Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Hendrik M. Bekker
Vom Netzwerk:
erzählen könnten. Grogarda erklärte sich einverstanden und so wanderten sie durch die Stadt. Hin und wieder unterbrach sie Meister Tolshai und stellte Fragen.
    „Ich denke, die Stadt ist vielleicht wieder einen Besuch wert“, erklärte Meister Tolshai. „Doch hier sind die meisten Händler, die sich nicht weiter in den Norden trauen, oder Walfänger, die kaum in dieser Stadt anlanden wollen.“
    „Nun, wir stehen euch selbstverständlich für eine Überfahrt zur Verfügung“, erklärte Grogarda und verfiel dabei wieder in seinen geschäftsmäßigen Ton. „Für einen kleinen Obolus werden wir euch überall hinbringen. Nur nicht sofort, wir wollen alle nach Hause, nach Groheim. Der Winter wird bald in voller Kraft da sein, ich denke, es könnte bald sehr gefährlich dort oben werden.“
    „Das Eis breitet sich manchmal recht weit aus, das stimmt“, nickte Meister Tolshai. „Ich werde vielleicht auf Euer Angebot zurückkommen.“

    *

    Etwas später saß Grogarda mit Trojus und einigen Männern aus der Mannschaft zusammen in einer Taverne, dem „Erschlagenen Schlitzohr“, wie sie genannt wurde.
    Sie erzählten gerade Foteviken und einigen anderen aus der Mannschaft von der Unterhaltung. Sie hatten von Meister Tolshai erfahren, dass vor kurzem die Angriffe der Eisbestien aufgehört hatten. Sie stahlen nicht mehr und überfielen niemanden. Zumindest waren keine Meldungen eingegangen. Meister Tolshai hatte sich erst Sorgen gemacht. Normalerweise verging kein Monat, ohne dass eine Eisbestie nicht zumindest in die Nähe der Stadt kam. Doch sie hielten sich versteckt.
    Nur einige Fischer hatten davon berichtet, dass eine Gruppe Eisbestien in einiger Entfernung ins Meer getaucht und mit Fisch in den Klauen wieder aufgetaucht sei. Sie wären aber nicht aggressiv gewesen und hätten das Fischerboot in Frieden gelassen.
    „Das, Männer“, sagte Grogarda stolz, „das ist unser Verdienst.“ Er erhob den Humpen und stieß mit den anderen zusammen an.

    *

    „Hier nun trennen sich unsere Wege“, erklärte Linga und reichte Torfu seine unverletzte Hand. „Ich danke Euch und stehe tief in Eurer Schuld“, erklärte er. Einige von Torfus Männern waren mit in die Stadt gekommen und auf dem Weg zum Markt, um dort die Tierfelle feilzubieten, die sie dabeihatten. Torfu war mit Linga etwas zurückgefallen, bis Linga entschieden hatte, dass es nun Zeit war.
    Torfu schüttelte den Kopf.
    „Nein, steht Ihr nicht. Es gibt einen Brauch bei meinem Volk. Wenn dir jemand etwas Gutes tut und du es ihm nicht zurückzahlen kannst, tue jemand Fremdem etwas Gutes, der es dir nicht zurückzahlen kann. Ihr müsst ihn nicht kennen. Ihr müsst nur etwas für ihn tun. Genau genommen zwei Mal, denn die schuldet Ihr mir“, erklärte Torfu und verneigte sich leicht.
    „Es war mir eine Freude, Euch kennenzulernen, seltsamer Fremder.“

    Linga wanderte ziellos durch die Stadt und überlegte, was er nun tun sollte. Er entschied sich in den Hafen zu gehen. Wenn die Darnagl bereits da gewesen war, so hatte sie sicher jemand bemerkt, der dort arbeitete. Wenn sie noch nicht da war, würde er sich irgendwo ein Zimmer nehmen müssen.
    Er überlegte, wie er ein Zimmer bezahlen sollte, entschied sich aber dafür, das Problem erst anzugehen, wenn es nötig war.

    *

    Grogarda ging gemessenen Schrittes von der Taverne aus in Richtung Hafen. Er hatte noch eine ganze Weile mit Trojus bei einem Würfelspiel gesessen. Nun waren sie auf dem Weg zurück zur Darnagl.
    Als sie sie erreichten, begrüßte sie Drengir freudestrahlend, der die Reling herunterrief: „Kapitän, komm her, schnell.“
    Grogarda sah Trojus an.
    „Ich hab keine Ahnung, was los ist“, sagte dieser, als hätte er Grogardas Gedanken gelesen.

    Auf dem Schiff saß an den Mast gelehnt niemand anderes als Linga Skipari. Er trug eine dicke Jacke, deren Arm an einer Stelle zerfetzt und voller Blut war. Darunter war ein Verband zu erkennen.
    „Melde mich zum Dienst, Kapitän“, erklärte er und grinste.
    Grogarda umarmte ihn und erwiderte ebenfalls lachend: „Das wurde aber auch Zeit. Ich wollte die Stelle schon anderweitig vergeben.“
    Anschließend saßen sie noch eine ganze Weile zusammen und Linga berichtete davon, wie er an Land geschwemmt worden war, in die Steppe hineingelangt war und das Nomadenvolk kennengelernt hatte.
    Am nächsten Tag, nach einigen weiteren kleineren Reparaturen, setzten sie die Segel.
    Mit voller Fahrt preschte die Darnagl durch das Meer.
    Der Heimat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher