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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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laut, während Fiona versuchte, sich zusammenzureißen.
    »Ich bin’s«, brachte sie schließlich mühsam hervor. »O Jeremy, ich habe gerade ...«
    »Fiona, weißt du, wie spät es ist? In drei Stunden muss ich aufstehen und zur Arbeit.«
    »Ich bin noch gar nicht im Bett gewesen. O Jeremy, ich war im Gefängnis .«
    Das weckte nun doch sein Interesse und sie sah vor ihrem geistigen Auge, wie er sich aufsetzte und nach einer Zigarette griff. Sie wartete einen Augenblick, bis sie das Klicken seines Feuerzeugs vernahm und gleich darauf hörte, wie er inhalierte.
    »Also gut, ich höre«, sagte er in seinem Anwalts-Tonfall. Es mochte ihm nicht gefallen, wenn eine Freundin ihn mitten in der Nacht anrief, aber eine Mandantin in Schwierigkeiten, das war etwas völlig anderes. Nachdem er etwa zehn Minuten zugehört hatte, wie Fiona ihm halb hysterisch ihre fantastische Geschichte erzählte, unterbrach er sie.
    »Sie haben dich gehen lassen? Einfach so?«
    »Was sollten sie mir denn vorwerfen?«, fragte Fiona empört. »Ich dachte doch, ich würde dem Mann das Leben retten! Nicht dass er die Mühe wert gewesen wäre. Habe ich schon erzählt, dass der undankbare Idiot mich umbringen wollte? Ich sollte ihn verklagen.«
    »Ah. Da ist ja das Zauberwort. Beabsichtigt er, dich zu verklagen? Was ist mit den Leuten am Flughafen? Ist jemand zu Schaden gekommen in der Panik, die du verursacht hast? Herzanfälle? Wurden Krankenwagen gerufen?«
    »Jeremy! Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«
    »Auf deiner natürlich«, entgegnete er, »aber Geld ist Geld. Hat der Mann geäußert, dass er dich verklagen will wegen der Zerstörung seines Alligators?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Sie haben uns auf dem Revier getrennt. O Jeremy, es war so furchtbar! Ich wünschte, du wärst hier und würdest mich in die Arme nehmen. Dieser Kerl...«
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Hat sonst irgendjemand etwas davon gesagt, dass er dich verklagen will? Was ist mit dem Flughafenpersonal? Du hast eine Massenhysterie verursacht und ich bezweifle, dass man das als Bagatelle ansehen wird.«
    Fiona fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Von ihrem Make-up war ohnehin nichts mehr übrig. »Jeremy, ich habe dich als meinen Freund angerufen und nicht als Rechtsbeistand.«
    »Möglicherweise brauchst du beide, würdest du also bitte meine Fragen beantworten?«
    Ein Teil von ihr wollte über das Telefon von ihm getröstet und gehätschelt werden, aber ein anderer Teil von ihr dachte vernünftig und rational. Sie holte tief Luft. »Die Frau, deren Bowlingkugel ich geworfen habe, kam aufs Revier und verlangte, dass ich ihr eine neue Tasche für ihre Bowlingkugel kaufe. Die Kugel hat ebenfalls gelitten.«
    Jeremy blies den Rauch so hastig aus, dass er sich beinahe daran verschluckte. »Du hast ihre Bowlingkugel beschädigt?«
    »Jetzt fang du nicht auch noch davon an!«, entgegnete Fiona schroff. »Diese furchtbaren Polizisten haben sich schon darüber ausgelassen. Ich schätze, ich muss wohl meine ganze Kraft in den Wurf gelegt haben, ich habe dieses ... dieses Ding ... nämlich mit ziemlicher Wucht geworfen.«
    »Mit solcher Wucht, dass eine Bowlingkugel beschädigt wurde«, sagte Jeremy staunend. »In Zukunft werde ich es tunlichst vermeiden, dich gegen mich aufzubringen. Und was hast du wegen der Tasche und der Bowlingkugel unternommen? Und überhaupt, warum hast du mich nicht vom Revier aus angerufen?«
    »Weil mir gesagt wurde, ich sei nicht verhaftet, sondern nur Gast«, bis die Angelegenheit geklärt sei. Dafür brauchte ich keinen teuren New Yorker Anwalt.«
    »Darüber solltest du eine schriftliche Aussage machen. Möglicherweise reicht das für eine Anklage gegen die Beamten.«
    »Ich will sie nie wieder sehen! Ich habe der Frau einen Scheck über 300 Dollar gegeben und ...«
    »Du hast was?«
    »Ich habe ihr die Kugel ersetzt, die ich beschädigt habe!«, schrie Fiona beinahe in den Hörer. »Hast du nicht gerade danach gefragt?«
    Jeremy schwieg eine Weile. »Würdest du dich bitte beruhigen?«
    »Wie soll ich mich beruhigen? War ich es etwa, die von Kimberly wegwollte?! Garrett hat mich zu dieser Reise gezwungen! Übrigens würde ich ihn liebend gern verklagen. Er hat gedroht, mir Kimberly wegzunehmen, wenn ich mich weigere, diese Reise anzutreten. Darf er das überhaupt?«
    »Er ist dein Boss«, entgegnete Jeremy lapidar und drückte seine Zigarette aus. Rein privat war er der Meinung, dass es ein Segen wäre, wenn man Fiona
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