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Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Titel: Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)
Autoren: Edgar Keiser
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und schon gar nicht sauber.
    Wie auch immer, heute war mit ihr daher nicht mehr zu rechnen, es sei denn, sie fand diesmal keinen Bodybuilder, der sich, wenn auch nur für kurze Zeit, ihrer annahm.
    Aber Geraldine war sehr gut aussehend.
    Sie fand immer jemanden.
    Die Spinne hatte sie schon fast erreicht. Lara zog unter apokalyptischen Schmerzen die Beine an und entfernte sich so ein wenig von dem Tier, doch es war klar, dass es nicht so bleiben würde.
    Die Spinne stellte den alten Abstand mit wenigen Schritten ihrer gelenkigen Beinchen wieder her und stoppte dann. Wahrscheinlich fand sie dieses Spielchen sehr lustig. Lara folgte einem Reflex und warf den Telefonhörer, den sie immer noch in ihrer Hand fest umklammert gehalten hatte, nach der Spinne. Zwar verfehlte sie ihr Ziel, aber die Tarantel zog sich wieder ein paar Zentimeter zurück. Vorsicht war eben doch die Mutter der Bananenkiste, mit der sie vielleicht sogar aus irgendeiner entsprechenden Republik verbotenerweise in dieses saubere, ordentliche Land eingereist war.
    Möglicherweise aus Brasilien.
    Zu spät erinnerte sich Lara daran, dass sie den Anruf bei Geraldine bis jetzt noch gar nicht unterbrochen hatte und dass der Anrufbeantworter alle Geräusche, die hier bei dieser peinlichen Situation entstanden, wahrscheinlich aufzeichnete.
    Wieder das Knirschen in ihrer Hüfte und ein Schmerz, der sie laut aufschreien ließ. Durch die Tränenwand, die sich vor ihren Augen gebildet hatte, konnte sie verschwommen die Spinne erkennen, die den Blickkontakt mit ihr weiterhin aufrecht hielt.
    Sie musste nun dafür sorgen, dass jetzt schleunigst ein Krankenwagen hier auftauchte, der sie in die Klinik (leider am anderen Ende der Stadt) brachte.
    Laras Finger lagen schon auf den Wähltasten, da hörte sie ein neues Geräusch. Das heißt, so neu war es nun auch wieder nicht. Sie hatte es ja erst vor einer halben Stunde zum letzten Mal gehört, aber jetzt hörte sie es wieder.
    Und da sie es nicht glauben konnte, was sie da hörte, vergingen einige Sekunden.
    Dann erst begriff sie, dass der Swop, ihr anderer neuer Freund, sich durch sein sanftes (charmantes) Schnurren in Erinnerung brachte.
    Der Swop, den sie natürlich völlig vergessen hatte, war in Betrieb.
    Warum eigentlich? Hatte sie ihn nicht ausgeschaltet?
    Natürlich hatte sie das getan. Sie hatte ihn ausgeschaltet, kurz bevor sie die unerfreuliche Entdeckung neben dem Lampenschirm an der Wohnzimmerdecke gemacht hatte.
    Aber weshalb war er dann jetzt in Betrieb?
    Wie konnte er jetzt in Betrieb sein?
    Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Sie glaubte nur, sie habe den Swop ausgeschaltet.
    Gerade, als sie es hatte tun wollen, war die Spinne in ihrem Blickfeld erschienen. Das hatte sie verständlicherweise völlig durcheinandergebracht, und daher hatte sie vergessen, den Swop auszuschalten.
    So musste es gewesen sein. Und jetzt, da sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, war das sanfte Arbeitsgeräusch des Staubsaugers wieder an die Oberfläche ihres Bewusstseins und in den Bereich ihrer Wahrnehmung gelangt.
    Das Geräusch wurde lauter. Lara glaubte nicht, dass der Swop vorhin so laut gewesen war, aber ihre Nerven waren nun natürlich ziemlich lädiert, von ihrer Hüfte ganz zu schweigen. Da konnte es schon mal passieren, dass man manche Dinge ein wenig verzerrt wahrnahm. Außerhalb der Realität, sozusagen.
    Jetzt waren gedämpftes Poltern und das Klirren von Glas aus dem Wohnzimmer zu vernehmen. Lara drehte den Kopf unendlich langsam in die Richtung, in der sie den Swop vermutete und erschrak. Der Swop stand halb im Flur, genau auf der Schwelle der Wohnzimmertür, und Lara wusste genau, dass sie ihn dort nicht abgestellt hatte. Der flexible Metallschlauch des Swops bewegte sich wie die Kobra eines Schlangenbeschwörers hin und her, wofür natürlich der starke Motor verantwortlich sein musste, der die starke Saugleistung des Geräts ermöglichte.
    Irgendwie passte auf einmal der Vergleich mit einem gemütlichen, pflanzenfressenden Dinosaurier nicht mehr. Jetzt musste sie plötzlich an etwas anderes, etwas Gefährliches denken.
    Scheinbar zufällig fiel der Schlauch auf die Seite,
    wie war das Gerät dahin gekommen?
    wobei die angesetzte Kunststoffröhre mit der Saugöffnung (dem Kopf) auf die Spinne zeigte, die von Laras Fuß noch etwa eine Handbreit entfernt war und sich friedlich ihres Tarantellebens erfreute.
    Und dann, wie durch einen Zaubertrick, verschwand die Spinne.
    Ganz nebenbei wurde sie durch
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