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Gott oder Zufall?

Gott oder Zufall?

Titel: Gott oder Zufall?
Autoren: R. J. Berry
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hat.
    Eine meiner Thesen war, dass der Glaube das Gegenteil der Vernunft sei und es daher kein Beweismaterial gebe, um ihn zu untermauern – es war nur ein blinder Sprung ohne Beweise. Es überraschte mich, als ich im Hebräerbrief 11,1 die Definition des Glaubens fand: »Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.« … Ich begann zu erkennen, dass Glaube und Vernunft tatsächlich miteinander verknüpft sind, doch dass der Glaube das zusätzliche Element der Offenbarung beinhaltet. Zugleich fing ich an, beim Studium der Natur zu erkennen, dass es Hinweise auf Gottes Existenz gab, denen ich mich zwar gewidmet hatte, ohne jedoch wirklich über sie nachgedacht zu haben.
    Francis Collins, Leiter der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA
    Dadurch wird das Verständnis in der Öffentlichkeit für die Wissenschaft und die wissenschaftliche Ausbildung zu einer äußerst wichtigen Angelegenheit. Unsere sozialen und moralischen Werte betreffen die Finanzierung wissenschaftlicher Forschung und der Ausbildung in den Wissenschaften. In einer Zeit begrenzter Mittel müssen Wissenschaftler miteinander und mit unterschiedlichen Projekten in einen Wettstreit treten. Gesellschaft und amtliche Förderstellen entscheiden darüber, welche Forschungen weiterverfolgt werden sollen, je nachdem, was die Wissenschaftler damit zu erreichen behaupten. Zwischen den vermeintlichen wundersamen Heilmethoden und der traurigen Forschungsrealität entstehen klaffende Lücken. Allzu oft werden die Berichte über die wissenschaftlichen Resultate von Übertreibungen darüber begleitet, was und wie bald Heilmethoden verfügbar sein werden.
    Sowohl die Philosophie als auch die Religion sind für den wissenschaftlichen Fortschritt wichtige Antriebskräfte und Fundamente gewesen. Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass sich die moderne Wissenschaft ohne das Christentum nicht in derselben Weise entwickelt hätte. Offenbar hat es und wird es auch weiterhin Spannungen zwischen den religiösen Glaubensüberzeugungen und manchen Aspekten des wissenschaftlichen Denkens geben. Doch gerade die Tatsache, dass es so viele Wissenschaftler gibt, die sich offen zu ihrem Christsein bekennen und keinen Widerspruch zwischen ihrem Glauben und ihrer Wissenschaft entdecken können, zeigt doch, dass es zwischen Religion und Wissenschaft nicht unbedingt einen Konflikt geben muss.
    Die Überzeugung von der Existenz Gottes ergibt sich in Verbindung mit der (menschlichen) Vernunft aus der äußersten Schwierigkeit oder vielmehr Unmöglichkeit, einzusehen, dass dieses ungeheure und wunderbare Weltall, das den Menschen umfasst mit seiner Fähigkeit, weit zurück in die Vergangenheit und weit in die Zukunft zu blicken, das Resultat blinden Zufalls oder der Notwendigkeit sein soll. Denke ich darüber nach, dann fühle ich mich gezwungen, mich nach einer ersten Ursache umzusehen, die in Besitz eines dem des Menschen in gewissem Grad analogen Intellekts ist, und ich verdiene, Theist genannt zu werden … Dann entsteht aber wieder der Zweifel: Kann man sich auf den Geist des Menschen verlassen, der, wie ich glaube, sich aus einem so niederen Geist wie dem der niedersten Tiere entwickelt hat, wenn er solch großartige Schlussfolgerungen zieht?
    Charles Darwin, Autobiographie (1887)
    Fragen nach der Abstammung, der Schöpfung, der göttlichen Vorsehung, der Immanenz, nach Wundern, nach Raum und Zeit, nach Design und dem Bösen in der Welt stellen Wissenschaftler, Philosophen und religiöse Menschen gleichermaßen vor schwierige Probleme. Wie man Wissenschaft betreibt und mit ihr und ihren Ergebnissen und Folgen zurechtkommt, soll hinsichtlich unserer grundlegenden Auffassung vom Wesen der Wirklichkeit, des Lebens und der Menschheit sowie der Werte, die wir vertreten und praktizieren, transparent sein. Wissenschaft hat mit Glauben zu tun, und Religion hat mit Vernunft zu tun; Glaube und Vernunft stehen nicht in einem grundsätzlichen Konflikt zueinander, auch Wissenschaft und Religion nicht.
    Menschliche Erkenntnis verlangt sowohl induktives als auch deduktives Denken. Unsere Entscheidungen bei unserer Lebens- und Arbeitsweise – ob in der Praxis der Wissenschaft oder ihrer Umsetzung durch die Technik bei der Arbeit, beim Verkauf oder im Dienstleistungsgewerbe – sind eine Mischung des Objektiven und Faktischen auf der einen und des Subjektiven und Persönlichen auf der anderen Seite. Ein jeder von uns geht von
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