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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go
Autoren: John Norman
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Spi e ßen aufgereiht, Rencekuchen und Flaschen mit Renc e bier, die immer wieder nachgefüllt werden mußten.
    Dann, als die Rencebauern in die Hände zu klatschen und zu singen begannen, kam Telima zu mir.
    »An den Pfahl!« befahl sie.
    Der Pfahl bildete die Mitte eines etwa zwölf Meter durchmessenden leeren Kreises inmitten der Feiernden. Telima fesselte mir die Hände hinter dem Stamm, bef e stigte auch meine Fußgelenke an dem Pfahl und setzte mir eine Krone aus Renceblumen auf.
    Dann trat sie lachend zurück.
    Ich sah in der Menge Ho-Hak, der wie die anderen in die Hände klatschte und sang, und auch den Mann mit dem Perlenband.
    Plötzlich trat Schweigen ein, das von einem dröhne n den Trommeln abgelöst wurde. Und zu meiner Verblü f fung kam nun Bewegung in die Rencemädchen, die l a chend und kreischend, manche auch widerwillig, in den Kreis um meinen Pfahl gedrängt wurden. Die jungen Männer lachten vergnügt und klatschten in die Hände.
    Ich sah, daß nicht wenige Burschen den Blick kaum von Telima zu reißen vermochten. Sie war das einzige Mädchen im Kreis, das einen goldenen Armreif trug. A l lerdings achtete sie kaum auf die jungen Männer.
    Der Mann an der großen Trommel begann seinen Rhythmus zu beschleunigen, andere fielen mit Riedflöten ein und mit Metallstöcken, die aneinandergeschlagen wu r den. Schließlich eröffnete Telima den Tanz. Mit den Füßen stampfend, bewegte sie sich im Kreise. Soviel ich weiß, sind die Tänze der Rencemädchen einzigartig auf Gor. Sie sind voll wilder Schönheit, voll von symbolischen G e sten, die im Verlauf des Tanzes immer weiblicher und anmutiger werden. Es ist oft einsam auf den Renceinseln, und das Fest wird nur einmal im Jahr gefeiert. Bei den Rencebauern bedeutet es das Ende der Kindheit, wenn ein Mädchen zum erstenmal in den Kreis geschickt wird.
    Plötzlich sah ich dicht vor mir das dunkelhaarige Mädchen mit den herrlichen schlanken Beinen.
    »Sklave!« zischte sie, spuckte mir ins Gesicht und wirbelte davon.
    Gleich darauf tauchte das große blonde Mädchen in der Menge auf; sie bewegte sich herausfordernd langsam.
    »Vielleicht bist du jetzt mein Sklave«, sagte sie und spuckte mich ebenfalls an.
    Eine nach der anderen folgten die Mädchen diesem Beispiel, verhöhnten mich, verlachten mich und wandten sich wieder ab.
    Die Rencebauern grölten vergnügt und trieben die Mädchen an, die sich nicht lange um mich kümmerten, sondern ihre Aufmerksamkeit wieder den jungen Mä n nern außerhalb des Kreises zuwandten, für die dieser Tanz bestimmt war.
    Nach einer Weile sah ich, wie ein Mädchen mit hoc h erhobenem Kopf den Kreis verließ, gefolgt von einem jungen Mann, der mit ihr in der Dunkelheit verschwand. Wenige Ehn später tat es ihr ein anderes Mädchen nach.
    Der Tanz wurde wieder wilder, die Musik dröhnte la u ter, und die Mädchen drehten sich im Kreise.
    Und plötzlich tanzte Telima vor mir.
    Sie kam mir wie die schönste Frau vor, die ich je g e sehen hatte, und mir, der ich nur ein Sklave war, zeigte sie tanzend ihre Verachtung. Sie hatte die Hände über den Kopf erhoben und musterte mich spöttisch.
    Und dann band sie mich los.
    »In die Hütte!« befahl sie.
    Ich rührte mich nicht.
    »Ja, du gehörst mir!« sagte sie und spuckte mir ins Gesicht. »In die Hütte!«
    Ich stolperte durch den Reigen der tanzenden Mä d chen, eilte durch die Dunkelheit zu Telimas Hütte. Lan g sam kroch ich hinein, setzte mich hin und stützte den Kopf in die Hände.
    So saß ich lange Zeit in der Dunkelheit. Schließlich traf Telima ein. »Zünde die Lampe an«, befahl sie.
    Ich gehorchte. Beim Licht der kleinen Flamme sah ich, daß sie einen Rencekuchen aß. Sie sah mich an. »Ich werde dich heute nacht nicht fesseln«, sagte sie.
    Mit langsamen Bewegungen entrollte sie ihre Schla f matte und zog ihre Tunika aus. Sie warf das Kleidung s stück in eine Ecke, beendete ihre Mahlzeit und wischte sich mit dem Arm über den Mund. Schließlich löste sie ihr Haar.
    Auf der Seite liegend, das linke Knie erhoben, sah sie mich an.
    »Nimm mich!« befahl sie.
    »Nein«, erwiderte ich.
    Sie starrte mich verblüfft an.
    In diesem Augenblick ertönte von draußen der Entse t zensschrei eines Mädchens, und ganz plötzlich ve r stummte die Musik. Dann vernahm ich Gebrüll, Befehle, Schreie der Angst, Verwirrung, Waffengeklirr.
    »Sklavenhändler!« schrie jemand. »Sklavenhändler!«

6
     
     
    Ich schnellte sofort aus der Hütte – die instinktive Rea k tion eines
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