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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love
Autoren: Mallery
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trotzdem wesentlich lauter als hier.
    An der Ecke drehte sie sich noch einmal um. Riley stammte zwar aus bescheidenen Verhältnissen, aber das Leben eines reichen Mannes passte zu ihm. Sie lächelte, als sie die Straße überquerte. Und er sah immer noch so gut aus! Offensichtlich hatte sie schon mit dreizehn einen guten Geschmack in Bezug auf Männer gehabt. Eigentlich war Riley sogar noch unwiderstehlicher geworden. Mit seinem stets leicht nachdenklichen Blick und seinen feinen Zügen sah er aus wie ein gefallener Engel. Ein Engel mit Brillantohrring.
    Obwohl es ihr peinlich gewesen war, ihn wiederzusehen, hatte sie auch etwas anderes gespürt. So etwas wie Anziehungskraft. Irgendwie hatte es bei ihr gefunkt. Aber das war sicherlich so einseitig wie damals in ihren Teenagertagen. Sie sollte sich hüten, sich Hoffnungen zu machen. Die Zeiten der Stalkerin waren ein für alle Mal vorbei.
    Plötzlich hielt ein Wagen neben ihr. Es war Alexis’ Toyota Camry. Im selben Moment ließ ihre Schwester die Scheibe herunter.
    „Du bist entkommen“, sagte sie leise. „Gott sei Dank. Steig ein!“
    „Was soll das heißen, ich bin entkommen?“, polterte Grade los, als sie eingestiegen war. „Hast du vielleicht gedacht, Riley würde mich gefangen nehmen und Informationen aus mir herausfoltern?“
    „Woher soll ich das wissen? Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Blitz von deiner Kamera so laut und auffällig ist.“
    Gracie betrachtete ihre alte Polaroid. „Ich auch nicht. Vielleicht nicht das beste Modell für einen Undercover-Einsatz.“ Sie wandte sich wieder ihrer Schwester zu. „Im Übrigen hast du mich hängen lassen. Was sollte das denn eigentlich?“
    Alexis umklammerte das Steuer. „Tut mir leid. Ich konnte es nicht riskieren, erwischt zu werden.“
    „Ach so! Aber ich, oder was? Hast du vielleicht eine Ahnung, was Riley dachte, als er mich vor seinem Fenster herumschleichen sah?“
    „Nichts, was er nicht schon tausendmal vorher gedacht hat.“
    Ihre Schwester konnte ganz schön gemein sein. „Ich möchte dich daran erinnern, dass seitdem vierzehn Jahre vergangen sind und ich inzwischen erwachsen bin.“ Gracie seufzte. „Aber egal. Ich habe die Information, die du haben wolltest.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich habe Riley nach Zeke gefragt.“
    „Wie bitte? Oh nein!“
    Alexis stieg unvermittelt in die Eisen, und Gracie war froh, dass sie sich sofort angeschnallt hatte.
    „Sag mal, spinnst du? Ich habe ihn gefragt, und er konnte etwas zu der Sache sagen. Was ist so schlimm daran?“
    „Weil das eine Privatangelegenheit ist“, giftete Alexis sie an. „Ich will nicht, dass jemand davon erfährt. Das ist Familiensache und geht niemanden etwas an! Aber es war klar, dass du das nicht verstehst.“
    Gracie erschrak. Was sollte diese Anschuldigung?
    „Du hast mich da reingezogen“, erinnerte sie ihre Schwester. „Ich bin nur mitgekommen, um dir zu helfen.“
    „Ja, ich weiß. Es tut mir leid. Es ist nur ...“ Alexis seufzte. „Was hat er gesagt?“
    „Er hat den Eindruck, dass Zeke dich liebt und bewundert. Nur gab es heute Abend kein Meeting.“ Sollte sie ihrer Schwester auch erzählen, dass Riley sich Zeke vorknöpfen wollte?
    „Sonst noch was?“
    Gracie zögerte.
    Alexis hielt vor dem Haus der Familie Landon und stellte den Motor ab. „Jetzt sag schon“, bohrte sie nach.
    „Riley will Zeke fragen, was er macht und wo er hingeht.“
    Alexis ließ ihren Kopf aufs Lenkrad sinken und stöhnte. „Sag mir bitte, dass das ein Witz ist.“
    „Nein, ist es nicht. Aber es ist auch keine so schlechte Idee. Denn du selbst willst deinen Mann ja nicht fragen, und irgendjemand muss die Wahrheit herausfinden. Wenn du erst weißt, dass da nichts läuft, wirst du dich gleich viel besser fühlen.“ Gracie legte ihrer Schwester die Hand auf den Arm. „Oder du redest doch noch mal selbst mit Zeke.“
    Alexis öffnete die Fahrertür. „Du verstehst das nicht. Das ist alles nicht so einfach. Vielleicht will ich ja auch lieber gar nicht wissen, was er macht. Denn wenn er eine andere hat ...“ Sie schluckte. „Ich will ihn nicht verlassen. Aber dann müsste ich es tun.“
    Im Grunde genommen hatte Gracie überhaupt keine Lust auf diese – oder jede andere – Unterhaltung. Sie war erst seit ein paar Tagen wieder in Los Lobos, und schon jetzt erschien ihr eine einwöchige Wurzelbehandlung beim Zahnarzt als durchaus erstrebenswerter.
    „Warte doch erst mal ab, was dabei herauskommt“, beschwichtigte sie
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