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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers
Autoren: Suzanne Collins
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war, der ihm unzählige Male das Leben gerettet hatte und der, seit er Gregor kannte, nur gelitten hatte. Gregor versuchte sich den Abschied vorzustellen. »Ares, es war echt super bei euch. Jetzt muss ich wieder nach Hause. Ich weiß, dass damit alle, die mir hier unten geholfen haben, zum Untergang verdammt sind, aber diese Kämpferei hier ist einfach nicht so mein Ding. Also dann, fliege hoch, alles klar?«
    Nicht sehr wahrscheinlich.
    Ist der Krieger endlich tot
    Es kam ihm so unwirklich vor. Alles. Vielleicht lag es daran, dass er so müde war. Er hatte seit Tagen nicht geschlafen. Seit er in den Feuerländern gesehen hatte, wie die Ratten Hunderte von Mäusen in einer Grube am Fuß eines Vulkans ermordet hatten.Von den giftigen Dämpfen, die bei dem Vulkanausbruch ausgetreten waren, war er eine Weile bewusstlos gewesen. Zählte das als Schlaf? Vielleicht. Aber schon bald war er wieder zu sich gekommen, war durch hohe Asche gestapft und hatte seine Freunde gesucht. Und ehe er sich darüber freuen konnte, dass er sie gefunden hatte, musste er schon erfahren, dass Thalia, die niedliche kleine Fledermaus, die nur rein zufällig auf dieser unglückseligen Reise dabei war, auf der Flucht vor dem Vulkan erstickt war. Hazard, Luxas siebenjähriger Cousin, hatte sich mit Thalia verbinden wollen, und er war so außer sich, dass sie ihm ein Beruhigungsmittel geben mussten. Später, als sie auf einer Klippe hoch über dem Dschungel endlich saubere Luft fanden, meldete Gregor sich freiwillig zur Wache, während die anderen sich ausruhten. Auf dem Heimflug saß Gregor mit Boots, Hazard, dem Kakerlak Temp und Cartesian, einem Mäuserich, den sie ruhig gestellt hatten, auf Ares und konnte kein Auge zutun. Jetzt war er wie betäubt …
    Ist der Krieger endlich tot
    Und wenn er die Prophezeiung las, empfand er rein gar nichts. Was ist mit mir los?, überlegte Gregor. Ich müsste doch eigentlich ausrasten. Natürlich, ja. Aber nach allem, was passiert war, fühlte er sich leer. Der Schreck kommt bestimmt später, dachte er. Vielleicht in ein paar Tagen. Wenn ich dann noch lebe …
    Die Prophezeiung war schrecklich, aber sie hätte noch schlimmer sein können, fand Gregor. Immerhin sah es so aus, als könnten Boots und seine Mutter heil aus dem Unterland rauskommen. Und offenbar spielte Boots, die unter den Riesenkakerlaken als »Prinzessin« bekannt war, eine entscheidende Rolle beim Entschlüsseln des Krallencodes. Davon, dass außer Gregor irgendwer sterben sollte, war in der Prophezeiung nicht die Rede.
    Oder ja, doch.
    Fliesst das Blut des Monsters rot
    Nach allem, was Gregor in den letzten Tagen mit angesehen hatte, konnte mit dem Monster nur der Fluch gemeint sein. Die gigantische weiße Ratte, die er, als sie noch ein Baby gewesen war, verschont hatte, war jetzt ein bösartiger Anführer, voller Hass und ziemlich wirr im Kopf. Das Leben hatte aus dem zarten Rattenbaby ein Monster gemacht, und jetzt war dem Fluch nicht mehr zu helfen. Er hatte den Befehl erteilt, die Mäuse zu vernichten, und keiner wusste, was er als Nächstes vorhatte. Man musste ihn aufhalten. Im Überland würde man ihn wahrscheinlich lebenslang ins Gefängnis stecken. Im Unterland kam das nicht infrage. Hier musste man ihn umbringen.
    Ich sollte mich allmählich aufraffen, dachte Gregor. Zumindest mal was essen. Nicht mehr lange, dann würde eine Rattenarmee hier einfallen. Ares war auf dem Weg nach Regalia über sie hinweggeflogen. Gregor musste sich bereithalten. Er wusste, dass er kämpfen musste.
    Aber er war wie erstarrt, als wäre auch er zu Stein geworden. Er erinnerte sich an etwas, das er auf einer Exkursion zu The Cloisters in New York gesehen hatte. The Cloisters war ein altesMuseum mit lauter Sachen aus dem Mittelalter. In einem Raum waren ganz viele Gräber zu sehen. Auf jedem Grab war eine lebensgroße Statue des Toten aus Stein. Ein Mann – war es ein Ritter gewesen? – hatte die Hände über dem Griff seines Schwerts gefaltet. Er hatte fast genauso dagelegen wie Gregor jetzt. Das bin ich, dachte Gregor. Das bin ich. Ich bin zu Stein geworden und ich bin so gut wie tot. Wie passend, dass Sandwich die Prophezeiung der Zeit mitten an die Decke gemeißelt hatte, sodass Gregor daliegen musste wie jetzt, um sie zu lesen. Und wie passend, dass das Schwert unter Gregors Händen einmal Sandwich gehört hatte und jetzt seine Visionen wahr machen würde. Wie schrecklich passend das alles war.
    Leise ging die Tür auf und Schritte kamen
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