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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
Autoren: John Norman
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Vosk. Zahlreiche Flüchtlinge aus Vonda drängten sich hier. Viele hundert waren aus Vonda geflohen, die meisten auf dem Fluß nach Süden. Sie hatten viel Geld bezahlt für die Fahrten mit Barken, Ruderbooten, Galeeren und sogar Lederkanus.
    »Das sind nun mal meine Preise!« sagte Strobius.
    »Sleen!« tobte mehr als einer.
    »Man holt eben heraus, was man kriegen kann«, hatte ein Bursche an meinem Tisch gegrinst.
    »Ich bin eine freie Frau aus Vonda!« klagte die Frau am Tresen.
    Ich hob den Sul-Brei an die Lippen. Die Maske, die ich trug, bedeckte nur den oberen Teil meines Gesichts.
    Es wurde laut an die Tür des Lokals geklopft. Wächter öffneten eine kleine Sichtluke und schauten hindurch. Dann ließen sie eine neue kleine Flüchtlingsgruppe eintreten. Für sie – wie schon für viele andere Gäste – gab es keine Zimmer mehr, doch auch sie würden einen ganzen Silber-Tarsk für die Nacht zahlen müssen, auch wenn sie sie nur im Korridor verbrachten. Die Schänke des Strobius galt nicht als sonderlich gutes Lokal, aber sie war groß und fest gebaut. Außerdem war sie eines der wenigen Gasthäuser, die in der Stadt noch offen hatten. Viele verzweifelte Flüchtlinge hatten in Lara gar nicht erst an Land gehen dürfen, sondern waren weiter flußabwärts getrieben worden. Und hier und dort trieben Flußpiraten ihr Unwesen auch in der Stadt – sie hatten es besonders auf Frauen abgesehen.
    Außer mir trugen viele andere Männer Masken. Ich stellte den Sul-Brei wieder auf den Tisch. Er war nicht besonders gut, aber wenigstens heiß.
    »Ich bin eine freie Frau aus Vonda!« rief die Frau am Tresen. »Du kannst mich nicht hinauswerfen!«
    Oneander aus Ar, der Salz- und Lederkaufmann, hatte im Beutelager vor Vonda eine Maske getragen – wie auch etliche andere. Damit war er vielleicht gut beraten gewesen. Immerhin hatte er Handel treiben wollen mit Lara, einer Mitgliedstadt der Salerianischen Konföderation. Das brachte ihm in Ar oder den Besitzungen Ars keine Freunde. Außerdem war er – das hatte ich in Erfahrung gebracht – am Südufer des Olni von Flußpiraten überfallen worden und hatte sich und seinen Männern das Überleben gesichert, indem er den Angreifern Waren und Sklaven überließ. Daher war es kein Wunder, daß er sein Gesicht zu verhüllen trachtete. Er wollte dem Zorn der Ar-Bewohner entgehen und gedachte zweifellos auch seinen Kummer und seine Scham zu verbergen, die ihm der unangenehme Ausgang seines geschäftliches Vorstoßes in den Norden gebracht hatte.
    Ich hatte vor dem Essenszelt des Beutelagers gewartet. Im Westen war der Himmel rotgefärbt: dort brannte Vonda.
    »Bist du Oneander aus Ar?« fragte ich den Burschen, der aus dem Zelt kam.
    »Nein«, antwortete er.
    »Ich glaube aber, du bist Oneander aus Ar«, beharrte ich.
    »Sprich nicht so laut!« hatte er geantwortet und sich umgesehen. »Du Dummkopf!«
    Daraufhin hatte ich ihn an der Tunika gepackt und zu mir herangezogen.
    »Setz die Maske ab!« forderte ich.
    »Will mich denn niemand schützen?« rief er.
    »Was geht hier vor?« fragte ein Wächter.
    »Ich glaube, dies ist Oneander aus Ar«, sagte ich.
    »Ich hatte schon gehört, daß er im Lager sei«, antwortete der Wächter. »Bist du es?«
    »Ja«, sagte der Mann zögernd. Er war sichtlich wütend.
    »Nimm die Maske ab!« befahl ich. »Sonst tue ich es für dich!«
    Zornig nahm er die Maske ab.
    »Tatsächlich Oneander!« sagte der Wächter unangenehm berührt.
    »Laß mich nicht mit ihm allein!« rief Oneander aus Ar.
    Aber der Wächter hatte sich bereits abgewandt und war gegangen.
    »Wer bist du?« fragte Oneander nervös.
    »Früher war ich Seidensklave«, antwortete ich. »Vielleicht erinnerst du dich. Vor einigen Monaten begegneten wir uns in Ar auf der Straße, in der Nähe des Ladens von Philebus. Du schicktest mir zwei Sklaven auf den Hals.«
    »Bring mich nicht um!« flüsterte er.
    »Ich habe gehört, du seist bei Lara überfallen worden und habest Sklaven und Waren verloren.«
    »Am Südufer des Olni«, sagte er. »Ja, es stimmt.«
    »Es war gut von dir«, bemerkte ich, »dich und deine Männer zu retten.«
    »Ich habe viel verloren«, bemerkte er.
    »Was ist wohl das Schicksal deiner Waren und Sklaven?«
    »Sie gehören nicht mehr mir«, stellte er fest. »Sie sind jetzt im Besitz der Flußpiraten, nach dem Recht des Schwertes und der Macht.«
    »Stimmt«, äußerte ich. »Aber was meinst du – was wird aus ihnen?«
    »Nicht anzunehmen, daß sie in Lara oder
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