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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
Autoren: John Norman
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Umkehr«, hoffte jemand, »zum Schutze der eigenen Stadt.« – »Nein«, widersprach ein anderer, »sie haben sich anders festgelegt.« – »Sie sollen auf den Märkten am Fluß verkauft werden«, sagte jemand, an dem ich vorbeiging. Ich begriff den Sinn der Bemerkung nicht. Frauen aus Vonda konnten nicht gemeint sein. Es wäre schwierig, sie auf die Flußmärkte zu schaffen, die unten am Vosk lagen, hinter Lara, außerdem ließen sich im Süden vermutlich höhere Preise erzielen. Die meisten weiblichen Gefangenen würden wohl auf den Sklavenblöcken Ars landen.
    Als ich das Essenszelt durch den Eingang verließ, rempelte mich ein großer Mann an. Er trug eine Maske. »Paß doch auf, wohin zu trittst!« sagte er ärgerlich. Ich trat zurück, antwortete aber nicht. Ich war wütend. Es wollte mir scheinen, als wäre er gegen mich gelaufen und nicht umgekehrt. Plötzlich verharrte er und schaute mich eine Sekunde lang an. Anscheinend glaubte er mich zu kennen. Auch ich hatte den vagen Eindruck, ihn schon einmal gesehen zu haben. Ohne ein weiteres Wort drängte er sich an mir vorbei und betrat das Zelt. Er war allein. Ich wußte ihn nicht unterzubringen. Ich wandte dem Essenszelt den Rücken und begab mich zu den Tarn-Gehegen. Ich hoffte dort eine Transportmöglichkeit in die Nähe Laras zu finden. In meinem Besitz befanden sich noch fünf Silber-Tarsks, eine beträchtliche Summe. Ich war ziemlich sicher, einen Tarnkämpfer, vielleicht aus einer neutralen Stadt, überzeugen zu können, mich auf Umwegen in die Umgebung Laras zu bringen.
    Offenbar waren erst kürzlich einige Tarns aus dem Westen eingetroffen. Zum Teil schienen sie Flüchtlinge befördert zu haben. Ich sah Verwundete. Hier und dort hockten kleine Gruppen von Männern und schauten betrübt ins Leere. Frauen sah ich nicht, auch keine Sklavinnen. Einige trugen das Gold und Weiß der Kaufleute, einige auch Masken. Sie saßen an wärmenden Feuerstellen.
    »Was sind das für Leute?« fragte ich einen der Tarnpfleger.
    »Meistens Kaufleute«, antwortete er. »Opfer der Flußpiraten bei Lara.«
    »Einige tragen Masken«, äußerte ich.
    »Trotzdem sind uns die meisten bekannt«, sagte der Mann. »Trotz der Masken. Dort, ohne Masken, sitzen Splenius und Zarto. Du kennst Zarto, den Eisenhändler?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Er hat seine sämtlichen Wagen mit Eisenbarren verloren«, erklärte der Mann. »Neben ihm sitzt Horemius, maskiert. Ihm wurden acht Steingewichte Parfum geraubt. Und weiter links, in der braunen Maske, das ist Zadron, der Silberhändler. Er hat so gut wie alles verloren. Der Mann in der roten Maske ist Publius, ebenfalls Silberhändler. Ihm blieb lediglich der Silbergurt über seiner Schulter.«
    »Ich sehe bei diesen Leuten keine Frauen, keine Sklaven«, stellte ich fest.
    »Es gab heftige Kämpfe«, erklärte der Mann. »Um mit dem Leben davonzukommen, mußten sie ihre Waren und Sklaven aufgeben.«
    »Sie kommen alle aus Lara und Umgebung?«
    »Ja. Sie hatten nicht gewußt, daß die Lara-Soldaten nach Osten ausrücken und die Piraten das so kühn ausnützen würden.«
    »Sind das alle Betroffenen?« fragte ich gespannt.
    »Nein«, antwortete der Mann. »Einige sind zum Essenszelt gegangen.«
    »Gehörte ein Mann namens Oneander dazu, ein Salz- und Lederhändler?«
    »Ja«, sagte der Mann.

4
     
     
    Das Mädchen bewegte sich unruhig. Sie hatte die Beine angezogen. Sie trug das knappe Sklavengewand Ta-Teera und einen Metallkragen. Sie lag in einem Winkel der Schänke auf einer Sklavenmatte. Ich hatte sie dort angebunden.
    Mit untergeschlagenen Beinen saß ich hinter einem der niedrigen Tische des Lokals und kaute an einer Brotrinde. Der Schänkenraum war verlassen; die letzten Gäste waren am frühen Morgen hinausgeworfen worden.
    »Das macht zehn Kupfer-Tarsk«, hatte der Mann gestern abend gesagt und eine Schale Sul-Brei vor mich hingestellt. Ich hatte nicht widersprochen und bezahlt.
    »Du kannst mich nicht hinauswerfen!« hatte eine freie Frau den Wirt angebrüllt.
    »Du hast schon für die gestrige Nacht nicht bezahlt«, antwortete er. »Gib mir dafür das Geld und gleich für heute mit, sonst mußt du die Schänke verlassen.«
    »Ein Silber-Tarsk für eine Übernachtung!« rief sie. »Das ist unerhört! Unehrenhaft! Wucher! Du hast nicht das Recht, solche Preise zu nehmen!«
    Andere, die am Tresen des Wirts standen, fielen in diese Klage ein. Wir befanden uns in der Schänke des Strobius in Lara, am Zusammenfluß des Olni und des
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