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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes
Autoren: S Collins
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jetzt schon vier von den Dingern hinter mir. So viel schlimmer kann’s nicht mehr kommen.«
    »Wir wussten nicht so genau, ob sie eintreffen würde. Manche glaubten, gewisse Ereignisse müssten ihr vorausgehen. Doch nach dem heutigen Tag sieht es so aus, als sei das geschehen«, sagte Howard.
    »Und?«, sagte Gregor.
    »Und keiner will dir davon erzählen, weil … Es ist wahrscheinlich, dass … Wir wissen ja noch nicht einmal, ob wir sie richtig deuten«, sagte Ripred. »Normalerweise liegen wir daneben, stimmt’s?«
    Gregor wollte jetzt nicht länger darauf warten, dass Vikus ihm die Prophezeiung erklärte. »Was steht dadrin, Ripred?«
    »Es steht drin … nun ja … es wird angedeutet … dass du wahrscheinlich …« Ripred brach abrupt ab. »Das wird Vikus dir erzählen. Dieses verrückte Mädchen, wie heißt sie noch mal? Nerissa. Frag sie. Sie kann es besser erklären als ich«, sagte Ripred.
    »Aber ich …«, setzte Gregor an.
    »Nein!«, sagte Ripred. »Du fragst in Regalia. Sobald deine Fledermaus ausgeruht ist, könnt ihr los. Nimm die Jungen und Cartesian und Temp mit.«
    »Zum Kämpfen, ich bleibe, zum Kämpfen«, widersprach Temp.
    »Nein, Temp«, sagte Luxa und kniete sich vor ihn hin. »Ich hätte dich sehr gern an meiner Seite, doch zu Hause wirst du dringender gebraucht. Du musst zu den anderen Krabblern gehen, ihnen erzählen, was geschehen ist, und sie für unsere Sache gewinnen.«
    Temp trat unschlüssig hin und her.
    »Und ich möchte dich um einen weiteren Gefallen bitten«, sagte Luxa. »Ich bitte dich darum, auf Hazard aufzupassen, so wie du auf Boots und Gregor aufgepasst hast. Ich vertraue ihn dir an.«
    »Mir anvertrauen, willst du den Jungen, mir anvertrauen?«, sagte Temp überrascht.
    »Wenn du das tun würdest. Denn unter uns gibt es niemanden, der Gefahren so schnell und zuverlässig erkennt wie du«, sagte Luxa. »Und sich ihnen mit solchem Mut stellt.«
    Das stimmte, wie sie alle schmerzlich erfahren hatten. Temp hatte sie damals davor gewarnt, die Insel mit den Mücken zu erkunden – sie hatten nicht auf ihn gehört, und Howards Fledermaus Pandora war bei lebendigem Leib aufgefressen worden. Temp hatte ihnen im Dschungel davon abgeraten, dem süßen Duft der Früchte zu folgen – sie hatten nicht auf ihn gehört, und eine Ratte, Mange, war von einer fleischfressenden Pflanze verschlungen worden. Temp hatte sie vor den Dämpfen des Vulkans gewarnt – Luxa hatte nicht auf ihn gehört, und hätte Ripred nicht eingegriffen, wäre sie zusammen mit Aurora vergiftet worden. Ja, es stimmte, aber …
    Gregor dachte an das Mädchen zurück, das er bei seiner Ankunft im Unterland kennengelernt hatte. Das Mädchen, das sich über die Kakerlaken lustig gemacht hatte – über ihre Langsamkeit, ihre Unfähigkeit zu kämpfen, ihre Feigheit …
    Luxa hatte wirklich einiges dazugelernt.
    »Du sagst das, du?«, sagte Temp.
    »Ich sage das, ich«, sagte Luxa. »Wirst du das tun, Temp?«
    »Ja«, sagte der Kakerlak.
    »Ich danke dir«, sagte Luxa. Sie legte ihm die Hand auf den Kopf, und seine Fühler bebten. Es war der einzige schöne Moment an einem sehr finsteren Tag.
    Gregor meldete sich freiwillig zur Nachtwache, denn am nächsten Tag würde er ja sowieso die ganze Zeit auf Ares fliegen. Luxa sagte, sie könne nicht schlafen, und ging zum Rand des Felsens. Sie setzte sich und ließ die Beine baumeln, unbeeindruckt von der steilen Klippe unter ihr. Sie sah so traurig aus, dass Gregors Herz sich zusammenzog. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Es war egal. Sie merkte es gar nicht. Aber jemand anders merkte es sehr wohl.
    »Was ist da los mit dir und der Königin?«, fragte Ripred leise.
    »Nichts«, sagte Gregor. »Ich dachte, du schläfst.«
    »Du hast sie sehr gern«, sagte Ripred.
    »Ich weiß nicht. Kann schon sein«, sagte Gregor.
    »Willst du meinen Rat hören?«, sagte Ripred.
    »Spar dir den Atem. Ich weiß schon, was du sagen willst. Dass ich mir die Sache aus dem Kopf schlagen soll«, sagte Gregor.
    »Ganz im Gegenteil. Ich wollte sagen, dass das Leben kurz ist. Es gibt eigentlich nur wenig Schönes im Leben. Und wenn mal etwas Schönes passiert, dann sollte man nicht so tun, als würde es nicht passieren«, sagte Ripred.
    Der Rat war völlig untypisch für Ripred. Wollte er Gregor auf den Arm nehmen? Nein, er schien es ernst zu meinen.
    »Das ist verrückt. Ich meine, wir beide könnten sowieso nie …« Gregor wusste noch nicht mal, wie er den Satz beenden
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