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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
Autoren: John Norman
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zugeschnallten Haube verborgen. Sie wand sich hilflos. Sie wurde mit dem Kopf nach unten getragen, wie man eben eine Sklavin trägt.
    »Das hast du also beobachtet«, meinte Marcus. »Wie eine Sklavin eingefangen wird.«
    »In gewisser Weise«, antwortete ich.
    Etwa zur selben Zeit kam uns ein großer, sich anmutig bewegender blondgelockter Bursche entgegen, der einige Meter Abstand zu der Gruppe hielt und erstaunlich gut aussah, ja, fast schon hübsch zu nennen war. An seinem linken Handgelenk war ein silbernes Sklavenarmband befestigt. Seine Tunika bestand aus purpurfarbener Seide. Er trug goldene Sandalen.
    Als der stattliche Bursche vorbeigegangen war, sprach ich einen Mann an, der in den weißen und goldenen Farben der Kaufmannsgilde gekleidet war. »Wer ist das?« Ich ging davon aus, daß ein solcher Mann allgemein bekannt sein dürfte. Er war kein gewöhnlicher Sklave.
    »Das ist Milo, der Schauspieler«, sagte der Kaufmann.
    »Er ist ein Sklave?« fragte ich überrascht.
    »Er gehört Appanius, dem Landwirt, Impresario und Sklavenhändler«, sagte der Kaufmann, »der ihn an die verschiedenen Theater ausleiht.«
    »Ein attraktiver Bursche«, sagte ich.
    »Der schönste Mann von ganz Ar«, bestätigte der Kaufmann. »Freie Frauen versinken zu seinen Füßen in Ohnmacht. Milos Auftritt in einem Stück garantiert seinen Erfolg.«
    »Er ist also populär.«
    »Vor allem bei den Frauen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Einige Männer sind weniger von ihm begeistert«, sagte der Kaufmann, und ich entnahm seinem Tonfall, daß er dieser Gruppe angehörte.
    »Auch das kann ich verstehen.« Ich wußte nicht, was ich von diesem Milo halten sollte. Möglicherweise war daran der Verdacht schuld, Milo könnte attraktiver sein als ich.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte der Kaufmann.
    »Vielleicht dient Milo ja nicht nur als Schauspieler«, meinte ich.
    »Woran denkst du?« fragte der Kaufmann.
    Ich winkte ab. »Ach, nichts.«
    »Es ist Milo«, flüsterte eine verschleierte freie Frau ihrer ebenfalls verschleierten Begleiterin zu.
    »Laß uns ihm nacheilen, um noch einen Blick auf ihn zu erhaschen«, erwiderte die andere Frau.
    »Sei nicht schamlos!«
    »Wir sind verschleiert!« erinnerte die zweite Frau ihre Freundin.
    »Wir sollten uns beeilen«, drängte die erste Frau, und die beiden bahnten sich einen Weg durch die Menge, der in Purpur gekleideten Gestalt hinterher.
    »So hübsche Burschen sollten gezwungen werden, in der Öffentlichkeit verschleiert zu gehen«, protestierte der Kaufmann.
    »Vielleicht hast du recht«, gestand ich ihm zu. In den meisten goreanischen Stadtstaaten bewegen sich freie Frauen – vor allem Angehörige der höheren Kasten – in der Öffentlichkeit nur verschleiert. Darüber hinaus tragen sie die Gewänder der Verhüllung, die sie von Kopf bis Fuß bedecken. Meistens tragen sie sogar Handschuhe. Dafür gibt es viele Gründe – Schicklichkeit, Sicherheit und dergleichen mehr. Dafür laufen Sklavinnen nur aufreizend gekleidet herum, wenn sie überhaupt etwas tragen. Ihre Kleidung – sofern man sie ihnen gestattet – soll nur wenig von ihrer Schönheit der Phantasie überlassen. Ganz im Gegenteil, sie soll auf sie aufmerksam machen, sie enthüllen und in ihrer ganzen Großartigkeit zur Schau stellen. Goreaner schämen sich nicht der verruchten Pracht, der Sinnlichkeit, der Weiblichkeit und der Schönheit ihrer Sklavinnen. Nein, sie schätzen, preisen und feiern sie.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich zu dem Kaufmann.
    Er wandte sich ab.
    »Weitergehen!« rief da eine Stimme. »Bewegt euch!«
    Ein Hausmarschall näherte sich, einen Schlagstock in der Hand, mit dem er die Leute berührte und einen Weg freimachte. Er ging der geschlossenen Sänfte einer freien, anscheinend sehr wohlhabenden Frau voraus, die von acht Sklaven getragen wurde. Ich trat zur Seite, um den Marschall, die Sänfte und ihre Träger vorbeizulassen. Die Seiten der Sänfte waren mit Vorhängen verhüllt.
    »Seltsam, hier im Metellanischen Bezirk eine solche Sänfte zu sehen«, bemerkte ich.
    »Vielleicht sollten wir uns lieber Gedanken darüber machen, unser Leben zu retten«, murrte Marcus.
    Ich wandte den Kopf und blickte wieder in die andere Richtung. Von den Magistraten oder den Wächtern mit ihrer wohlgeformten Gefangenen war nichts mehr zu sehen.
    »He!« beschwerte sich Phoebe.
    Zweifellos hatte jemand aus der Menge sie im Vorübergehen angefaßt. Marcus blickte sich wütend um. Ich fragte mich
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