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Grischa, Band 2: Eisige Wellen (German Edition)

Grischa, Band 2: Eisige Wellen (German Edition)

Titel: Grischa, Band 2: Eisige Wellen (German Edition)
Autoren: Leigh Bardugo
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Zaren. Thronfolger.
    Zoja   Grischa im Orden der Beschwörer. Mächtige Stürmerin.

D I E S C H A U P L Ä T Z E
    Balakirew   kleine Stadt in der Nähe von Os Alta.
    Dwa Stolba   »Zweimühlen«. Alinas Geburtsort.
    Fjerda   Land nördlich von Rawka. Die Fjerdan sind den Grischa feindlich gesinnt und verfolgen sie.
    Der Große Palast   Winterresidenz der Zarenfamilie in Os Alta.
    Keramzin   hier befindet sich das Waisenhaus des Herzogs Keramsow.
    Kerch   westlich von Rawka gelegenes Land. Um es zu erreichen, muss die Wahre See überquert werden. Hier werden Grischa als Sklaven gehalten.
    Der Kleine Palast   Residenz der Grischa in Os Alta. Dieser Palast befindet sich neben dem Großen Palast.
    Die Knochenrinne   gefährliches Gebiet im Norden der Wahren See. Angeblich Heimat zahlreicher mythischer Wesen.
    Kofton   Stadt in Nowij Sem, Hauptstadt des Jurda-Handels.
    Kribirsk   Barackenstadt und letzter Stützpunkt vor der Schattenflur.
    Nowokribirsk   Dorf in West-Rawka, das bei Alinas Konfrontation mit dem Dunklen von der Schattenflur verschluckt und zerstört wurde.
    Nowij Sem   Land westlich der Wahren See.
    Os Alta   Hauptstadt Rawkas. Sitz der Zarenfamilie und der Grischa.
    Os Kerwo   Küstenstadt in West-Rawka.
    Petrazoj   Gebirge im Norden Rawkas.
    Poliznaja   hier befindet sich eine Militärfestung. Ausbildungsstätte von Alina und Maljen.
    Shu-Han   feindliches Land südlich von Rawka. Die Shu-Han schneiden Grischa auf, um die Quelle ihrer Macht zu ergründen.
    Sikursk   Außenposten im Südosten Rawkas.
    Sikurzoj   Gebirge im Süden Rawkas.
    Tschernast   Außenposten im Norden von Tsibeja.
    Tsibeja   kaltes Gebiet im Norden Rawkas.
    Ulensk   Außenposten im Norden Rawkas, an der Grenze zu Tsibeja gelegen.
    Vy   Handelsstraße, die früher von Os Alta bis zur Westküste Rawkas führte, heute jedoch an der Schattenflur in Kribirsk endet.



eins
    Die gefährlichsten Krankheiten sind die, die einem das Gefühl geben,
gesund zu sein.
    Spruch 42, Das Buch Psst
    E s ist jetzt vierundsechzig Jahre her, dass der Präsident und das Konsortium die Liebe als Krankheit identifiziert haben, und vor dreiundvierzig Jahren haben die Wissenschaftler ein Heilmittel dagegen entwickelt. In meiner Familie haben alle den Eingriff bereits hinter sich. Meine ältere Schwester Rachel ist jetzt seit neun Jahren gesund. Sie ist schon so lange gegen die Liebe immun, dass sie sagt, sie erinnere sich noch nicht einmal mehr an ihre Symptome. Mein Eingriff findet in genau fünfundneunzig Tagen statt, am 3.September. Meinem Geburtstag.
    Viele Leute haben Angst vor dem Eingriff. Manche Leute wehren sich sogar dagegen. Aber ich habe keine Angst. Ich kann es kaum erwarten. Mir wäre es am liebsten, er wäre gleich morgen, aber man muss mindestens achtzehn sein, bevor man geheilt wird, manchmal sogar noch ein bisschen älter. Sonst funktioniert der Eingriff nicht richtig: Die Folgen können Hirnschäden, partielle Lähmungserscheinungen, Blindheit oder Schlimmeres sein.
    Der Gedanke, dass ich immer noch die Krankheit im Blut habe, gefällt mir nicht. Manchmal kann ich sie regelrecht spüren, wie sie sich in meinen Adern windet wie etwas Verdorbenes, saure Milch oder so etwas. Ich fühle mich schmutzig. Ich muss an Kinder mit Wutanfällen denken. An Widerstand, an kranke Mädchen, die mit ihren Fingernägeln über den Asphalt kratzen und sich die Haare ausreißen, während ihnen Speichel aus dem Mund tropft.
    Und natürlich muss ich an meine Mutter denken.
    Nach dem Eingriff werde ich für immer glücklich und immun sein. Das sagen alle, die Wissenschaftler, meine Schwester und Tante Carol. Erst wird der Eingriff gemacht und dann wird mir ein Junge zugeteilt, den die Gutachter für mich auswählen. In ein paar Jahren heiraten wir. In letzter Zeit träume ich nachts von meiner Hochzeit. Ich stehe mit Blumen im Haar unter einem weißen Baldachin und halte die Hand von jemandem. Aber immer, wenn ich mich zu ihm umdrehe, verschwimmt sein Gesicht und ich kann ihn nicht erkennen. Doch seine Hände sind kühl und trocken und mein Herz klopft gleichmäßig in meiner Brust – und in meinem Traum weiß ich, dass es immer in diesem Rhythmus weiterschlagen wird, nicht aussetzen oder hüpfen, flattern oder rasen, einfach nur bumm, bumm, bumm, bis ich sterbe.
    Immun und schmerzlos.
    Es war nicht immer alles so gut wie jetzt. In der Schule haben wir gelernt, dass die Leute früher, in den dunklen Zeiten, nicht
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