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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor
Autoren: John Norman
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Seide eingeschlagenen Behälter, den er sich in den Gürtel steckte.
    »Schau«, sagte ich zu meinem Begleiter und deutete auf andere Taurentianer, die mit ihren Armbrüsten in der Menge verschwanden.
    »Keine Sorge«, erhielt ich zur Antwort. »Unsere Leute stehen bereit.«
    Menicius aus Port Kar schien sich nun beruhigt zu haben; ein grausames Lächeln spielte um seine Lippen. Er starrte herausfordernd zu mir herüber.
    Zu meiner Überraschung mußte ich feststellen, daß die Polsterung der Rennringe entfernt worden war und die Ringe nun mit klingengleichen Schmalkanten in der Sonne schimmerten. Diese Vorrichtungen wurden normalerweise nicht bei Rennen benutzt, sondern nur bei Vorführungen, bei denen es um Mut und Geschicklichkeit ging.
    Die Menge protestierte.
    Die Reiter starrten sich ratlos an. Nur Menicius und ich blickten starr nach vorn.
    Ich wandte mich an den Bogenschützen. »Bring mir aus meiner Kiste die Bola der Tuchuks, das Kaiilalasso und die Quiva.«
    Der Mann bückte sich und warf mir ein Bündel zu. »Wir haben alles hier.«
    Ein Angehöriger der Stählernen, der vorhin bereits einen Sieg errungen hatte, eilte herbei. »Tarnmänner warten draußen vor dem Stadion! Es handelt sich um Taurentianer, allerdings nicht in Uniform!«
    Das hatte ich erwartet. Diese Männer waren zweifellos bei dem Überfall auf die Karawane der hinrabischen Familie beteiligt gewesen. »Bringt mir noch den kleinen Hornbogen der Tuchuks und die Pfeile der Wagenvölker.«
    »Auch das haben wir hier«, sagte der Armbrustschütze.
    »Wie ist das möglich?« fragte ich verblüfft.
    »Mip hat uns Bescheid gegeben. Er wußte, was für ein Rennen das werden würde.«
    Ein Wächter griff unter seinen Umhang und warf mir Bogen und Köcher zu. Mit schnellen Bewegungen spannte ich den kleinen, handlichen Tuchukbogen und befestigte den Köcher am Sattel neben dem Lasso und der Bola. Außerdem trug ich mein Schwert und das Mordmesser, das ich aus Mips Rücken gezogen hatte. Schließlich ruhte in meinem Gürtel die Doppelklinge der Quiva, das Sattelmesser der Tuchuks.
    Eine Glocke schrillte und das Seil, das vor den Tarn gespannt war, wurde fortgerissen.
    Alle Tarns mit Ausnahme des meinen zuckten von den Stangen und rasten auf den ersten Seitenring zu.
    »Halt!« hatte ich gebrüllt, und das gewaltige Ungeheuer, auf dessen Rücken ich saß, war auf der Stange sitzen geblieben, wenn es auch vor Erregung zitterte.
    Rufe des Entsetzens wurden auf den Rängen laut. Ich warf einen Blick auf die Loge Cernus', des Ubar von Ar, und grüßte spöttisch zu ihm hinüber.
    Er umklammerte die Seitenlehnen seines Throns und starrte mich an.
    »Reite los!« brüllte der Armbrustschütze hinter mir.
    »Reite los!« brüllten die anderen Angehörigen der Stählernen Mannschaft.
    Schon näherten sich die anderen Vögel der ersten Wende.
    Ich warf einen Blick auf die Masten mit den Tarnköpfen, zwanzig Köpfe, die zwanzig Runden ankündigten. Das Ubar-Rennen ist das längste und anstrengendste aller Rennen. Sein Preis ist der größte – es geht um tausend Doppel-Tarns in Gold.
    Ich lachte und beugte mich im Sattel vor. »Fliegen wir«, sagte ich, »Ubar des Himmels.«
    Mit einem wilden Schrei und dem Knallen der gewaltigen schwarzen Flügel setzte sich der Kriegstarn aus Ko-ro-ba in Bewegung. Ich beugte mich über den Hals des Tiers, und der Wind zerrte an der Maske vor meinem Gesicht und an meinen Kleidern. Die Ränge zuckten als waagrechte Linien an mir vorbei, aufblitzende Farbpunkte blieben zurück. Ich jauchzte innerlich auf.
    Ich wollte, daß sich die Tarns vor mir auseinanderzogen, so daß ich sie – wenn das überhaupt möglich war – einzeln passieren konnte. Ich war sicher, daß alle Reiter aus der Loge des Cernus Befehl bekommen hatten, darauf zu achten, daß ich nicht siegte. Für einen einzelnen Tarn war es wohl schwierig, einen Ring zu blockieren, doch zwei miteinander konnten das gut schaffen. Indem ich nicht gleich die Spitze übernahm – was ich ohne weiteres vermocht hätte –, hoffte ich auch den Eingriff der anderen Tarnreiter von außerhalb hinauszuzögern, die bestimmt erst vorrücken würden, wenn Menicius' Sieg gefährdet schien. Schließlich wollte ich so lange wie möglich hinter Menicius aus Port Kar bleiben; ich hatte wenig Lust, ihn mit seinem Peitschenmesser in meinem Rücken zu wissen.
    Kurz vor Vollendung der ersten Runde fegte ich an dem letzten Tarn vorüber, der keiner bestimmten Mannschaft angehörte und dessen
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