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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)
Autoren: Aaron K. Archer
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Grad Celsius. Unter Berücksichtigung des Verdichtungskoeffizienten ergibt das eine Gasmenge von... Oh mein Gott.«
    Harper sah sie durchdringend an. Unter anderen Umstä nden war er geduldiger, doch in diesem Moment war Zeit ein knappes Gut: »Und? Wie viel, Herrgott noch mal?« Mai Ling sah von ihrem Pult auf: »1,13 Milliarden Kubikmeter Gas mit einer Energiemenge von ungefähr 650 Hiroshimabomben, Herr Oberst.«
    Sean ließ sich schwer nach hinten fallen. 1,13 Milliarden. Eine schier unvorstellbare Zahl. Andererseits hatte er auch nichts Anderes erwartet. Die visuellen Eindrücke, die sie eben über eine holografische Live-Schaltung zum Unglücksort gewonnen hatten, legten in etwa diese Größenordnung nahe. Etliche Häuserblocks waren rückstandslos aus dem Stadtbild entfernt worden.
    Mai Ling brachte ihren Vortrag monoton zu Ende: » Genaue Herkunft und Art der Impulse lassen sich nicht mehr zweifelsfrei identifizieren. Infrage kämen Mikrowellen, Terahertzstrahlung... Oder etwas vollkommen Unbekanntes.«
    Harper nahm die letzte Ä ußerung schon nicht mehr zur Notiz. Von vagen Spekulationen hielt er wenig, wenngleich die Fakten bereits erdrückend wirkten. Irgendetwas Großes bahnte sich dort oben an. Die Bewohner der Erde hatten tatsächlich jegliche Kontrolle über ihre einstige Vorzeige-Station verloren. Ohne großen Aufwand hatte man ihnen soeben ihre Grenzen aufgezeigt.
    In der Zwischenzeit war von hö herer Stelle die Vernichtung von Zerberus angeordnet worden. Harper hatte schließlich seine Verbindungen spielen lassen, um noch ein wenig Zeit herauszuschinden. Die finale Befehlsgewalt über die Atacama-Staffeln oblag nur ihm allein. Er hatte gewartet. Er hatte gehofft. Er hatte sich geirrt. Und nun hatten eine Million menschlicher Herzen aufgehört zu schlagen. Der Gedanke machte ihn krank.
    Auf der anderen Seite existierten noch mehrere Milliarden Herzen, die weiterhin schlugen. Die galt es nun zu schützen, denn Zerberus hatte durchaus das Potential, eine Bedrohung für die ganze Erde darzustellen.
    In diesem Spiel nahm Harper eine gewichtige Schlü sselposition ein. Seine Entscheidungen würden weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Sein Heer und er selbst bildeten die letzte Verteidigungslinie. War dies der Auftakt zum Ruhm, den er sich von seiner Karriere immer erträumt hatte? Besser spät als nie.
    Gerade in diesem Augenblick holte Gooliath zum nä chsten Schlag aus. Die Sensoren meldeten immer heftigere Ausschläge auf der Skala. Harper hatte einen Fehler gemacht, doch er würde ihn kein zweites Mal begehen. Mit gestrafftem Körper erhob er sich. Er war ein Feldherr. Das war es, was er wie kein anderer beherrschte. Drohend und autoritär ließ er ein einziges Kommando verlauten: »Angriff.«
    * * *
    Abseits der wirklich wichtigen Vorgänge im 3C widmete sich Mai Ling einer höchst brisanten Familienangelegenheit. Mit schnellen Handgriffen etablierte sie eine Kommunikationsleitung nach New York. Es dauerte eine Ewigkeit, doch niemand antwortete. Als Mai Ling gerade aufzugeben drohte, drang eine höchst vertraute Stimme an ihr Ohr: »Hi Mai. Du wirst nicht glauben, was in New York gerade los ist. Aber mir geht es gut.«
    Ihr Bruder Thien Aang war am Leben. Mai Ling wandte sich ein wenig vom übrigen Geschehen ab. Dann ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Tränen schossen ihr in die Augen. In Strömen liefen sie über ihre Wangen. Sie war so unendlich dankbar.

66.  Bedingung
    die; Prä misse. Notwendige, verpflichtende Voraussetzung zur Verwirklichung eines weitergehenden Prozesses.
     
    Der Impuls war gewaltig. Ein tiefes Dröhnen, wie von einem Bass, grollte durch den Raum. In seiner Verzweiflung hatte David die maximale Entladungsstufe ausgelöst. Im Gegensatz zu den Kindern war er auf das, was folgte, wenigstens halbwegs vorbereitet. Obwohl ihm diese Tatsache auch wenig von Nutzen sein sollte.
    Hilflos mit den Armen rudernd flog er gute acht Meter quer in den Raum hi nein. Auf dieser kurzen Reise verfehlte er einige der Kinder nur um Haaresbreite. Teils vom Impuls davongeschoben, teils aus Panik geflohen, hatten sie ihm ausreichend Platz gemacht, damit er unsanft auf dem Boden aufschlagen konnte. Danach rutschte er noch etwa zwei Meter weiter und blieb benommen liegen. Die Füße in den Untergrund zu stemmen, um den Impuls zu beherrschen, hätte er sich eigentlich auch sparen können.
    Fü r einen Augenblick war es absolut still im Raum. Gleich darauf begannen mehrere Kinder, zu
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