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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Autoren: John Norman
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Antennen mit ihrer zarten Tastbehaarung musterten mich. Ich berührte sie mit den Handflächen. »Möge Nestvertrauen zwischen uns sein!« Doch ich konnte ihn nicht erreichen. »Lobet Bosk aus Port Kar!« rief ich, und Paga schwappte aus meinem Weinkelch. »Feiert den Admiral aus Port Kar!« Doch wo war Midice? Wollte sie meinen Triumph nicht teilen? Und der kleine Torm in der blauen Robe des Schriftgelehrten hob den Kelch und prostete auf Talenas Schönheit. »Dir seien Brot, Feuer und Salz verweigert«, sagte Marlenus. »Bei Sonnenuntergang mußt du die Grenzen Ars verlassen haben!« Kamchak schlug mir auf die Schulter. »Wir wollen Tumits jagen!« Harold saß bereits im Sattel. Ich zerrte am ersten Zügel meines Tarn, und der riesige Raubvogel kreischte und sprang in den Himmel. Ich stand am Rand des Justizzylinders von Ar und starrte in die Tiefe. Pa-Kur war hinabgesprungen. Nur eine Tarnstange ragte in den Abgrund, drei Meter unter mir. Am Fuße des Zylinders wirbelte die Menge durcheinander. Die Leiche des Obersten Attentäters war nicht gefunden worden. Zweifellos war sie von den erbosten Menschen in Stücke gerissen worden. Pa-Kur war tot. Ich erinnerte mich an Elizabeth Cardwell, die jetzt – Tana hieß. An Saphrar, einen Kaufmann aus Tyros. »Pa-Kur lebt!« schrie ich und richtete mich auf. »Er lebt!«
    Jemand drückte mich zurück in die Kissen. »Du mußt ruhen, Kapitän«, sagte Thurnock.
    Ich sah mich in der Kabine um. »Vella?« fragte ich.
    »Das Fieber ist vorbei«, sagte Sheera und legte mir die Hand auf die Stirn.
    Ich schloß die Augen und schlief wieder ein.
     
    »Sei gegrüßt, Bosk aus Port Kar«, sagte Marlenus.
    Er stand vor mir, von seinen Männern umgeben. Er trug das Gelb eines Tyrers und um die Schultern einen Umhang aus Pantherfellen.
    »Sei gegrüßt, Ubar aus Ar«, erwiderte ich.
    Gemeinsam wandten wir uns dem Wald zu und warteten. Nach wenigen Augenblicken trat Hura zwischen den Bäumen hervor. Sie war gefesselt und stolperte über die Steine auf uns zu.
    Dicht hinter ihr ging Verna, eine Gerte in der Hand.
    Hura sank vor uns in die Knie.
    »Ich habe diese Sklavin im Wald gefunden«, sagte Verna hochmütig.
    Marlenus sah sie an, und sie erwiderte furchtlos seinen Blick. Sie hatte ihre Gefangene schon am Vortag zur Küste gebracht, sich jedoch geweigert, mit ihr in die Palisade zu kommen. Sie hatte Hura im Wald übernachten lassen.
    Jetzt brachte sie sie wie eine Gleichberechtigte zu unserer Konferenz.
    Auch Mira war ihrem Schicksal nicht entgangen. Sheera hatte sie vorgestern im Wald gefangen und zu meinen Männern gebracht. Ich hatte die Gefangene nun zum Strand bringen lassen, damit über ihr Schicksal entschieden wurde.
    Marlenus betrachtete Hura und Mira, während ich den Blick über das Thassa wandern ließ.
    Mir war entsetzlich kalt trotz der Decken. Ich konnte weder den linken Arm noch das linke Bein bewegen.
    »Ich bin keine Sklavin«, sagte Verna zu Marlenus – obwohl sie noch seinen Kragen trug.
    Die beiden sahen sich lange Zeit an. Sie hatte ihm das Leben gerettet, als sie den verzweifelten Angriff Sarus' abwehrte. Und als sie dann die Möglichkeit hatte, ihn mit der Armbrust zu erschießen, hatte sie es nicht fertiggebracht. Am Tag zuvor war sie aus eigenem Antrieb mit ihrer Gefangenen Hura zur Küste zurückgekehrt.
    »Nehmt dieser Frau den Sklavenkragen ab«, sagte Marlenus. »Sie ist keine Sklavin mehr.«
    Als der Befehl ausgeführt war, stand Verna dem Ubar als freie Frau gegenüber.
    »Nun laß auch meine Mädchen frei!« forderte sie.
    Marlenus drehte sich um. »Laßt sie frei!« befahl er.
    Vernas Frauen sahen sich verblüfft an.
    Ich saß in meinem Kapitänsstuhl, verbittert, unfähig, mich zu rühren. Es war alles vergeblich gewesen.
    Marlenus hob die Hand und berührte Vernas Wange. Eine so zärtliche Geste hatte ich bei ihm noch nicht erlebt.
    »Nein«, sagte Verna und trat zurück. »Ich fürchte deine Berührung, Marlenus«, sagte sie. »Ich weiß, was du mir antun kannst, aber ich bin nicht mehr deine Sklavin.«
    »Der Thron der Ubara von Ar ist leer«, sagte er.
    Marlenus und Verna sahen sich an.
    »Danke«, sagte sie, »Ubar.«
    »Ich werde alle Vorbereitungen treffen, daß du als Ubara eingesetzt wirst.«
    »Aber ich möchte nicht Ubara von Ar werden.«
    Marlenus' Männer hielten den Atem an. Auch ich war sprachlos.
    Der Thron der Ubara von Ar war das höchste Ziel, das eine Frau überhaupt erreichen konnte; sie war automatisch die reichste und
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