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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers
Autoren: Suzanne Collins
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finden?«
    »Außer dir gibt es keinen Menschen, den die Nager so fürchten wie sie«, sagte Mareth. »Im Krieg ist Solovet gleichermaßen gerissen wie skrupellos. Es sieht so aus, als bräuchten wir sie, wenn wir überleben wollen.«
    »Aber – dann wird der Prozess ja nie stattfinden!«, sagte Gregor bitter. Der Krieg würde ausbrechen und alles andere überlagern. Wenn der Hass auf die Ratten immer größer wurde, würden die Menschen schließlich finden, dass es eine gute Idee war, die Pestbazillen als Waffe einzusetzen. Obwohl Solovets eigene Leute durch sie gestorben waren, würde sie als Heldin dastehen, nicht als Verbrecherin. Gregor dachte an seine Mutter, die irgendwo im Krankenhaus lag und um Atem rang. An Ares’ lilafarbene Narben, die von seinem Fell noch nicht ganz verdeckt wurden. An all die Menschen, Fledermäuse und Ratten, die gestorben waren. »Das ist nicht richtig, Mareth«, sagte Gregor. »Findest du es richtig?«
    Mareth seufzte und wich seinem Blick aus. Er gab Gregor frei und trat ungeschickt einen Schritt zurück. »Meine persönliche Meinung tut hier nichts zur Sache. Solovet hat jetzt das Kommando.«
    »Nicht über mich«, sagte Gregor. Eins war sicher. Er würde nicht zu Solovets Bedingungen in den Tod gehen, sondern zu seinen eigenen.
    »Pass auf, zu wem du das sagst, Gregor«, sagte Mareth ruhig. »Nicht alle hier sind deine Freunde.« Und mit diesen Worten humpelte er aus dem Zimmer.
    Gregor atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen, dann löste er den Gürtel und stellte das Schwert wieder in die Ecke. Er wischte den Pudding vom Boden auf und stellte das Tablett ordentlich hin. Dann legte er sich wieder ins Bett wie ein vorbildlicher Patient, während er über alles nachdachte.
    Mareth hatte recht. Nicht alle in Regalia waren auf Gregors Seite. Es gab genug Leute, die ihn nur zu gern für Solovet ausspionieren würden. Gregor hatte keine Ahnung, was sie mit ihmim Sinn hatte, aber ganz bestimmt nicht, dass er sich auf Ares schwang und zurück in die Feuerländer flog. Wahrscheinlich war er Teil irgendeines größeren Plans. Es spielte gar keine Rolle, was er wollte. Für Solovet war er nur ein Werkzeug, über das sie nach Belieben verfügen konnte. Wenn er wirklich zurück in die Feuerländer fliegen wollte, musste er es heimlich tun. Und er musste höllisch aufpassen.
    »Was hast du vor?«, hörte er Ripreds Stimme in seinem Kopf. Die Ratte versuchte ihm abzugewöhnen, immer gleich aus der Haut zu fahren und zu handeln, ohne über die Folgen nachzudenken. »Was hast du vor?«
    Zunächst mal darf keiner auf die Idee kommen, dass ich zurückwill, dachte Gregor. Mareth erzählte es bestimmt nicht weiter, da war er sich ziemlich sicher. Aber auf andere Leute konnte er sich nicht unbedingt verlassen. Am liebsten wäre er sofort zu Ares gerannt, aber das wäre verdächtig. Wenn er nicht unbedingt in die Feuerländer zurückkehren wollte, wenn er in Regalia bleiben wollte wie ein braver kleiner Soldat, würde er dann nicht als Erstes zu seiner Mutter wollen? Plötzlich schämte er sich. Müsste er nicht so oder so als Erstes seine Mutter besuchen? Ja. Aber falls es ihr überhaupt so gut ging, dass sie Besuch empfangen durfte, würde sie erstens wütend sein wegen seiner Reise zu den Feuerländern und zweitens darauf bestehen, dass er auf der Stelle nach New York zurückkehrte. Und das kam überhaupt nicht infrage. Also musste er entweder mit ihr streiten, sich über sie hinwegsetzen oder sie anlügen. Das war alles gleich schlimm. Trotzdem wollte er sie unbedingt sehen.
    Als ein paar Minuten darauf eine Ärztin vorbeikam, fragteGregor, ob er seine Mutter besuchen dürfe. Er durfte, aber nur kurz. »Es ist ganz gut, wenn du dein Knie benutzt. Aber nimm dich in den ersten Tagen noch ein wenig in Acht«, sagte die Ärztin und half ihm, ein Paar Sandalen anzuziehen.
    »Alles klar«, sagte Gregor und ging extra vorsichtig zum Zimmer seiner Mutter. Nicht um seinetwillen musste er Theater spielen, sondern um ihretwillen.
    Gregor hatte nicht damit gerechnet, dass der Rückfall so schlimm sein würde. Seine Mutter war so krank wie damals, als sie sich mit der Pest angesteckt hatte. Vielleicht sogar noch kränker. Damals hatte sie wenigstens die Kraft gehabt, ihn nach Hause zu schicken. Jetzt konnte sie nicht mal sprechen. Sie brauchte ihre ganze Energie, um zu atmen. Als er ihre Hand hielt, war ihre Haut heiß und trocken vom Fieber. Ihre Augen starrten ins Leere.
    »Das ist nicht die
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