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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally
Autoren: Margot Berger
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Rockys Rücken gleiten. »Ach . . . Entschuldigung«, stotterte er. »Das habe ich gar nicht gemerkt.«
    Die anderen Reiter parierten ihre Pferde durch und ritten zu Conny und Rocky zurück. Auch Axel Rakete und Bastian hatten Rockys plötzliches Lahmen gesehen und trabten heran.
    Rocky ließ den Kopf hängen, als Conny den Zügel lockerte. Über seinen Augen bildeten sich tiefe, angestrengte Falten und sein Maul verkrampfte sich zusehends. Er hatte Schmerzen, das war deutlich zu erkennen. Mitfühlend tätschelte Conny seine Mähne. »Pass mal auf, das ist bestimmt gar nicht schlimm«, tröstete sie ihren Traber. Eigentlich waren die beruhigenden Worte aber mehr für sie selbst bestimmt. »Nehmen Sie mal«, sagte sie mit einem Kloß in der Kehle und übergab dem Räuber die Zügel. »Ich sehe mir das Bein an.«
    Conny bückte sich und tastete vorsichtig über das Hinterbein. Sicher hatte er sich nur vertreten. Kein Wunder bei dem unebenen Boden. Kaum berührte sie mit den Händen sein Fell, versuchte Rocky das Bein wegzuziehen. »Tut das so weh, mein Kleiner?«, fragte Conny ängstlich. Unter dem Sprunggelenk schwoll das Gewebe zusehends an. Rocky stellte seinen rechten Fuß nicht auf, sondern hielt die ganze Zeit das Bein angewinkelt hoch. Axel Rakete war inzwischen eingetroffen. Er beugte sich aus dem Sattel von Cherie herab und begutachtete Rockys Schwellung von oben.
    »Ist die Stelle warm?«, wollte er wissen. Conny nickte. »Auf keinen Fall bewegen«, ordnete der Reitlehrer an. »Lass Rocky hier stehen. Ich ziehe mir nur die Rüstung aus, dann komme ich.« Er wendete mit Cherie ab und rief dabei dem Räuber zu: »Besorgen Sie Wasser zum Kühlen. Gleich von hier, aus dem Lottbach. Und sagen Sie Feddersen Bescheid, dass wir erst mal nicht weitermachen können.«
    Die anderen beiden Räuber stiegen von ihren Fjordpferden. Ole wollte unbedingt näher zu Rocky. Conny versuchte das zu verhindern. Man wusste nie, wie das ausging, wenn zwei Pferde sich beschnupperten. Normalerweise biss Rocky dem gutmütigen Ole in die Ohren. Aber im Moment stand der Traber hilflos da. Vielleicht wollte das Fjordpferd sich endlich rächen? Jetzt, wo der Traber sich nicht wehren konnte? Im nächsten Moment schämte Conny sich für ihre Gedanken, denn Ole streckte seinen Kopf vor und legte seine Nüstern sanft auf Rockys Mähne. Ein liebevoller Trost unter Pferden! Und sie hatte an Rache gedacht.
    Jule und Merle kamen. Zwischen sich schleppten sie einen offenen, schwarzen Kunststoffbeutel, aus dem rechts und links Wasser schwappte. Sophie, Theresa, die Gerlach-Zwillinge und Imke Zavelstein trugen vom Lottbachufer ähnliche Plastikhauben voller Wasser herbei.
    »Die hat uns Linse geliehen!« Jule schnappte nach Luft, ganz erschöpft vom schnellen Schleppen. »Das sind Abdeckhüllen für seine Kameras. Ein klasse Typ! Was ist denn mit Rocky los?«
    Conny zuckte hilflos die Schultern. »Er scheint schlimme Schmerzen zu haben. Nicht mal ein Leckerli wollte er nehmen.«
    Jule deutete mit dem Kinn auf ihre Kamerahülle. »Wir können dieses Ding nicht absetzen, weil es so wabbelig ist. Oben drin schwimmt ein Plastikbecher, damit kannst du gießen.«
    Behutsam goss Conny einen Becher Wasser nach dem anderen über das verletzte Bein. Das schien Rocky angenehm zu sein. Er streckte das Bein ein wenig, versuchte sogar den Huf aufzusetzen, zog ihn aber schnell wieder hoch. »Das Bein wird immer dicker«, stellte Conny bekümmert fest, »trotz der Kühlung. Hoffentlich ist Axel bald hier.«
    Als der Reitlehrer mit Bär Feddersen kam, hatte sich die Schwellung fast auf das ganze Bein verteilt. Axel Rakete befühlte es vorsichtig. »Das Bein lässt sich überhaupt nicht mehr beugen«, sagte er. »Kühlen ist sicher nicht verkehrt. Aber trotzdem ... Conny, hast du Theos Telefonnummer im Kopf?«
    Mit zitternder Stimme nannte Conny die Nummer von Dr. Theo Teichmüller, dem Stalltierarzt. Wie oft war er schon auf den Reiterhof Birkenhain gerufen worden! Aber meist wegen Krankheiten, die man eindeutiger erkennen konnte. Kolik, Husten, Hufgeschwür. Doch das hier mit Rocky - man wusste gar nicht, was los war. »Ist es gebrochen?«, hörte sie Bär Feddersen fragen. Conny stockte mitten in der Gießbewegung. Auch die anderen Mädchen standen wie erstarrt da.
    »Wieso gebrochen?«, fuhr Jule ihn aufgebracht an. »Wie können Sie so etwas sagen?«
    Bär Feddersen fühlte sich unbehaglich. Er blickte in neun entsetzte Mädchengesichter. »Weil der Rocky das Bein
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