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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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Disney ein Vermögen mit seinen Tierattrappen, während Farmen hier in Fort Lauderdale kaum noch genug verdienten, um ihre 450 Pfund schweren »Gators« zu füttern. Und jemand, der Eltern mit ihren Kindern dazu animieren wollte, sich einen Schwarm Flamingos anzusehen, hatte von vornherein schlechte Karten. Davon zeugte nicht zuletzt sein eigenes leeres Bankkonto. Während Ace und Tim den riesigen Fiberglas-Alligator in seine Kiste zurückhoben, bemerkte keiner von ihnen das neugierige Kleinkind, das sich einen Weg zwischen den Beinen der Umstehenden hindurch bahnte und nach der Fernbedienung griff, die Ace vorsichtig oben auf seinem Werkzeugkasten abgelegt hatte. Der kleine Junge war gerade mal achtzehn Monate alt und liebte es, Knöpfe aller Art zu drücken.
    »Oh, verdammt!«, stöhnte Fiona, als sie aus dem Flugzeug stieg. Sie hatte in ihrem Leben schon manchen Kater gehabt, vor allem in ihrer Studienzeit, aber noch nie war es so schlimm gewesen wie heute. Sie hatte nicht nur rasende Kopfschmerzen, sondern spürte jeden Knochen in ihrem Leib. Während des Fluges war sie eingeschlafen und die Stewardess hatte sie wecken müssen, sodass sie die Maschine als Letzte verließ.
    Stechende Schmerzen durchzuckten ihren Körper, als sie sich die Träger ihres Rucksacks über die Schultern streifte. Sie und der Rest der »Fünf“, wie sie ihren »Klub« als Kinder genannt hatten, waren bis 2:00 Uhr früh unterwegs gewesen und hatten sich köstlich über alles Mögliche in ihrem Leben amüsiert, vor allem aber darüber, dass Fiona zu diesem Angeltrip verdonnert worden war.
    »Ausgerechnet du?«, hatte Jean gesagt. »Ich kann mir dich nicht weiter als zwei Meilen von der nächsten Maniküre entfernt vorstellen.« Jean war Bildhauerin und ihre Hände waren immer rau und zerschrammt. Aber die anderen vier wussten, dass Jean nicht arbeiten musste,, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen; sie lebte von einem Treuhandfonds.
    Als Fiona das Flughafengelände betrat, blendete sie das grelle Licht, das durch die riesigen Fenster hereinfiel, sodass sie den Blick senkte und in ihrer Handtasche nach der Sonnenbrille kramte, die sie auf dem La-Guardia-Flughafen gekauft hatte. In New York waren ihr die Gläser so dunkel vorgekommen, dass sie kaum etwas durch sie hindurch hatte erkennen können, aber jetzt schien es, als wären sie so durchsichtig wie Fensterglas.
    Der Flughafen wirkte ungewöhnlich leer, als sie durch die Halle schlurfte, den Kopf voller düsterer Gedanken. Wie sollte sie die kommenden drei Tage überleben? Würde dieser Mann etwa von ihr verlangen, dass sie den Fisch ausnahm?
    Als sie die Rolltreppe betrat, die hinunter zum Gepäckband führte, wurde ihr von der plötzlichen Abwärtsbewegung übel. Hastig fischte sie ein Taschentuch aus ihrer Tasche und presste es auf den Mund. Was machte sie hier und was wollte dieser Roy Hudson von ihr? Und warum Florida? Und wenn schon Florida, warum dann nicht ein hübscher sauberer Privatstrand? Warum bestand er darauf, in die Sümpfe oder sonst wo hinzugehen, um ...
    Da sie mit dem Taschentuch vor dem Mund und mit geschlossenen Augen auf der Rolltreppe nach unten gefahren war, hatte Fiona die schweigende Menschenmenge unten in der Halle gar nicht bemerkt. Als sie jedoch unten ankam, stolperte sie beinahe über einen Mann mit dickem Bauch und schütterem Haar.
    »Entschuldigung«, sagte sie und ihre Stimme klang so rauchig, wie ihr Hirn sich anfühlte.
    Der Mann blickte zu ihr auf und seine Züge wurden weicher. »Kein Problem“, sagte er und trat beiseite, sodass sie sehen konnte, was die anderen so angespannt beobachteten.
    Später sagte Fiona, sie hätte nicht nachgedacht, sondern einfach gehandelt. Sie sah - die Augen hinter den dunklen Brillengläsern blinzelnd, in Gedanken bei Sümpfen und Alligatoren und den Tücken des Staates Florida -einen Mann, dessen Arm tief im Schlund eines riesigen Alligators steckte. Als der Alligator begann, mit dem Schwanz zu schlagen und den Kopf von einer Seite zur anderen zu bewegen, schrie der Mann etwas Unverständliches, während er versuchte, sich von dem angreifenden Reptil zu befreien.
    In der Schule war Fiona bei jedem Spiel das Mädchen mit den schnellsten Reaktionen gewesen, egal, ob es sich um Fußball handelte oder Mikado. Und so verlor sie auch jetzt keine Zeit. Neben ihr stand eine Frau mit einer Gepäckkarre, auf der eine pinkfarbene Bowlingkugel-Tasche mit der Aufschrift »Dixie« lag.
    Ohne nachzudenken schnappte Fiona sich
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