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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)
Autoren: D. J. Franzen
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wusste plötzlich, was sie da tat.
    »Okay, weiter geht’s. Warte da vorne. Ich sichere die Treppe wieder.«
    Frank ging an ihr vorbei. Dann kam Sandra die letzten Stufen hoch, ging in die Hocke. Mit geschickten Fingern befestigte sie den Draht wieder am Abzugsring der Handgranate.
    »Warst du beim Militär?«, fragte er, und hoffte, das s Zittern in seiner Stimme würde ihr nicht auffallen.  
    »Nein. Ich habe alle Rambofilme gesehen.«
    Frank beschloss, ihr keine weiteren Fragen zu stellen. Auch wenn es ihm nicht gefiel, keine Kontrolle über die Situation zu haben, blieb ihm keine andere Wahl. Sie hatte seine Waffen, draußen wurde es dunkel und er war hier gefangen. Zumindest bis morgen.
    Ohne ein weiteres Wort ging Sandra den Korridor entlang. Alle Türen standen offen. Offenbar hatte Sandra sie geöffnet, damit das Tageslicht aus den ehemaligen Klassenzimmern den Gang beleuchtete. Frank sah im Vorbeigehen in die ehemaligen Schulklassen, die man zu Laboratorien und Krankenzimmern umfunktioniert hatte. Sandra entschärfte auf ihrem Weg zwei weitere Sprengfallen, bevor sie an eine Kreuzung des Korridors kamen und sich links hielten. Sie deutete mit dem Daumen hinter sich.
    »Da runter sind die Waschräume und die Toiletten. Nimm aber einen Eimer und kipp es aus dem Fenster. Ich habe keine Lust, hier drin zu ersticken.«
    Am Ende des Korridors führte sie Frank in ein Klassenzimmer. Mehrere Betten standen an der langen Wand gegenüber den Fenstern. An der Schmalseite des Raumes, gegenüber der Wand mit der Schiefertafel, stapelten sich mehrere Kisten, in denen sich laut Beschriftung Notrationen befanden, sowie ein kleiner Tank für Frischwasser. Sandra setzte sich seufzend auf eines der Betten. Sie legte Franks Maschinenpistole über ihre Knie, rutschte bis zum Kopfende des Bettes hoch, und machte es sich bequem. Ihr Kopf lehnte an der Wand. Sie starrte nachdenklich die Decke an.
    »Fühl dich wie daheim. Wenn du Hunger oder Durst hast, bedien dich. Morgen früh entscheiden wir, wie es mit dir weitergeht.«
    »Hast du keine Angst, dass ich im Dunkeln über dich herfalle? Immerhin bin ich doch ein Wildfremder. Und wahrscheinlich ein Plünderer noch dazu!«
    Sandra senkte ihren Blick und grinste ihn müde an.
    »Wenn du wirklich etwas im Schilde führen würdest, hättest du längst was in diese Richtung versucht. Außerdem wirkst du auf mich eher … hm … hilflos, sobald du einer starken Frau gegenüberstehst.« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Frank suchte sich eine Notration aus und setzte sich auf das Bett neben Sandra.
    »Was hast du vor dieser ganzen Sache gemacht?«, fragte er kauend.
    »Soll das ein Smalltalk wie bei einem Blind Date werden?«
    »Naja, immerhin bin ich bis morgen früh dein Gast. Warum sollten wir uns nicht besser kennenlernen, bevor wir entscheiden, wie es weitergeht?«  
    »Willst du zurück in dein Haus?«
    »Ja. Da fühle ich mich irgendwie sicherer. Nur das Problem mit den Vorräten hat mich da rausgeholt. Ich habe zwar eine gute Solaranlage auf dem Dach, aber die Speicherbatterien sind nicht ganz das, was die Herstellerangaben versprochen haben. Meine Tiefkühltruhen sind aufgetaut, und kalte Konserven sind auf Dauer auch nicht das Wahre.«
    »Ich fühle mich hier sicherer. Dieses Gebäude ist groß genug, dass ich im schlimmsten Fall abhauen oder mich verstecken kann. Ein Haus wäre mir zu klein.«
    Frank wühlte in dem Paket der Notration herum und fand einen Schokoriegel. Er beugte sich zur Seite und hielt ihn Sandra hin. Lächelnd nahm sie ihn an.
    »Ganz Kavalier der alten Schule, nicht wahr? Was hast du vorher gemacht?«
    »Ich bin eigentlich Diplom Ingenieur. Nach meinem Studium bin ich in die Entwicklungsabteilung eines Autoherstellers gegangen, und von da aus als Boxenmechaniker in das Werksteam für die DTM.«
    »Ein hochqualifizierter Mann, der lieber KFZ-Mechaniker an Rennautos spielt, anstatt die dicke Kohle einzuheimsen?«
    »So toll verdient man als diplomierter Ingenieur auch nicht. Das Angebot des Rennstalls war da schon um einiges besser. Und was hast du gemacht, bevor das alles hier passierte?«
    Sandra druckste herum.
    »Meistens Filme.«
    »Du warst Schauspielerin?«
    Sandra seufzte. Täuschte Frank sich, oder wurde sie etwa verlegen?
    »Eher eine Darstellerin.«
    »In welchen Filmen warst du denn dabei?«
    »Keine, die du kennst.«
    »Meinst du?«
    »Ja. Es waren Erwachsenenfilme, in denen ich mitgespielt habe. Die von der Sorte, die du
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