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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
Autoren: John Norman
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möglich, daß die Kette an diesen Punkten umgangen wurde. Die flachen Schiffe konnten ans Ufer geholt und auf Rollen um die Endstützen der Kette herumgeschafft werden. Dabei galt die südliche Wachstation als verwundbarer, weil sie entlegener war. Zur nördlichen Station hin war die Versorgung von Port Cos einfacher darzustellen, Entsatz wäre schneller zur Stelle gewesen, ganz abgesehen davon, daß sich dort auch die Kasernen für sämtliche Wachmannschaften an der Kette befanden. So freute es mich zu hören, daß Callisthenes in der südlichen Wachstation Posten bezogen hatte. Gerade dort brauchten wir unsere besten Leute. Trotzdem würde er uns fehlen, sollte es die Flotte des Voskjard doch wagen, die Kette direkt anzugehen.
    »Vielleicht müßten wir ebenfalls dort warten«, sagte Callimachus nachdenklich.
    »Die Kette scheint ungemein stark zu sein«, sagte ich. Callimachus und ich hatten sie erst vor kurzem zum erstenmal gesehen und waren auf ihre Wirkung nicht vorbereitet gewesen. Sie stellte eine ungeheure technische Leistung dar. Wenngleich wir an unseren theoretischen Vorbehalten hinsichtlich der Wirksamkeit festhielten, waren wir doch angesichts der Kette ein wenig erleichtert. Wir verstanden, warum Männer, die die Kette gesehen hatten, positiver über die Auswirkungen dachten als wir, die wir im fernen Victoria zum erstenmal darüber diskutiert hatten.
    »Vielleicht hat der Voskjard ja Angst vor der Kette«, meinte ich.
    »Auch westlich der Kette müßte es genug Beute für ihn geben«, sagte Callimachus.
    »Das meine ich auch.«
    Ich blickte über die Reling auf die mächtige metallverkleidete Holzramme, die ein Stück aus dem Wasser ragte. An der Steuerbordseite sah ich das große, gekrümmte Rammesser, das an der Flanke unseres Schiffs befestigt war. Auf der Backbordseite lauerte das Gegenstück, fest verankert in den Planken der Wandung vor den Rudern. Es hieß, daß ein Schiffsbauer aus Port Kar namens Tersites diese Klingen erfunden hatte.
    »Du hast noch keinen Schiffskampf erlebt, nicht wahr?« fragte Callimachus.
    »Nein. Aber es muß schrecklich sein.«
    »Ich gehöre der Kriegerkaste an«, sagte Callimachus und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ich erschauderte bei dem Gedanken, was er wohl alles erlebt haben mochte und mir an Wissen voraus hatte. In diesem Augenblick fürchtete ich ihn. Ich glaubte ihn nicht mehr zu kennen, und es kam mir vor, als sei er ein gänzlich anderer Typ als ich.
    »Hast du Angst?« fragte Callimachus.
    »Ja.«
    »Das ist nur natürlich.«
    »Um welche Zahlen geht es?«
    Callimachus grinste. »Das ist die Frage eines Kriegers«, sagte er.
    »Bestimmt haben wir Informationen darüber.«
    »Es heißt«, sagte Callimachus, »der Voskjard wäre stärker als Policrates. Angeblich befehligt er etwa fünfzig Schiffe und zweitausendfünfhundert Mann. Unsere Informationen über Policrates sind genauer. Er hat vierzig Schiffe und etwa zweitausend Mann unter seinem Kommando.«
    »Sollten sich diese Flotten vereinigen, ergäbe das eine mächtige Streitmacht«, äußerte ich.
    »Und ob – und doch vermag Port Cos etwa fünfzig Schiffe aufzubieten und Ar-Station fünfundvierzig. Dementsprechend wären die Flotten dieser beiden Städte überlegen, wenn sie nur zusammen operieren können.«
    »Wie viele Schiffe aus Ar-Station helfen uns an der Kette?«
    »Zehn«, antwortete Callimachus. »Mehr wollte man uns nicht zur Verfügung stellen.«
    »Und wie viele aus Port Cos?«
    »Zehn an der Kette, und zwanzig in der Nähe der südlichen Wachstation.«
    »Also dreißig insgesamt.«
    »In Port Cos liegen weitere zwanzig Einheiten«, rechnete Callimachus weiter. »Sie sollen allerdings für den Notfall die Verteidigung der Stadt sicherstellen.«
    »Wie viele unabhängige Schiffe?«
    »Sieben. Zwei aus Victoria, zwei aus Jorts Fähre, zwei aus Kap Alfred, zwei aus Fina. Jorts Fähre und Kap Alfred liegen westlich von Ar-Station und sind im Prinzip auf die Politik Ars eingestimmt.«
    »Folglich haben wir siebenundvierzig Schiffe auf dem Fluß«, stellte ich fest.
    »Ja.«
    »Und man schätzt, daß der Voskjard fünfzig Schiffe mitbringt?«
    »Ja.«
    »Dann scheinen mir die Chancen etwa gleichmäßig verteilt.«
    »Oder mit der Kette ein wenig zu unserem Vorteil?«
    »Möglich.«
    »Trotzdem bist du skeptisch?« fragte er.
    »Unsere Schiffe sind überall verstreut. Sie fahren Streife an der Kette.«
    »Und Voskjards Flotte kann nach Belieben an jeder Stelle angreifen.«
    »Wenn die
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