Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr
Autoren: PacTys
Vom Netzwerk:
»Ich
möchte alles erfahren, was Ihr über den Mann wisst:
was er getan hat und was er Euch aufgetragen hat.
Und alle seine Pläne. Helft mir zu verstehen, warum
einer meiner ältesten und vertrauenswürdigsten
Freunde und Kollegen zum größten Schurken des
Goldenen Zeitalters wurde.«
»Ich vermute, ich fange am besten mit dem Aufstand der Neumenschen vor dem Parlament an«, sagte Brett widerstrebend. »Bis zu dem Zeitpunkt war
alles nur Gerede gewesen – es ging darum, Pläne zu
schmieden und Unterstützung zu organisieren. Finn
war für alles verantwortlich, was bei dem Aufruhr
geschah. Er hatte es geplant und von Anfang bis Ende inszeniert. Er schleuste Provokateure in den Zug
der Neumenschen und die Zuschauermenge ein, um
die Sache erst in Gang zu bringen und dann außer
Kontrolle geraten zu lassen. Einer der Provokateure
schoss den Paragon Veronika Mae grausam auf
Finns Befehl nieder und leitete damit das ganze anschließende Gemetzel ein. Auf diese Weise sollten
das Parlament eingeschüchtert und die Paragone in
Misskredit gebracht werden. Auch Ihr hättet an jenem Tag sterben sollen. Ich habe Euch vom Zentrum
der Aktion weggelockt, damit Rose Euch aufs Korn
nehmen konnte.«
»Ihr habt mich niedergeschossen«, sagte Lewis.
»Ich half Euch, und Ihr habt geschossen.«
»Ich hatte meine Befehle«, wandte Brett matt ein.
»Von Finn. Und man schlägt Finn keinen Wunsch
ab. Jedenfalls ist Samstag aufgetaucht und hat Euch
gerettet …«
»Ja«, pflichtete ihm Rose bei. »Das ärgert mich
immer noch.«
Sie blickte Samstag an und lächelte. Keine Spur
von Freundlichkeit zeigte sich um die dunkle Rosenknospe ihres Mundes – nur die Verheißung späterer
Rache. Der riesige Echsenmann erwiderte ihren
Blick interessiert und beugte geistesabwesend die
entsetzlichen Klauen seiner Hände.
Brett fuhr eilig mit seinem Bericht fort und schilderte, wie Finn sich methodisch als Strippenzieher
hinter einer weit reichenden Intrige etablierte, deren
Ziel der Sturz des Goldenen Zeitalters war, mit allen
Mitteln, die dazu erforderlich waren. Wie er Menschen auf beiden Seiten des Gesetzes bestach, auf
seine Seite zog und einschüchterte, um seine geheime Armee aufzubauen, angeführt von spezialisierten
Verbrechern, die er aus dem berüchtigten Slum rekrutierte. Brett versuchte auch, seine Begegnung mit
den entsetzlichen Überespern der Spinnenharfen in
ihrem Leichenhauspalast tief unter Parade der Endlosen zu schildern, aber das verstörte ihn immer noch
zu stark.
»Er schließt Abkommen mit der Esper-Liberationsfront?«, fragte Lewis und schüttelte langsam
den Kopf. »Er muss den Verstand verloren haben.«
»Ich denke nicht«, sagte Brett. »Ich denke, er war
innerlich schon immer so. Er fand zuvor nur nie einen Grund, es herauszulassen.«
»Aber … was möchte er denn?«, wollte Jesamine
wissen. »Wozu all das? Möchte er sich zum König
machen?«
»Vielleicht«, überlegte Rose. »Oder vielleicht
möchte er einfach nur alles niederbrennen, damit er
in der Asche tanzen kann. Der Durandal ist ein außergewöhnlicher Mann. Er hat eine Zielstrebigkeit in
sich und ein Gespür für das Schicksal, die … rein
und ungehemmt sind. Eine Willenskraft, gänzlich
unverdorben durch Gnade oder Mitgefühl. Mir gefällt das bei einem Mann.«
Jesamine rümpfte die Nase. »Falls Ihr so heiß auf
den kleinen Scheißer seid, Süße, was macht Ihr dann
hier bei uns?«
»Ich bin mitgekommen, um mit Brett zusammen
zu sein«, antwortete Rose. »Oder vielleicht auch,
weil es zu leicht gewesen wäre, für den Durandal zu
kämpfen. Ich liebe es so sehr, eine richtige Aufgabe
zu haben! Leichte Beute niederzumetzeln, das macht
überhaupt keinen Spaß.«
»Oh, wie sehr ich Euch da beipflichte!«, mischte
sich Samstag ein. »Ich bin auch deshalb mitgekommen, weil ich auf Eurer Seite die beste Chance finde,
zu metzeln und gewaltige Blutbäder anzurichten.«
»Ich kotze womöglich gleich«, sagte Brett. »Wirklich, das meine ich nicht im Scherz!«
Ich wette, dass Owen nie solche Probleme hatte,
dachte Lewis. Laut sagte er: »Versuchen wir doch
alle, beim Thema zu bleiben. Ihr habt die meiste Zeit
mit Finn verbracht, Brett. Er muss mit Euch geredet
haben. Wie konnte er so schnell zu einem so schlechten Menschen werden? Er war der größte lebende
Paragon, verdammt! Es gab bald keine Auszeichnungen mehr, die ihm für Mut und Heldentum über
dienstliche Erfordernisse hinaus noch nicht verliehen
worden waren. Er wurde im ganzen Imperium bewundert und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher