Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
»beschützen«.
    »Vermeulen ist doch getürmt!«
    »Er tauchte plötzlich wieder auf. Beide kamen vor zwei Stunden vereint ins Polizeipräsidium und legten ein Geständnis ab.«
    »Einfach so? Ich kann's nicht fassen!« Es kam doch noch Schwung in die Sache.
    »Sie präsentierten mir diesen Brief!«
    Ich griff nach dem Papier, das mir Kodil reichte. Es war die Kopie eines maschinengeschriebenen Textes.
    Liebe Schwester Roxanne, lieber Bruder Gregorius!, las ich. Ich bin euer Herr und Großmeister, die Inkarnation von Bruder Baphomet, dem Dämonen der gerechten, erleuchteten, vollkommenen, magischen und rituellen Loge Fraternitas saturni, Träger des 33. Grades. Ihr müsst gehorchen und könnt so eine Schwester und ein Bruder des höheren Lichtes werden. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen, mitleidlose Liebe. Das Gesetz der Liebe kennt keine Nachsicht gegenüber eigenen Schwächen.
    Ihr habt die magische Bruderkette gesprengt und steht nicht mehr unter dem Schutz des magischen Logendämons. Ihr habt eure Aufgabe auf dem Weg zum Saturn nicht vollendet. Gestehet eure Schwäche ein, beweist eure Treue und Disziplin. Sagt, welche Tat ihr begangen habt. Dann wird Baphomet auf seine Rache verzichten.
    »Die beiden schlotterten geradezu vor Angst«, berichtete Nik. »Keine Verhörmethode hat bei den beiden gegriffen, und dann knicken sie wegen dieses lausigen Briefes ein. Kaum zu glauben.«
    »Wo ist der Brief abgeschickt worden?«, fragte ich.
    »Er wurde in Elses Hotel abgegeben. Sie hat ihn gelesen und Vermeulen angerufen. Er hatte sich irgendwo auf dem Lande verkrochen. Jansen hat recht – der Teufel ist noch in der Nähe. Ich glaube jetzt auch, dass du in Gefahr bist. Wir müssen uns etwas zu deinem Schutz überlegen.«
    »Darüber reden wir gleich«, schlug ich vor. »Ich öffne erst mal ein Fläschchen Chianti. Das Geständnis der beiden verlangt eine kleine interne Feier. Möchtest du einen Happen essen? Aber ich sage gleich, dass ich nicht viel im Haus habe!«
    »Ich bin mit allem zufrieden, was du mir auftischst«, lächelte Nik. »Wenn die ganze Sache vorüber ist, werde ich fürstliche Essen für uns kreieren. Noch nicht mal zum Kochen komme ich mehr. Ich bin die Fast-Food-Scheiße und den Kantinenfraß inzwischen leid.«
    In der Küche plünderte ich den Kühlschrank und das Vorratsregal. Viel war nicht mehr da – lediglich an Katzenfutter herrschte kein Mangel. Grüne und schwarze Oliven waren noch vorhanden, eine Dose rote Bohnen und ein bisschen Thunfisch. Ich komponierte aus allem einen Salat, rührte eine Vinaigrette mit Balsamessig, Olivenöl, Salz, Zucker, Oregano und frischem Pfeffer an, warf noch fein geschnittene Zwiebelringe darüber – fertig! Sechs Scheiben Baguette und Knoblauchbutter aufs Tablett und ins Esszimmer geschafft.
    »Auf uns!« Nik prostete mir mit dem ersten Glas Chianti zu.
    Ich könnte mich an ihn gewöhnen, dachte ich, auch wenn's manchmal nicht ganz einfach ist mit ihm. Er war schon ein attraktives Stück männliches Fleisch.
    »Und jetzt bist du dran«, sagte ich. »Wie haben die beiden es gemacht?«
    »Eigentlich kennst du die Geschichte schon.« Nik kostete das Brot mit Knoblauchbutter und verdrehte vor Wonne die Augen. »Es hat sich so abgespielt, wie es Loki Detema beschrieben hat. Eva Grid lag unten im Wohnzimmer, und die beiden haben Grid auf dem Bett fertig gemacht. Die Detema soll ihm tatsächlich den Rest gegeben haben – Vermeulen hat ihr die Hand geführt.«
    »Wer hat ihm die Hoden abgeschnitten und warum?«
    »Das war Else. Doch sie wusste nicht, wohin damit. Also hat sie die Teile im Gefrierfach zwischengelagert. Die Hoden sollten bei einem satanischen Ritual verwandt werden.«
    »Igitt!« Ich schauderte. »Wussten die beiden, dass Grid dem Pater ein neues Gesicht verpasst hat?«
    »Na klar. Der Doktor wollte auspacken, als er merkte, dass seine Frau in die Fänge von Teufelsanbetern geraten war. Da haben sie ihn kalt gemacht und seine Frau dazu gekriegt, den Mord zu gestehen.«
    »Wo sind die beiden jetzt?«
    »In U-Haft. Es war kein Problem, einen Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes zu bekommen.«
    Nik hatte ordentlich zugeschlagen, der Tisch war abgegrast, die Flasche fast leer. Ich räumte die Reste ab und holte eine neue Flasche Wein.
    »Wie geht es eigentlich Baißer?«, fragte ich, während Kodil den Alkohol entkorkte.
    »Besser. Er kommt durch.«
    »Also war alles falscher Alarm?«
    »Das nicht. Sein Herz funktioniert nicht richtig. Er wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher