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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Autoren: John Norman
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nördlichen Wälder gebracht worden«, sagte ich beiläufig.
    »Woher hast du diese Information?« wollte er wissen. Samos war immer mißtrauisch.
    »Von einer Sklavin, die in meinem Haus gelebt hat«, sagte ich. »Sie war ein hübsches Mädchen. Ihr Name war Elinor.«
    »Ist das jene El-in-or, die nun Rask aus Treve gehört?« fragte er.
    »Ja«, sagte ich und lächelte. »Ich habe hundert Goldstücke für sie bekommen.«
    Samos lächelte. »Für einen solchen Preis wird Rask aus Treve dafür sorgen, daß er den tausendfachen Gegenwert an Freuden von ihr erhält.«
    Ich lächelte ebenfalls. »Zweifellos. Und doch vermute ich, daß echte Liebe die beiden verbindet.«
    Samos lächelte. »Liebe?« fragte er. »Liebe – zu einer Sklavin? Daß ich nicht lache!«
    »Paga, die Herren?« fragte das dunkelhaarige Mädchen und kniete neben dem Tisch nieder.
    Ohne sie anzusehen, hob Samos seinen Weinkelch. Das Mädchen schenkte ein.
    Auch ich hob das Trinkgefäß und erhielt frischen Wein.
    »Warte dort drüben«, sagte Samos, und sie gehorchte.
    »Liebe oder nicht«, fuhr er fort, »er wird ihr den Kragen nicht nehmen. Immerhin stammt er aus Treve.«
    »Sicher«, sagte ich. Und ich zweifelte nicht, daß Samos recht hatte. Obwohl er sie liebte, würde Rask aus Treve diesem Mädchen keine Rechte einräumen; sie würde in der absoluten Abhängigkeit eines goreanischen Sklavenmädchens bei ihm leben – das war nach den Sitten Treves gar nicht anders möglich.
    »Es heißt, die Männer aus Treve sind würdige Gegner«, meinte Samos.
    Ich schwieg.
    »Jedenfalls sollen das die Kämpfer auf Ko-ro-ba immer wieder festgestellt haben.«
    »Ich bin Bosk aus Port Kar«, sagte ich.
    »Natürlich«, versicherte er lächelnd.
    Ich zog meinen Ubarreiter des Hohen Tharlarion vor, so daß er die Reihe beherrschte, auf der gut geschützt Samos' Heimstein lag.
    »Es ist lange her, daß du der Freie Gefährte Talenas warst, der Tochter des Marlenus«, bemerkte Samos. »Die Gefährtenschaft ist beendet, da sie nicht jährlich erneuert wurde. Und du bist zwischendurch Sklave gewesen.«
    Ärgerlich starrte ich auf das Spiel. Es traf zu, daß die Gefährtenschaft nach den goreanischen Gesetzen gelöscht war, da wir sie nicht erneuert hatten. Es stimmte auch, daß unabhängig davon jede goreanische »Ehe« sofort beendet worden wäre, wenn einer der beiden Partner versklavt wurde. Beschämt erinnerte ich mich an meine Abenteuer im Voskdelta, wo ich einmal – obwohl ich Krieger war – auf den Knien darum gefleht hatte, am Leben zu bleiben, wo ich die Unwürdigkeit der Sklaverei höher eingeschätzt hatte als einen ehrenvollen Tod. Ja, ich, Bosk aus Port Kar, war schon einmal Sklave gewesen.
    »Du bist am Zug«, sagte ich.
    »Du hast keine Verpflichtung, Talena zu suchen«, blieb Samos beim Thema.
    Das wußte ich. »Ich bin ihrer nicht würdig.«
    Nie hatte ich sie vergessen, die schöne grünäugige Talena mit der Olivenhaut und der herrlichen Figur und den fantastischen Lippen, erfüllt vom stolzen Blut Marlenus' aus Ar, des Ubar dieser Stadt, des Ubar aller Ubars. Sie war meine erste wirkliche Liebe gewesen. Es war Jahre her, daß wir uns berührt hatten.
    »Die Priesterkönige haben mich von ihr getrennt«, sagte ich mit zusammengepreßten Lippen.
    Samos hob den Blick nicht. »Im Kampf der Welten sind wir nur unwichtige Spielsteine.«
    »Ich habe jedenfalls erfahren, daß sie in die nördlichen Wälder gebracht wurde«, sagte ich. »Und zwar von Verna der Gesetzlosen, als Lockmittel für Marlenus aus Ar, der seine Tochter angeblich befreien will.« Ich blickte auf. »Auf einer Jagdexpedition hat Marlenus vor kurzem auch Verna und ihre Mädchen gefangen. Er steckte sie in Käfige und stellte sie als Jagdtrophäen aus. Sie sind jedoch geflohen und wollen sich jetzt rächen.«
    »Du tätest gut daran, in Port Kar zu bleiben«, sagte Samos.
    »Talena wird in den nördlichen Wäldern festgehalten.«
    »Liebst du sie noch immer?« wollte Samos wissen und sah mich prüfend an.
    Ich fühlte mich ertappt. Seit Jahren hatte die großartige Talena, die herrliche Talena in den geheimsten Träumen meines Herzens die wichtigste Rolle gespielt, meine erste, unvergeßliche Liebe. Sie war wie eingebrannt gewesen in mein Gedächtnis. Ich erinnerte mich, wie ich sie gesehen hatte – auf den Feldern nahe dem Sumpfwald südlich von Ar, in der Karawane Mintars, im großen Lager von Pa-Kurs Horde und auf dem hohen Justizzylinder Ars und im sanften Lampenschein
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