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Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Hendrik M. Bekker
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wollte protestieren, doch er entschied sich dagegen. Er war viel zu schwach dazu.
    Während sie so dahinglitten und er in den Himmel sah, bemerkte er, dass es aufgehört hatte zu schneien. Er hob den Kopf. Um ihn herum war nur eine endlose Einöde zu sehen, keine Behausung. Kein Waldrand. Keine Küste. Er hatte sich während des Schneesturms verlaufen.
    Die Kälte begann zu weichen und langsam heizten sich die Decken mit seiner Körperwärme auf.
    Linga begann müde zu werden und fiel in einen traumlosen Schlaf.

    Er erwachte in einem Zelt, dicht eingerollt in mehrere Decken, so dass er sich kaum bewegen konnte. Er musterte seine Umgebung. Er war alleine in dem runden Zelt, das ungefähr neun bis zehn Schritte im Durchmesser maß. Die Außenhaut schien aus einem dicken Leder zu bestehen. Erleuchtet wurde das Zelt von einem Feuer, das in einer Vertiefung im Boden brannte. Der Rauch zog durch eine kleine Öffnung im Zeltdach ab. Linga begann sich aus der Decke freizustrampeln, als sich plötzlich eine Öffnung in der Zeltwand auftat. Schnee wehte herein und eine Person betrat das Zelt. Es war Torfu, der bärtige Fremde, der Linga geweckt hatte.
    Linga stand auf und ging auf Torfu zu, der sich den Schnee aus dem Bart schüttelte. Als er sah, dass Linga aufgestanden war, legte er die Hand locker auf den Griff eines unterarmlangen Dolches, den er am Gürtel trug. Linga verstand diese Geste. Er war ein Fremder, dem man misstraute. Sein Schwert hatte man neben ihn gelegt und er hatte es als Zeichen seines guten Willens liegen lassen.
    „Danke“, sagte Linga und verneigte sich leicht. „Ohne Euch wäre ich dort in der Wildnis gestorben. Wie habt Ihr mich gefunden?“
    „Gar nicht“, erwiderte Torfu und begann sich aus seiner Jacke zu schälen. „Um jemanden zu finden, muss man ihn suchen. Wir sind eher über Euch gestolpert. Ein großes Tier, das wir nicht in einer Falle erwartet hätten.“
    „Das war Eure Falle?“
    „Ja, wir haben einige davon. Auf unseren Routen kontrollieren wir sie regelmäßig. Die Temperaturen steigen hier im Winter selten über den Gefrierpunkt, und wenn etwas in den Fallen landet, ist es immer gut konserviert, wenn wir es finden“, erklärte Torfu. Er öffnete einen Beutel, der in der Nähe stand, und holte einen kleineren Beutel heraus. Darin war etwas Zwiebackähnliches, das er in zwei Hälften brach und eine davon Linga reichte. „Du hast sicher Hunger.“
    Als Linga das Stück Zwieback bekam, bemerkte er, wie wenig er gegessen hatte bisher. Er schlang ihn geradezu hinunter, so dass er sich ein ums andere Mal verschluckte und hustete. Torfu zog eine Flasche mit Wasser heraus und reichte sie ebenfalls Linga.
    „Zum Nachspülen.“
    „Wer seid Ihr eigentlich?“, fragte Linga, nachdem er fast das ganze Stück Brot auf hatte und auf dem Rest herumkaute. „Ich bin hier in der Einöde, weil ich in einem Sturm von meinem Schiff herunterfiel“, fügte Linga hinzu.
    Torfu hob eine Augenbraue. „Ihr wart auf einem fliegenden Schiff?“
    „Nein, ich bin vom Ufer des Meeres hergelaufen. Ich bin auf dem Weg nach Emgad, wenn Euch die Hafenstadt etwas sagt“, erwiderte Linga. Torfu pfiff anerkennend. „Das ist ein ganz schönes Stück Weg, das Ihr bereits gelaufen seid. Aber Ihr seid ziemlich vom Weg abgekommen, mein Junge“, erwiderte Torfu und malte mit dem Finger ein Kreuz in den Boden, dazu eine Linie.
    „Das hier ist die Küste, das ist Emgad. Ihr seid hier“, erklärte er und Linga musste ihm zustimmen, er war wirklich weit weg vom direkten Weg.
    „Wir sind auf dem Weg nach Emgad, wir, das sind ich und meine Sippe“, erklärte Torfu. „Wir nehmen Euch mit, wenn Ihr wollt.“
    „Wie könnte ich da nein sagen? Danke“, erwiderte Linga. „Wo ist der Rest Eurer Sippe?“
    „Sie wollten nicht mit einem Fremden speisen. Deshalb sitzen sie dicht an dicht in den anderen Zelten“, erwiderte Torfu. „Ihr seid Ihnen suspekt.“
    „Und Euch nicht?“
    „Doch, aber als Mitglied des Sippenrates war es meine Aufgabe herzukommen und zu sehen, wer Ihr seid. Außerdem hab ich Euch gefunden, somit seid Ihr dem Kodex nach mein Problem“, erklärte Torfu schief lächelnd. Jetzt erst bemerkte Linga, wie sehr von Grau durchwirkt das kurze Haar und der Bart Torfus waren. Er war sicher doppelt so alt wie Linga.
    „Was seid ihr für eine Sippe, die hier durch das Nichts zieht?“, fragte Linga nach einer Weile des Schweigens.
    „Wir sind die Pelora“, erklärte Torfu. „Wir leben hier in
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