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Gott oder Zufall?

Gott oder Zufall?

Titel: Gott oder Zufall?
Autoren: R. J. Berry
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methodischer Hinsicht schließt es die Metaphysik und die Religion aus, auch wenn es deren Existenz nicht in Abrede stellt. Der Begriff
methodischer Naturalismus
täuscht darüber hinweg, dass er als »Naturalismus« mehr als ein methodisches Prinzip darstellt.
Reduziert Systeme auf ihre Komponenten, um sie besser (analytisch) zu verstehen – das ist der methodische Reduktionismus  –, erkennt aber auch das Auftreten von Merkmalen höherer Ordnung an, die aus zunehmender Komplexität an Organisation (synthetisch) erfolgen.
Kausalität – die Wissenschaft befasst sich in methodischer Hinsicht nur mit unmittelbaren Ursachen, nicht mit Erst- oder Letztursachen.
Wissenschaftliche Gesetze sind präzise Beschreibungen des normalen Verhaltens der natürlichen Welt. Die Gleichförmigkeit der Natur ist eine methodische Prämisse.
Die Wissenschaft ist eine Form des Wissens, die sich von historischen, persönlichen und mathematischen Wissensformen unterscheidet.
Setzt bei der Interpretation empirischer Daten Vernunft voraus.
Setzt sich mit dem Vorgang der Evolution, mit der natürlichen Selektion und dem Zufall auseinander, vermeidet jedoch metaphysische Hochrechnungen.
Bietet Erklärungen zu physikalischen Strukturen und Abläufen, während die sinngemäße Möglichkeit anderer kompatibler (wie etwa religiöser) Erklärungsformen anerkannt wird.
    Szientismus ⬅
    Leugnet, dass irgendetwas anderes als die natürliche Welt existiert: Naturalismus (lehnt Metaphysik und Religion ab).
Mehr als Materie und Energie gibt es nicht – ontologischer Reduktionismus (die Ontologie ist das Studium des Seins – dessen, was ist) – »Wir sind nichts weiter als Atome und Moleküle!« Doch ein Mensch ist mehr als seine physikalischen Bestandteile.
Leugnet, dass es Erst- und Letztursachen gibt ( Teleologie ) . Einige Biologen denken in Bezug auf die Teleologie um.
Leugnet, dass die Welt jemals ein anderes als ein gesetzmäßiges Verhalten an den Tag legen könnte. Übernatürliche Verhaltensweisen wären bei dieser Sichtweise unmöglich, da sie wissenschaftliche Gesetze »brechen« würden.
Die Wissenschaft ist die oberste Form des Wissens.
Überhöht den Verstand und das Empirische, leugnet die Offenbarung.
Verdinglicht Konzepte wie die Natur, den Zufall, die Evolution und die natürliche Selektion und stattet sie mit gottähnlichen Attributen aus.
Betrachtet wissenschaftliche Erklärungen als überlegen gegenüber anderen Erklärungsvarianten und als Ersatz für religiöse Erklärungen
    Das Bedürfnis nach Abgrenzungskriterien, um die Wissenschaft vom Szientismus und der Nichtwissenschaft zu unterscheiden, weist in die Richtung behutsam durchdachter Versuche von Philosophen zu erklären, was Wissenschaft sei. In der Praxis schauen wir uns eine Hypothese oder ein aufgestelltes Gesetz an, das erläutern soll, weshalb Dinge auf eine bestimmte Weise geschehen. Es ermöglicht uns vorherzusagen, was geschehen wird. Wenn es eine Ausnahme gibt, legen wir die Hypothese nicht einfach beiseite, sondern überarbeiten sie, um gelegentliche Ausnahmen zu ermöglichen. Wir würden nach guten Gründen suchen, weshalb eine Ausnahme aufgetreten ist. Wenn es zu viele Ausnahmen gab, würden wir die aufgestellte Hypothese und das Gesetz verwerfen. Bei Wundern können wir ähnliche Kriterien anwenden. Der Gott, der die Ordnung schuf und den Abläufen in der Natur Ziel und Zweck gab, kann diese Ordnung zu einem bestimmten Zweck unterbrechen. Die Wunder Jesu werden im Neuen Testament als Zeichen dafür beschrieben, dass Gott am Werk ist. Wunder weisen auf die besondere Natur der Person oder des Augenblicks der Offenbarung hin. Ob Moses nun einen brennenden Dornbusch sieht, der nicht vom Feuer verzehrt wurde, oder Jesus einen Sturm auf dem See Genezareth stillte: Immer können wir fragen: »Worin besteht der Zweck dieses außergewöhnlichen Ereignisses?« Manche Menschen, wie der Theologe John Hick, glauben, bei den Wundern gehe es eher darum, wie wir ein Naturereignis interpretieren oder von welchem Blickwinkel aus wir es betrachten. Solche Leute meinen, das »Timing« (die Wahl des richtigen Zeitpunkts) sei das Entscheidende, es lässt uns ein Geschehen für mirakulös halten. Dadurch wird dann alles auf das Mirakulöse verkürzt, und jedes »wunderbare« Geschehen wird aller wahren Sinnhaftigkeit beraubt. Wir können nicht mehr vom Wunderbaren sprechen, wenn dieses die ganze Zeit über geschieht oder wenn wir beten oder es erhoffen und erwarten. Dann
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