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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU
Autoren: Unbekannter Autor
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möchten -, weil wir nämlich keinerlei Durchsuchungsbefehl haben. Dies sagte er aber nicht. Stattdessen sagte er: »Na ja, nichts zu machen. Danke.« Demnach hatte Harry auch das bedacht. Weil er vermeiden wollte, dass sie irgendwo Abdrücke hinterließen, ließ er sie irgendeine Art Handschuh tragen. Dies sagte Jury am nächsten Morgen im Büro zu Wiggins. Aber im Wagen wären doch bestimmt Abdrücke zu finden. Jury bezweifelte, dass Harry ihnen im Auto die Hände gefesselt hatte, aus dem gleichen Grund, weshalb er die Augenbinden während der Fahrt entfernt hatte: Es hätte zu viel Aufsehen erregt.
    »Gott, gibt es denn irgendwas«, sagte Wiggins, während er seinen Tee umrührte, »an das Harry nicht gedacht hat?« Wiggins, der dem anderen noch nie begegnet war, sprach trotzdem vertraulich per Vornamen über ihn.
    »Ja.« Jury nahm sein Jackett von der Rückenlehne seines Stuhls. »Eins gibt es.«
    »Was denn, Sir?«
    »Das weiß ich nicht.« Jury stand in der Tür und klimperte mit dem Kleingeld in der Hosentasche. »Noch nicht.« Er ging hinaus.
58
    Ihr Vater war aus Manchester gekommen, um die Leiche abzuholen.
    Albert Blys Gesicht war durch ständigen Kummer gezeichnet, inzwischen, dachte Jury, vertieft durch den Tod seiner Tochter.
    »Pastoni hieß sie, als sie verheiratet war. Hat dort einen italienischen Kerl getroffen, ihn geheiratet und sich wieder scheiden lassen. Rosie hatte nie großes Durchhaltevermögen gehabt.« Dies sagte er nicht in kritischem Ton, sondern lediglich als Mitteilung einer Information.
    »Mein aufrichtiges Beileid, Mr. Bly.«
    Albert Bly sah auf seine Tasse Tee hinunter. »Was kann man machen?« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie saßen in dem Cafe, in das Jury ihn geführt hatte, nachdem Bly die Leiche seiner Tochter identifiziert hatte.
    Nach der Familie hatte man eine ganze Weile suchen müssen, da Rose Bly der Polizei nur als Rosa Paston bekannt war.
    »Für meine Frau wird's wohl recht hart sein.«
    Recht hart. Manchmal staunte Jury über die Fähigkeit seiner Landsleute zur Untertreibung. Ja, er konnte sich gut vorstellen, dass für sie der Tod ihrer Tochter »recht hart« wäre.
    Albert Bly fuhr fort: »Obwohl Rosie uns ja gut ein Jahr schon nicht mehr besucht hat - nein, eher zwei. Sie wissen ja, wie das ist mit den Kindern.«
    Rosa Paston - Rosie Bly - war nach ihrer Scheidung in Italien geblieben, in Venedig, und hatte sich einen Job gesucht.
    »Hat ihr gefallen dort, wieso, weiß ich auch nicht. Lauter Kanäle, alles voll Wasser, nicht mal Auto fahren kann man dort. Mich würden Sie nicht reinkriegen in so ein Boot - wie heißen die gleich?« »Gondeln.« Jury lächelte.
    Mr. Bly verzog das Gesicht und trank seinen Tee. »Nett, das Café hier.« Nachdem er seine Tasse behutsam wieder auf das Untertellerchen gestellt hatte, sagte er: »Haben Sie den Kerl schon geschnappt?«
    »Noch nicht. Wir haben aber einen Verdächtigen.«
    Albert Blys Schultern schienen noch mehr zusammenzusacken.
    »Mr. Bly, ist Rosie denn mit Ihnen in Kontakt geblieben? Ich meine, hat sie Ihnen und ihrer Mutter geschrieben? Hat sie je einen Mann erwähnt, den sie getroffen hatte? Einen, mit dem es ihr ernst war?«
    Die Frau wüsste vielleicht mehr darüber, obwohl Jury es bezweifelte. Rosie schrieb nicht oft und hatte ihnen nie viel von dem erzählt, was in ihrem persönlichen Leben vor sich ging.
    Einen Mann hatte es tatsächlich gegeben. Diese Information stammte von Rosas Mitbewohnerin. Sie hatte der Polizei gesagt, Rosa hätte »mit einem was gehabt«, und sie hätten vor zu heiraten. Mitte Juni habe sie Venedig verlassen, um nach London zu fahren. Letztes Jahr.
    Und hatte Rosa ihrer Freundin gegenüber vielleicht angedeutet
    Nein. Aber gutaussehend und reich war er. Waren sie das nicht alle ?, dachte Jury bekümmert. Venezianische Träume.
    Sie würden natürlich mit der Mutter sprechen. Aber Jury war klar, dass er bereits mehr wusste als die beiden Eltern. Sie verließen schließlich das Cafe, und Jury begleitete Albert Bly in seine kleine Frühstückspension. Er notierte sich die Angaben, die man tet, wer dieser »Eine« gewesen war?
    für die spätere Überführung von Rosa Pastons sterblichen Überresten brauchen würde.
    »Wir kriegen ihn, Mr. Bly. Seien Sie sich da mal ganz sicher.«
    Ein großer Trost war es nicht.
Epilog
    Es war halb acht, und Harry saß im Old Wine Shades an der Bar und unterhielt sich mit Trevor. Genauer gesagt, war es Trevor, der redete und dabei über die Theke
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