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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor
Autoren: John Norman
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daß das Ei nach dieser langen Zeit noch lebt«, sagte ich.
    Kamchak zuckte die Achseln. »Wir haben es bewacht – mehr können wir nicht tun.«
    »Und ich und die Priesterkönige sind dir dankbar.«
    Kamchak lächelte. »Ich bin aber doch froh, daß ich es los bin – außerdem kommt jetzt die Zeit für die Tumitjagd.«
    »Übrigens, Ubar«, schaltete sich Harold ein und blinzelte mir zu. »Was hast du eigentlich für Aphris aus Turia bezahlt?«
    Kamchak warf ihm einen bösen Blick zu.
    »Du hast Aphris gefunden!« rief ich.
    »Albrecht von den Kassars«, sagte Harold gelassen, »hat sie bei dem Überfall auf das Paravacilager an sich gebracht.«
    »Herrlich!« rief ich.
    »Sie ist nur eine Sklavin und ganz unwichtig!« knurrte Kamchak.
    »Was hast du für sie bezahlt?« fragte Harold unschuldig.
    »Die Tumits lassen sich jetzt am besten jagen«, bemerkte Kamchak. »Wir sollten in die Gegend des Cartius ziehen.«
    »Ich würde sagen, daß ein schlauer Tuchuk nicht mehr als ein paar kupferne Tarnmünzen für das Mädchen zahlen würde«, sagte Harold.
    Ich erinnerte mich noch daran, welchen Preis Kamchak gefordert hatte, als Albrecht seine Tenchika zurückkaufen wollte!
    »Wichtig ist allein, daß Aphris wieder da ist«, sagte ich.
    Wir ritten schweigend weiter. Schließlich fragte auch ich: »Also, was hast du denn nun für sie bezahlt?«
    Kamchaks Gesicht war gerötet vor Zorn. Er starrte Harold an, der ihn unschuldig fragend anlächelte, und dann mich, der ich nur ehrlich neugierig war. Kamchaks Hände verkrampften sich um die Zügel.
    »Zehntausend Goldbarren«, sagte er zähneknirschend.
    Ich zügelte meine Kaiila und starrte ihn verblüfft an. Harold schlug auf seinen Sattel ein und wieherte vor Lachen.
    »Also wirklich!« sagte ich, und in meiner Stimme schien wohl etwas Spott zu schwingen, denn nun wurde auch ich mit einem vernichtenden Blick bedacht.
    Plötzlich funkelten seine Augen amüsiert, und er lächelte mich etwas dümmlich an. »Ja, Tarl Cabot, ich erinnere mich an unser Gespräch. Ich scheine wohl auch ein Narr zu sein – das habe ich jetzt erst gemerkt.«
    »Meinst du nicht, Cabot«, sagte Harold, »daß er alles in allem – von einigen Dummheiten abgesehen – ein ausgezeichneter Ubar ist?«
    »Im großen und ganzen schon«, sagte ich. »Abgesehen von solchen Dummheiten.«
    Kamchak starrte Harold an, blickte zu Boden und kratzte sich am Ohr. Und dann brachen wir alle drei in Gelächter aus, und Tränen rannen Kamchak über das Gesicht.
    »Du hättest ihm sagen sollen«, sagte Harold, »daß das Gold aus Turia stammte.«
    »Ja!« rief Kamchak. »Das stimmt. Es war Saphrars Gold.«
    »Das ist doch wohl etwas anderes!« sagte Harold.
    »Allerdings!« rief Kamchak.
    Wieder lachten wir und trieben unsere Kaiila an.
    Als wir das Lager erreichten, sprang ich vom Rücken meines Tiers und lief auf meinen Wagen zu. Das Mädchen, das dort auf mich wartete, stieß einen Freudenschrei aus und lief mir entgegen, und ich riß sie hoch und schwenkte sie herum.
    »Du bist am Leben!« rief sie. »Du bist in Sicherheit!«
    »Ja«, sagte ich. »Ich bin am Leben, und du bist am Leben und in Sicherheit – die ganze Welt ist in Sicherheit.«
    Damals glaubte ich noch fest daran.

26
     
     
    Kamchak, Harold und die anderen schienen sich sehr auf die Tumitjagd zu freuen, die eine Spezialität der Wagenvölker zu sein schien. Nachdem Kutaituchik nun gerächt war, verlor Kamchak das Interesse an Turia, obwohl er natürlich wünschte, daß die Stadt weiterlebte – als Handelstor für die Wagenvölker, durch das sie mit der fernen Zivilisation Waren aller Art austauschen konnten.
    Am Tag vor dem Abmarsch der Wagenvölker von Turia hielt Kamchak Hof im Palast des Phanius Turmus. Der frühere turianische Ubar war zusammen mit seinem Ersten Kämpfer am Tor des Saaleingangs angekettet, um den Gästen die Füße zu waschen.
    Turia war eine reiche Stadt gewesen, und obwohl große Beträge an Ha-Keel und seine Tarnkämpfer und erhebliche Goldmengen auch an die Soldaten Saphrars gezahlt worden waren, waren diese Mengen im Vergleich zu den Beständen nur winzig, ganz zu schweigen von den gewaltigen Schatzkammern Saphrars. Das Vermögen hätte ausgereicht, um jeden Tuchuk – und vielleicht auch jeden Kataii und jeden Kassar – zu einem reichen Mann zu machen. Ich mußte unwillkürlich daran denken, daß Turia noch nie erobert worden war.
    Und doch befahl Kamchak, daß der größte Teil dieses Reichtums in der Stadt verbleiben
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