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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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ihm.
    Nackt und verletzlich.
    Die lumpigen, schmutzigen Kleider bedeckten es nicht völlig. Aus den kleinen Augen floss flüssiges Gold, das sich schlängelnd einen Weg suchte und letztlich im Erdreich versickerte. Ihm zog es die Beine weg, er sackte zusammen und saß auf der Erde. Francois robbte zu dem kleinen, ganz schwach golden schimmernden Körper rüber und fühlte den Puls. Nichts … der Körper war eiskalt und tot!
    Die natürlichen graublauen Augen waren zu sehen . Sie strahlten wieder menschliche Wärme aus. Das Mitgefühl von Francois kam abrupt zurück, es schnürte ihm den Hals zu.
    Er ergriff seinen Dolch, der polternd bei der Verwandlung aus dem alten Körper herausgefallen war. Aus dem Augenwinkel nahm er den kleinen Elefanten wahr, der nun mit bedrohlich hoher Geschwindigkeit angerannt kam. Wi e von einer Tarantel gestochen.
    Francois sah nur fassungslos zu, er konnte sich nicht mehr bewegen. Das donnernde Geräusch eines abgefeuerten Gewehres hallte durch den Garten. Der Elefant fiel über seine Vorderbeine und änderte dadurch die Richtung, prallte polternd gegen eine Palme. Dann begann er zu zerfallen und löste sich auf.
    Arthur lief mit dem Gewehr in der Hand zu seinem Freund:
    »Francois, nein, wir finden einen Weg. «
    Er ahnte es. Francois rief ihm mit Mühe etwas zu:
    » Das Königswasser wirkt! «
    Dann rammte Baron Francois Dubloné mit letzter Kraft seinen geliebten Dolch - in sein stolzes Herz! Er starb für sich ehrenvoll, aber mit Qualen. Besessen wollte er nicht von dieser Erde abtreten.
    Arthur weinte und drehte sich im Kreis.
    »José, von einem Angestellten enthauptet, seine Familie ausgerottet und Francois; alle hier sind tot, und es bleibt nur eine seltsame Flüssigkeit von ihnen übrig.«
    Er kniete nieder, war völlig aufgelöst, und es sprudelte krächzend ein Psalm aus ihm heraus:
    » Oh Gott, verschaffe mir Recht und verteidige mich gegen die Menschen, denen nichts heilig ist! Befreie mich von diesen Lügnern und Betrügern! Du bist doch mein Beschützer.
    Warum lässt du mich jetzt fallen? Warum muss ich leiden unter der Gewalt meiner Feinde?
    Gib mir dein Licht und deine Wahrheit! Sie sollen mich zurückführen zu deinem heiligen Berg, zu dem Tempel, wo du wohnst.
    An deine m Altar will ich dich anbeten, will mich über dich freuen und dir zujubeln. Dankbar spiele ich dir auf der Zither, dir, mein Gott.
    Warum bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott, weil ich weiß:
    Ich werde ihm wieder danken.
    Er ist mein Gott, er wird mir beistehen !«
     
    Die drei Affen in den Bäumen verharrten in ehrfürchtiger Stille, alles ringsherum war so unwirklich und still. Wenig später löste Arthur sich von dem nur schwer zu ertragenden Geschehen. Schwermütig sammelte er noch einige Gegenstände ein, die er für seine Bruderschaft als wichtig erachtete. Seine Sanduhr des Lebens war noch nicht abgelaufen.
    Warum nicht er? Bei seiner Reise zur Familie Dubloné reifte schon der Entschluss, einiges für die Zukunft auf den Weg zu bringen. Dafür gab er sich eine gewisse Zeit. Alle Familien waren für immer und ewig versorgt.
    Die Weichen für kommende Generationen d er Bruderschaft waren gestellt. Soweit war er mit der Situation im Frühjahr 1923 zufrieden. Das Erlebte und Gesehene konnte er nicht verwinden. Er bekam die grausamen Bilder einfach nicht aus seinem Kopf.
    Am 23.03.1923 begab sich Sir Arthur Peckington allein zum Bergsteigen in die Schweizer Alpen und verschwand für immer. Mit einem erlösenden Lächeln stürzte er sich in eine Gletscherspalte.
     
     
    Es sah wie ein tragischer Unfall aus, so würde seine Familie und die verbliebenen Brüder es halbwegs ertragen können. So dachte er, sein Plan war jedoch ein Trugschluss …
    Sein e letzten Gedanken galten Baron Francois Dubloné und José Maria Juan Carlos Mangettá.

Kapitel 6
     
    Zärtlich strich Franck mit einem Finger eine Strähne aus dem Gesicht, das für ihn schöner als alle Sonnenaufgänge dieser Welt erstrahlte.
    »Hallo mein Liebling, werde wach.«
    Celine blinzelte ihn verschlafen an, kratzte mit den Fingernägeln über das seidene Bettlaken, sie erkannte ihren Liebsten und ihr Schlafgemach. Sie lächelte sogleich, ihr Herz schlug aufgeregt. Nun wusste sie, dass sie sich in Sicherheit befand.
    » Hallo, mein edler Ritter, hast du mich gerettet? Kannst du mich küssen, damit ich spüre, in der Wirklichkeit zu sein.«
    Franck s Gesichtsfarbe kam zurück, Celine war unverändert. Er liebte ihre

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