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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Autoren: John Norman
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mächtigste Frau des Planeten – ganze Armeen und Flotten und Tarnkompanien konnten auf ihren Befehl in Bewegung gesetzt werden, die kostbarsten Schätze lagen ihr zu Füßen.
    »Ich habe meine Wälder«, sagte sie schlicht.
    Marlenus schwieg einen Augenblick lang und sagte dann: »Offenbar bin ich doch nicht immer siegreich.«
    »Im Gegenteil«, erwiderte sie, »du bist siegreich! Denn ich liebe dich. Ich habe dich seit dem ersten Augenblick geliebt – doch ich werde nicht deinen Sklavenkragen tragen und auch nicht deinen Thron und dein Bett mit dir teilen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er. Noch nie hatte ich den Ubar so gesehen – ratlos, verständnislos.
    »Du verstehst mich nicht, weil ich eine Frau bin.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das ist die wahre Freiheit«, sagte sie.
    Marlenus schwieg sekundenlang und richtete sich auf. Mit einer Hand riß er sich eine Schnur vom Hals. Daran baumelte ein Ring, den er Verna zuwarf.
    »Mit diesem Siegel«, sagte er, »bist du im Reiche Ar geschützt. Du hast volle Autorität; mit diesem Ring steht die Macht Ars hinter dir.«
    »Ich will ihn nicht.«
    »Trage ihn – für mich.«
    Verna lächelte. »Dann will ich ihn nehmen.« Sie band sich den Ring mit einer Lederschnur um den Hals.
    »Ich werde dich wohl nie wiedersehen«, sagte Marlenus leise.
    Verna zuckte die Achseln. »Mag sein. Vielleicht aber doch. Kann ja sein, daß ich eines Tages mal nach Ar reise. Wie man hört, ist Ar eine schöne Stadt. Und vielleicht kommst du von Zeit zu Zeit wieder in die nördlichen Wälder, um zu jagen.«
    »Ja«, sagte er. »Das will ich tun. Ich wünsche dir alles Gute, Frau.«
    Sie lächelte. »Ich dir auch, Mann aus Ar.« Sie machte kehrt und verschwand mit ihren Panthermädchen im Wald.
    Marlenus sah ihr lange nach. Dann drehte er sich um und wischte sich mit der Hand über die Augen. »Ein kalter Wind weht heute«, sagte er heiser, »und sticht mir in die Augen.« Er zuckte die Achseln. »Sie ist ja nur eine Frau. – Aber nun zu unseren anderen Geschäften.«
    »Die Tyrer, die die Rhoda und die Tesephone bemannt haben«, sagte ich, »werden nach Port Kar geschafft und dort als Sklaven verkauft. Der Erlös wird unter meinen Männern geteilt, die an Bord gefangen waren.«
    Marlenus deutete auf Hura, die gefesselt zwischen uns kniete. »Diese Frau soll mir gehören. Als Verna sie mir zurückbrachte, trug sie noch meinen Kragen. Dafür bekommst du eine Sklavin aus meinem Troß, die dir gehört.«
    Und er deutete auf das Panthermädchen Grenna.
    Ich nickte. »Da wir gerade beim Abrechnen sind«, sagte ich, »möchte ich auch noch einiges erledigen.« Und ich ließ Tina vor mich hintreten.
    »Wir verdanken dir viel«, sagte ich. »Ich schenke dir dafür die Freiheit. Aber ich gebe dich in die Obhut von Turus, der sich bestimmt gern um dich kümmern wird.«
    Tina stieß einen Freudenschrei aus und lief zu dem jungen Krieger, der sie mit offenen Armen erwartete.
    »Und was Grenna angeht, so möchte ich sie Arn schenken, ehe er mit seinen Männern in den Wald zurückkehrt. Sie gefällt dir doch?« fragte ich den Gesetzlosen.
    Arn, der bereits seine Männer um sich versammelt hatte, nickte. Auch Grenna schien nichts gegen meine Entscheidung zu haben.
    »Ich habe noch eine Forderung«, sagte Marlenus aus Ar und deutete auf Mira. »Ich beanspruche diese Frau! Sie hat mich verraten.«
    »Einverstanden«, sagte ich zu Marlenus. »Du sollst sie haben.«
    Mira stieß einen Entsetzensschrei aus. Sie und Hura erwartete ein schweres Schicksal – als Symbole seines Sieges würde er sie mit nach Ar nehmen und sie dort alle Härten des Sklavendaseins auskosten lassen.
    Ich hatte Schmerzen. Der Wind, der über den Strand wehte, war eisig kalt.
    »Diese Männer«, sagte Marlenus und deutete auf Sarus und seine zehn Begleiter, »sollen nach Ar gebracht und dort öffentlich aufgespießt werden.«
    »Nein«, sagte ich.
    Stille trat ein.
    »Es sind meine Gefangenen«, sagte ich. »Ich und meine Männer haben sie gefangengenommen.«
    »Ich will sie haben«, sagte Marlenus aus Ar. »Sie sollen auf den Mauern Ars aufgespießt werden – als Antwort Ars auf das Vorgehen Chenbars aus Tyros!«
    »Diese Antwort steht Ar nicht zu«, wandte ich ein. »Ich allein kann sie geben.«
    Er sah mich lange schweigend an. »Also gut«, sagte er. »So sei es.«
    Ich wandte mich an Sarus, der meinen Blick ratlos erwiderte. Er hatte viel durchgemacht – wie ich. Im Grunde waren wir beide die Verlierer dieses
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