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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)
Autoren: Aaron K. Archer
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schneller Tod beschieden. Er erduldete weit weniger Leid, als all die bedauernswerten Kreaturen, die sich außerhalb des ‚Ground Zero‘ befanden.
    Der expandierende Feuerball war noch auf Zerberus sichtbar und seine Gier nach Sauerstoff schier unersättlich. Mit einem gewaltigen Sog nahm er alles auf, was er aus der näheren Umgebung bekommen konnte. Die Atemluft war nicht weg, sie war nur woanders.
    So sahen sich die Menschen auß erhalb des Hexenkessels ungläubig um. Jeder mit demselben verzweifelten Gesichtsausdruck. Wie Fische auf dem Land schnappten sie alle nach Luft. Sie sogen panisch nach Sauerstoff, doch sie bekamen ihn nicht.
    Kraftlos sanken die Menschen zu Boden und ergabe n sich mehr und mehr ihrem Schicksal. Der Tod war jedoch gerecht. Er machte keinen Unterschied zwischen arm und reich, alt und jung, religiöser Zugehörigkeit oder Hautfarbe. Vor ihm waren sie alle gleich.
    Eine Million. Die Zahl des Tages in New York. Eine schier unvorstellbare Menge an Toten. Doch wen traf es schwerer? Diejenigen, die nicht länger unter uns weilten, oder die, die mit den Erfahrungen leben mussten. Sie hatten einen Blick in den Schlund der Hölle geworfen. Ohne Messias, der das Leid der Menschheit auf sich nahm, litt das Volk nun an seiner statt. Ein Mensch konnte das überleben, doch eine Seele, so sagte man, überlebte dies nie.
    Fü r das Geschehene gab es keine Worte. Die alten Kelten hätten es wohl ‚Ragnarök‘ genannt. Die Götterdämmerung. Heute rang man verzweifelt nach Worten wie Armageddon oder Apokalypse.
    Im gesamten Zweiten Weltkrieg gab es, in einem Zeitraum von neun Jahren, etwa 50 Millionen Tote zu beklagen. Starben innerhalb weniger Minuten mehr als eine Million Menschen, handelte es si ch um einen schier unglaublichen Vorfall. Doch das war erst der Anfang.

65.  Gerechtigkeit
    die; Idealer Zustand eines sozialen Kontextes basierend auf einem angemessenen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verte ilung von Rechten, Pflichten und Chancen zwischen den beteiligten Individuen.
     
    Währenddessen:
    In Edinburgh glitzerte der erste Bodenfrost in der morgendlichen Novembersonne. Verschlafen erwachte die schottische Hauptstadt aus ihrer geruhsamen Nachtruhe.
    Im 3C war hingegen die Hölle los. Nach nur vier Stunden unerholsamen Schlafs hatte man Sean Harper aus dem Bett geklingelt, obwohl es nach Ortszeit noch nicht einmal acht Uhr abends war. Im 3C konnte man schnell den Bezug zu einem geregelten Schlafrhythmus verlieren.
    Mü rrisch wärmte sich der Oberst seine kalten Finger an einer heißen Tasse Kaffee. Sein Kreislauf musste erst einmal richtig in Gang kommen. Normalerweise hatte er damit keine Probleme und so wie es aussah, würde es auch heute nicht lange dauern.
    Sogar der Dampf, der aus dem Becher aufstieg, schien die Spannung im Raum zu spü ren. Schnell verflüchtigte er sich, nachdem er die tiefdunkle Flüssigkeit kaum verlassen hatte.
    Der feige Akt der Tyrannei, der sich nur wenige Stunden zuvor in New York ereig net hatte, war rasend schnell in Bild und Ton um die ganze Welt gegangen. Der ‚Ground Zero‘ sah aus, als hätte Gott höchstpersönlich mit seinem Zeigefinger eine Schneise der Vernichtung gezogen.
    Nun suchten die Verantwortlichen verzweifelt nach Antworten. Vielmehr aber suchten sie nach anderen, auf die sie diese Verantwortung hätten abwälzen können.
    Fü r Harper kam ein solcher Strohmann allerdings nicht infrage. Er würde sich die Fragen in aller Ruhe anhören. Ob er darauf eine karriereförderliche Antwort parat hatte, blieb vorerst dahingestellt. Genau aus diesem Grund saß er nun hier und hörte konzentriert auf die Stimme seiner Kommunikationsoffizierin.
    Mai Ling Xianghou brachte ihren Vorgesetzten mit prä zisen Aussagen auf den Stand der Tatsachen: »Um 19:23 Uhr Mitteleuropäischer Zeit war ein starker Energieanstieg an den peripheren Waffenphalanxen von Zerberus messbar. Nur wenige Sekunden danach erfolgten mehrere gewaltige Energieimpulse, die in den Großraum New York geschossen wurde. Diese Impulse trafen den Mammut-Gastanker ‚MS Phönix‘ in allen vier Hauptkammern.«
    Mai Ling stockte einen Moment, bevor sie fortfuhr. Ihr sonst so nü chterner Blick auf Daten und Fakten war in diesem Fall getrübt. Ihr Bruder Thien Aang lebte in New York. Sie sprach langsam und bedächtig und wurde sich der Bedeutung ihrer eigenen Worte voll bewusst: »Die maximale Zuladung des Tankers liegt bei circa 850.000 Tonnen Flüssiggas bei ungefähr -160
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