Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition)
Autoren: Hendrik M. Bekker
Vom Netzwerk:
auf das Ufer!“, befahl er, während sie sich langsam dem Schiff näherten, „ich will in keine Falle laufen.“
    Trojus nickte.
    „Möglich, dass es eine ist, aber wer sollte hier so etwas machen? Höchstens Fremde. Vielleicht Piraten“, spekulierte er.
    Grogarda schüttelte langsam und bedächtig den Kopf.
    „Hätte Bargard uns eigentlich von erzählen müssen. Mir gefällt das nicht.“
    Sie hatten das fremde Schiff fast erreicht. Es hatte ungefähr die halbe Länge der Darnagl und war für ein bis drei Mann Besatzung konstruiert. Ein kleiner Aufbau verriet, dass unter Deck noch Platz war, entweder zum Schlafen oder um Proviant zu lagern.
    „Eher ein Kurzstrecken-Boot, nichts, was ich für eine weite Reise wählen würde. Längere Überseestrecken wären mit einer Person sicher nicht einfach, aber aufgrund der kompakten Konstruktion möglich“, bemerkte Trojus. Grogarda nickte.
    Im Rumpf steckten mehrere Pfeile. Der Rumpf war teilweise gesplittert, woher auch die Schlagseite kam.
    „Es sinkt, oder?“, fragte Rangnar und fuhr sich mit der Hand durch die rotbraunen Haare. „Wurde nur notdürftig abgedichtet. Der Schaden sieht übel aus. Wenn wir an Bord gehen, sichern wir‘s besser.“
    Er nickte Fagrar Ejevson zu, einem breitschultrigen Mann mit meergrünen Augen und schwarzen Haaren. Dieser verschwand, sich seine Ärmel hochkrempelnd, unter Deck. Kurz darauf erschien er mit zwei aufgerollten langen Tauen, von denen er eines Rangnar zuwarf. Dieser fing es gewohnt sicher. Je ein Ende knoteten sie an der Darnagl fest und warteten. Auf das bestätigende Nicken Grogardas sprangen sie hinüber auf das fremde Schiff, das ein ganzes Stück unter die Wasserlinie sank. Sie zurrten die Taue fest und befestigten das fremde Schiff an der Darnagl so, dass es wieder an Höhe gewann.
    Rangnar sprang einmal leicht, um zu testen, ob die Taue hielten. Das Schiff wackelte, sank aber nicht weiter ein.
    „Willst du auch, Kapitän?“, fragte er. Grogarda nickte und kletterte hinüber auf das fremde Schiff. Der Aufbau war mit einer kleinen hölzernen Tür verschlossen, in die seltsame Intarsien eingearbeitet waren. Sie waren Grogarda vollkommen fremd. Möglicherweise war es eine Schrift, vielleicht aber auch einfach nur eine Verzierung.
    Er öffnete die Holztür und fand dahinter einen Raum, der kniehoch mit Wasser gefüllt war. Das Leck konnte man gut sehen, da es durch das Vertäuen an der Darnagl über der Wasserlinie war. Licht schien herein. Über drei Treppenstufen gelangte Grogarda in ein Chaos aus Fässern und Kisten. Sie waren wild durcheinandergewirbelt worden. Über einem der Fässer lag ein blauhäutiger Mann in einem fremdartigen Gewand, das aus einer weiten beigen Pluderhose und einem gleichfarbigen Hemd bestand. Darüber trug er eine lederne Weste mit kleinen Taschen. Um den Kopf hatte er ein Tuch geschlungen, das vielleicht einmal zu einem kunstvollen Kopfschmuck gewickelt gewesen war, nun aber nur noch lose und wirr herabhing.
    „Fagrar, komm mal her“, rief Grogarda. Dieser kam mit schweren Schritten hinunter und half Grogarda, den Fremden an Deck zu hieven.
    „Hast du so etwas schon einmal gesehen?“, fragte Fagrar, während er auf die blaue Haut starrte.
    „Schwarzhäutige, ja, aber sowas? Nein. Er scheint ansonsten ein völlig normaler Mensch zu sein“, erwiderte Grogarda. Der Fremde hatte einige kleinere Schnitte und eine blutverkrustete Stelle am Kopf, schien aber ansonsten nicht verletzt zu sein.
    „Dem wurden mit ziemlicher Wucht die Lichter ausgeknipst“, bemerkte Fagrar.
    „Aber er atmet noch, wir können ihn schlecht hier zurücklassen“, erwiderte Grogarda, während sie ihn zu Trojus und Einar auf die Darnagl herüberreichten.
    Rangnar kletterte mit ihnen auf die Darnagl herüber.
    „Hab mal geschaut, aber nichts Wertvolles gefunden. Auch nichts Persönliches. Habt ihr unter Deck nur ihn gefunden?“, fragte er, an Fagrar gewandt.
    Dieser nickte. „Nix, nicht mal Persönliches.“
    „Lass das Wrack sinken“, befahl Grogarda dann, da alle wieder an Bord der Darnagl waren. „Es ist zu groß, um es bis Groheim mitzuschleppen.“
    Sie lösten die Taue. Während das Schiff langsam wieder Schlagseite bekam, sah Grogarda es sich noch einmal an. Woher es wohl kam? Es war ganz anders als die Schiffe der Menschen des Nordens. Selbst als die der Mittellande. Nicht einmal das elbische Schiff, das er einst im Hafen von Toolda gesehen hatte, glich dieser Bauart.
    Eine günstige Brise wehte, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher