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Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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verstehen, dass die Polizei ...«
    »Du auch noch! So was nenne ich Kollegensolidarität«, blaffte ich ihn an. »Herzlichen Dank!«
    Leider konnte ich meine Aggression nicht voll ausleben, weil ein Polizeibeamter auf Brinkhoff zustürzte.
    »Herr Hauptkommissar! Wir haben Herrn May gefunden«, teilte der Beamte seinem Chef mit. Mit der rechten Hand deutete er ins Blau des Firmamentes über uns.
    »Wo ist er? Im Himmel?«, rief ich.
    Doch dann sah ich, was der Beamte meinte. Ein kleines Flugzeug brummte über uns.
    »Was macht May da oben?«, wollte Brinkhoff wissen. »Warum hat ihn niemand gewarnt?«
    »Eine Panne«, berichtete der Einsatzleiter. »May ist nicht mit dem Flugzeug gekommen, sondern mit dem Zug. Darauf waren wir nicht vorbereitet. Er kam außerdem früher, als wir erwartet hatten.«
    »Und?«
    »Wir konnten ihn nicht empfangen, weil wir gerade mitten in einer Einsatzbesprechung waren, und ...«
    »Schöner Mist«, schimpfte Brinkhoff. »Und wieso geht der Mann sofort in die Luft?«
    »Ein Flugschüler. Er hatte sich um zehn Uhr angemeldet. Schnupperflug für Luftikusse . Bei uns fliegt der Chef nämlich selbst«, erklärte der Mann vom Flughafen.
    Ich erinnerte mich an den Werbeslogan, mit dem die Flugschule neue Kunden gewinnen wollte – das Tageblatt hatte den Schnupperflügen eine halbe Seite gewidmet und sie über den grünen Klee gelobt – gegen halbseitige Annoncen, versteht sich.
    »Und wer ist dieser Fluggast? Geben Sie bitte einen vollständigen Bericht, Herr Kollege!« Brinkhoff war ziemlich geladen.
    »Ein Mann. Er heißt Hans Schmidt.«
    »Auch noch Schmidt!«, stöhnte Brinkhoff. »Wie kann ich Kontakt zu May aufnehmen?«
    Die Frage war an einen Mann gerichtet, der auf dem Flughafen wohl etwas zu sagen hatte.
    »Wir müssen zum Tower, Herr Hauptkommissar«, näselte der Angesprochene. »Kommen Sie, der Wagen steht bereit.«
    Ich warf Jansen einen Blick zu. Er nickte.
    »Ich will dabei sein«, tat ich kund und heftete mich an Brinkhoffs Fersen.
    »Das fehlt gerade noch«, wehrte dieser ab.
    »Wenn Solo wirklich da oben ist, bin ich die Einzige, die Einfluss auf ihn hat«, behauptete ich. »Er frisst mir nämlich aus der Hand!«
    »Ach nee!« Brinkhoff glaubte alles – nur das nicht. »Und warum haben Sie ihm die Morde nicht ausgeredet, wenn Sie so prima mit ihm klar kommen?«
    Jetzt schwieg ich besser. Wir erreichten ein grell orangefarbenes Auto mit offenem Dach. Der Motor lief bereits.
    Ich konnte mich gerade noch aufschwingen, als der Fahrer auch schon startete. Es ging quer über die Landebahn zu dem Überwachungsturm am Rande des Flughafengeländes. Er lag ein wenig erhöht. Die Tower-Besatzung sah uns kommen und drückte den Türsummer. Noch eine Wendeltreppe hinauf, und oben waren wir.
    Drei junge Männer saßen an technischen Geräten und füllten irgendwelche Zettel aus. Von hier oben konnten wir die Landebahn bestens überblicken.
    Brinkhoff stellte sich vor und fragte: »Wann ist May gestartet?«
    »Gegen zehn Uhr. Herr May war nicht angemeldet, behauptete, den Schnupperflug vergessen zu haben. Wir gaben trotzdem Starterlaubnis – es wurde keine andere Maschine um diese Zeit erwartet.«
    »Können Sie Kontakt zu May aufnehmen?«
    »Natürlich. Wir haben Sprechfunkverbindung zu der Cessna. Moment!«
    Der Angestellte drückte einen Knopf und sprach in ein kleines schwarzes Gerät: »Hier Bierstadt-Airport. Delta-Echo-Triple-Bravo – bitte kommen! Over!«
    Wir hörten ein Rauschen. »Hier Delta-Echo-Triple-Bravo. Was gibt es? Over.«
    Der Mann am Funkgerät sah Brinkhoff an.
    »Fragen Sie nach dem Fluggast ... und wann die Maschine zurückkommt.«
    »Wer ist Ihr Gast, Delta-Echo-Triple-Bravo? Wann planen Sie Landung? Over.«
    »Das ist ja alles viel zu kompliziert. Geben Sie her!« Brinkhoff nahm das Mikro. »Hallo, Herr May. Hier spricht Hauptkommissar Brinkhoff von der Mordkommission. Geben Sie mir bitte Ihren Fluggast. Ich muss ihn sprechen.«
    Es dauerte eine Weile, dann hörte ich Solos Stimme. Sie war ein bisschen verzerrt: »Was gibt es?«
    »Rotberg! Ich wusste, dass Sie es sind. Was haben Sie vor?«
    »Das können Sie sich doch denken. Ich bringe alles zu Ende«, hustete Solo.
    »Rotberg! Ich bitte Sie. Lassen Sie den Mann zufrieden!«
    »Tut mir leid«, sagte Solo. »Aber das geht nicht.«
    »Solo! Was hat er dir getan?« Ich hatte mich direkt neben Brinkhoff gestellt und ins Mikro gebrüllt.
    »Grappa«, drang an mein Ohr. »Du bist auch da. Ich wusste, dass du dir
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