis die Zügel vor und legte seine Hände ruhig an ihren Hals. Kai Jensen konnte stolz auf seine Schnellausbildung sein. Jule riss die Arme hoch, als Sallys Vorderbeine ins Wasser tauchten. »Spitzenmäßig, Mäuschen«, rief sie begeistert. »Siehst du, du kannst es.« Triumphierend sah sie sich nach den Nervis um. Jetzt sollten die noch einmal behaupten, Schulpferde könnten nichts ...
    Das war natürlich nach dem gelungenen Sprung schlecht möglich. Aber Mia-Mathilde Gerlach fand doch etwas auszusetzen. »Nett, ja. Aber ein Wallach springt doch ganz anders«, behauptete sie, »irgendwie ausdrucksvoller. Ich weiß nicht, Stuten ...« Sie rümpfte die Nase, als ob sie das gesamte weibliche Geschlecht für minderwertig hielt. Dabei gehörte sie doch selbst dazu! »Noch ein einziges Wort gegen Stuten«, schnaubte Jule, »und ich jage dir die Frauenbeauftragte auf den Hals.« Die Frauenbeauftragte der Stadt hatte gerade in den Schulen über Gleichberechtigung gesprochen. Seitdem bauten die Jugendlichen sie bei jeder Gelegenheit in ihre Gespräche ein.
    Bär Feddersen ging rasch dazwischen, weil er den drohenden Streit fürchtete. »Deine Stute war klasse«, pflichtete er Jule bei. »Gleich noch mal«, rief er dann Robin Hood zu, »damit der Sprung sitzt. Diesmal sollen die drei anderen Räuber hinterhergaloppieren. So, wie es später auch gedreht wird.«

8. Kapitel
    Armer Rocky

    Die Räuber mussten erst ein paar Runden auf der Wiese traben, bis sie Kalle, Ole und Rocky wieder halbwegs im Griff hatten. Dann startete der zweite Versuch. Wieder sprang Mäuschen einwandfrei. Kalle, Ole und Rocky galoppierten hinterher, bogen vor dem Wall ab und drehten eine Galopprunde. Von Rocky war leider nicht viel zu sehen, weil die Fjordies ihn möglichst verdecken sollten. Auf besonderen Wunsch von Bär Feddersen.
    Darum merkte Conny zunächst gar nicht, dass etwas mit Rocky nicht stimmte. Erst als er deutlich hinter Ole und Kalle zurückblieb, sah sie die Katastrophe - ihr Traber lahmte fürchterlich. Mühselig humpelte er auf drei Beinen, das rechte Hinterbein zog er qualvoll nach. Entsetzt sprang Conny auf und rannte auf die drei Reiter zu. »Halt, halt, sofort anhalten ... ja, Sie, auf Rocky!« Lieber Himmel, kriegte der Holzkopf denn nicht mit, wie das Pferd unter ihm litt? Nein, der Räuber merkte es nicht. Verdutzt sah er Conny an, als sie ihm in den Zügel griff und Rocky einfach stoppte.
    »Los, runter! Aus dem Sattel«, stieß sie atemlos hervor. »Rocky lahmt ganz schrecklich.«
    Erschrocken ließ sich der Reiter von
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