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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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Knöpfe«, sagte der Paketbote.
    »Sonst bewegt sich das Ding und erschreckt alle zu Tode.«
    »Echt?«, fragte Tim und riss die Augen noch weiter auf.
    Tim konnte der Versuchung ebenso wenig widerstehen wie seinerzeit Adam. In dem Moment, als die Kiste so weit geöffnet war, dass man hineinsehen konnte, drückte Tim auf einen Knopf - und registrierte hoch befriedigt, wie eine Frau hinter ihm ängstlich aufschrie.
    »Alles in Ordnung«, beschwichtigte Ace die Menschen und blickte auf die ersten Passagiere, die in die Halle strömten, um ihr Gepäck zu holen. »Er ist nicht echt. Es ist nur ein Alligator aus Fiberglas, der mir aus Kalifornien zugeschickt wurde. Wir überprüfen gerade, ob er beim Transport beschädigt wurde.«
    Bei seinen Worten wich die Furcht von den Gesichtern etwas, aber dennoch machte niemand Anstalten, sich dem Gepäckband weiter zu nähern. Schließlich hatte gerade etwas, das aussah wie ein gewaltiger Alligatorkopf, nach der Hand des Mannes geschnappt. Dieser wirkte zwar völlig unbeeindruckt, aber man konnte ja nie wissen ...
    Als sich die Menschen keinen Zentimeter auf das Gepäckband zubewegten, schüttelte Ace seufzend den Kopf und riss Tim die Fernbedienung aus der Hand. »Wärst du so nett, mir zu helfen, anstatt mich zu behindern?«
    »Sorry, Boss«, sagte Tim wenig überzeugend. »Ich konnte einfach nicht widerstehen. Das Ding sieht wirklich täuschend echt aus.«
    »Darum hat es mich auch meinen letzten Penny gekostet«, knurrte Ace. »Und jetzt geh ans andere Ende und überprüf den Schwanz. Sieh genau nach, ob er auch nur den geringsten Kratzer davongetragen hat.«
    Jetzt, da Ace und Tim die Ware übernommen hatten, lehnte der Bote an der Rückwand und säuberte sich mit einem Taschenmesser die Fingernägel. »Und wie kommt es, dass Sie keinen echten Alligator haben?«, fragte er.
    »Sind Ihnen hier unten die echten ausgegangen?« Er lachte über seinen eigenen Witz. »Zu viele Handtaschen und Schuhe?«
    Ace schob eine Frau, die sich neugierig über die Kiste beugte, mit sanftem Druck zurück. »Kendrick Park ist ein Vogelschutzgebiet«, sagte er, als sei das Erklärung genug.
    Da der Bote den Zusammenhang offensichtlich nicht verstand, erklärte Tim leise: »Er sperrt nicht gerne Tiere ein, aber Alligatoren sind nun einmal ein Publikumsmagnet.«
    Der Mann dachte eine Minute darüber nach. »Verstehe. Sie haben sich also ausgerechnet, dass eine Alligator-Attrappe Touristen anlockt, und der Roboter hier wird keine Krokodilstränen aus Einsamkeit vergießen, richtig?« Er grinste, zufrieden mit seiner geistreichen Bemerkung.
    Als Ace hierauf nichts erwiderte, sagte Tim: »Genau.«
    »Sind Sie mit Ihrer Untersuchung so weit fertig, Mr. Vogelschutzmann?«, fragte der Bote.
    »Die Kiste ist auf der Unterseite beschädigt. Um ihn gründlich untersuchen zu können, müssen wir ihn rausholen und von unten ansehen.«
    »Genau das sagt auch meine Frau jeden Abend zu mir«, raunte der Mann Tim zu, der errötete und nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken konnte. Aber sein Boss sah aus, als wäre er im Augenblick nicht zu Scherzen aufgelegt.
    »Okay, Tim, nimm den Schwanz. Vorsichtig. Mach ihn nicht kaputt. Okay«, sagte Ace einen Moment später, als der riesige Alligator in seiner vollen Länge auf dem Boden der Flughafenhalle lag. »Sieht aus, als wäre er unbeschädigt.«
    »Dann unterschreiben Sie jetzt, damit ich mir endlich was zu essen holen kann?«
    »In Ordnung«, meinte Ace und streckte die Hand nach dem Klemmbrett aus. Er holte tief Luft, ehe er das Papier unterschrieb, in dem stand, dass die furchtbar kostspielige Replik nun seiner Verantwortlichkeit unterstand. Er warf einen flüchtigen Blick auf die Flugzeugpassagiere, die sich um sie geschart hatten. Sie waren sehr still, entweder weil sie müde waren von ihrem Flug aus New York oder aber weil ihnen der Anblick der täuschend echten Figur die Sprache verschlagen hatte. Jedenfalls standen sie um den Alligator herum und ergötzten sich an der kostenlosen Show, während die Koffer auf dem Band unbeachtet ihre Runden drehten.
    »Okay, heben wir ihn zurück in die Kiste<<, sagte Ace.
    »Tim, du nimmst den Schwanz und ich den Kopf.«
    Einen Moment lang zögerte Ace und überlegte, wie er das Monstrum am besten packen sollte. Dann schob er den Arm bis zur Achsel in das offene Alligatormaul. Er lächelte, als ein Raunen durch die Umstehenden ging. Das wird funktionieren, sagte er sich. Drüben auf der anderen Seite des Staates machte
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