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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes
Autoren: S Collins
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sollte.
    »Junge, wir haben Krieg. In ein oder zwei Tagen sind wir vielleicht alle tot. Ich würde an deiner Stelle nicht zu weit in die Zukunft denken«, sagte Ripred. Er gähnte herzhaft. »Also, ich bin jetzt fällig.« Er drehte noch ein paar Runden, dann legte er sich hin. Keine Minute später schnarchte er schon.
    Gregor saß noch eine Weile da und schaute Luxa an. Dann ging er auf einmal zu ihr. Er hatte sich nicht überlegt, was er sagen sollte, wie er ihr erklären könnte, dass ihm etwas an ihr lag. Also setzte er sich einfach neben sie an den Felsrand; aber er ließ die Beine nicht baumeln. Obwohl er schon so oft in der Luft gewesen war, hatte er noch immer Höhenangst.
    Luxa sprach als Erste. »Die Huscher in der Grube. Sie waren nicht vom Quell. Sie kamen aus dem Dschungel. Viele von ihnen waren meine Freunde. Einige der Jungen sah ich zur Welt kommen. Einem gab ich sogar seinen Namen.«
    Bis jetzt hatte sie nicht geweint. Auch Gregor nicht. Weder über die Huscher noch über Thalia. Das würde später kommen. Wenn Zeit war.
    »Sie sind große Mathematiker, weißt du«, sagte sie. Das hatte Gregor nicht gewusst. Sowieso wusste er nicht viel über die Mäuse, aber das sagte er nicht. »Also nannte ich ihn Kubus.«
    »Das ist ein guter Name«, sagte Gregor.
    »Er lag heute in der Grube«, sagte Luxa. »Ich habe ihn erkannt.«
    Eine leichte Brise wehte über sie hinweg, sie war warm und schwül und trug die Gerüche des Dschungels zu ihnen herauf. Gregors Gedanken wanderten von den toten Mäusen in der Grube zu Hamnet und Frill, die in der Schlacht gegen die Ameisen im Dschungel ums Leben gekommen waren. Er fragte sich, ob die Ranken ihre Körper überwuchert hatten. Inzwischen wahrscheinlich …
    »Gregor, ich habe über das nachgedacht, was du im Tunnel sagtest«, sagte Luxa. »Dass du hier nur zu Besuch seiest.«
    »Vergiss es. Ich bin einfach in die Luft gegangen«, sagte Gregor.
    »Nein, hör mir zu. Du hattest recht«, sagte Luxa. »Wenn du wieder in Regalia bist, ganz gleich, was man dir dort sagt, du bist nicht verpflichtet zu bleiben. Es ist nicht deine Welt, nicht dein Krieg. Solltest du nach Hause zurückkehren, nachdem du die Prophezeiung gelesen hast, so könnte ich es dir nicht verdenken.«
    »Das muss ja eine Prophezeiung sein«, sagte Gregor.
    Doch sie ging nicht darauf ein und redete weiter. »Es war schon nicht richtig von mir, dich in die Sache mit den Huschern hineinzuziehen. Du bist ihnen nichts schuldig.«
    »Ich habe nicht deshalb versucht, ihnen zu helfen, weil ich ihnen etwas schuldig gewesen wäre«, sagte Gregor. »Es war schlimm, was man ihnen angetan hat.«
    »Doch wenn du erfährst, was die Prophezeiung von dir verlangt, dann genügt das vielleicht nicht«, sagte Luxa. »Ich habe der Huscher wegen den Krieg erklärt. Du hast keine gemeinsame Geschichte mit ihnen. Wir Menschen hier haben ihnen viel zu verdanken. Was haben die Huscher je für dich getan?«
    Der Wind zauste ihr Haar und wehte es ihr aus dem Gesicht, sodass Gregor ihre Augen genau sehen konnte. Sie baten um eine Antwort. Sie wollte wissen, ob sie auf ihn zählen konnte.
    »Sie haben dir das Leben gerettet«, sagte er.
    Und für einen kurzen Moment wurden Luxas Züge weich, und sie lächelte.

27. Kapitel
    G regor bestand darauf, dass Luxa sich ein wenig ausruhte. Er wollte nicht, dass sie todmüde in die Schlacht ging. Erst wehrte sie sich, und Gregor musste damit drohen, Ripred als Verstärkung zu wecken. »Und der wird dir keine Ruhe lassen, bis du auf Knien darum bettelst, schlafen zu dürfen«, sagte Gregor.
    »Nun gut, nun gut«, sagte sie. Sie legte sich mit Hazard und Boots hin, und er war froh, als sie schon bald einschlief.
    Gregor ging wieder auf seinen Wachposten. Er hatte keine Uhr und keine Möglichkeit, die Zeit festzustellen. Aber das war kein Problem. Ripred wachte nach vermutlich exakt vier Stunden auf und weckte alle außer Hazard, Boots und Cartesian.
    Cartesian regte sich, als sie sich reisefertig machten, und war bald auf den Beinen. Als er von dem Plan erfuhr, war ersofort entschlossen, sich ihnen anzuschließen, um die Huscher zu befreien.
    »Ich muss los! Ich muss Heronian finden! Ihr werdet sie brauchen, um den Code zu knacken!«, sagte Cartesian eindringlich.
    »Heronian? Ich werde mich nach ihr umhören. Aber du fliegst mit nach Regalia«, sagte Ripred.
    Sie fingen an zu streiten, und es wäre wohl ausgeartet, wenn Howard nicht gerufen hätte: »Genug! Cartesian hat recht. Es geht um
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