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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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besser wäre meinen Rechtsanwalt in Kenntnis zu setzen.
    Da begannen die fünf unheimlichsten, peinlichsten Stunden meines Lebens.
    Der Beamte, der die Befragung durchführte, war schon eine Ecke schärfer, als der Staatsanwalt , der alles ins Rollen brachte. Er begann gleich mit massiven Tatvorwürfen und erschreckenden Beweisen.
    Sie hätten einen Drogendealer verhaftet, der wollte sein Gewissen reinwaschen und “nur“ Strafvergünstigungen aushandeln. Dafür wollte er einen prominenten Politiker als einen seiner besten Kunden benennen. Er nannte, welch Überraschung , meinen Namen! Der Typ erzählte ihnen von meinem Privatwagen, einen silbernen Mercedes SL-Cabrio. Damit wäre ich zu diversen Treffen erschienen und ich hätte immer fünf Tüten mit je zehn Gramm reinem Kokain gekauft. So auch vor ein paar Tagen. Mit diesen Erkenntnissen ging der Polizist zu besagtem aufstrebenden Staatsanwalt, und der mobilisierte halb Washington. Ein Richter erließ einen Durchsuchungsbeschluss für meinen Mercedes, mit dem ich ja keine hundert Kilometer im Monat fahre.
    Das war heute Morgen in der Früh. Sie fanden im Kofferraum, versteckt im Verbandskasten fünf durchsichtige Tütchen mit reinem Kokain und meinen Fingerabdrücken auf der Außenseite derselben. Dann folgte die Frage aller Fragen, wie ich mir das erklären könnte?
    Ich konnte es natürlich nicht wirklich.
    Ich teilte ihnen meine Meinung mit und bot ihnen noch eine Haarprobe an. Wie jeder weiß und ich kann es ja guten Gewissens beschwören, habe ich noch nie in meinem Leben Drogen konsumiert. Nicht einmal als Student ein Tütchen geraucht, geschweige denn so einen Mist auch nur berührt.
    Ich kenne Drogendealer nur aus dem Fernsehen . Nur, mittlerweile ist mir das Lachen abhandengekommen. Franck, wir wissen, dass es inszeniert wurde, aber wie soll ich das glaubhaft entkräften?
    Da hilft mir auch mein Status nicht, ich möchte auch keine Sonderbehandlung!
    Ich stelle mich jeglicher Verantwortung, ich will dass wir den Schuldigen finden, und er soll genauso leiden wie ich jetzt.
    Natürlich vertrau e ich uns mehr als unserem Rechtssystem.
     
    Wenn mir etwas geschehen sollte, beruhigt mich das Wissen, dass ihr euch kümmern werdet.«
    » Homer, das ist so sicher wie nur irgendwas! „Er“ wird noch viel mehr leiden. Das Ganze ist so geisteskrank, dafür gibt es keine Worte. Das kann der, den wir im Auge haben, nicht bewerkstelligt haben. Er muss jemanden beauftragt haben, der fast noch kränker als er selber ist und über solche Fähigkeiten verfügt. Das schränkt den Täterkreis wiederum erheblich ein. Er wird aus seinen Kontakten der letzten Jahre herauszulesen sein. Wir müssen unsere Aktivitäten noch erweitern, ihm muss Einhalt geboten werden. Ich habe mit Heinz und Hassan telefoniert, wir treffen uns in Paris und fliegen dann gemeinsam zu dir nach Washington. Alles Weitere besprechen wir dann. Ich werde Celine gleich mitbringen, die wird dann mit Eli nach Florida fliegen, deine Tochter einsammeln und zu uns aufs Château bringen. Hier haben sie die Ruhe, die sie brauchen.«
    »Danke , Franck.«
    » Hör auf, ich könnte wahnsinnig werden, dass wir es nicht verhindern konnten. Bis dann und halt den Kopf hoch.«
    Homer T. erledigte noch ein paar andere Telefonate, instruierte sein Büropersonal und schickte seine Personenschützer in den Zwangsurlaub. Er fuhr auch nicht mit seiner Dienstlimousine nach Hause, sondern nahm ein Taxi. Das Apartmenthaus wurde belagert. Er konnte dem Trubel entgehen, in den Nahbereich des Gebäudes kam die Presse- und Fernsehmeute nicht. Als er die Tür aufschloss, beschlich ihn schon ein seltsames Gefühl, dass sich wie ein gewaltiger Schlag in seine Magengrube fortsetzte.
    Eleonore saß in ihrem Lieblingssessel, der Fernseher lief, der Ton war extrem laut gestellt. Auf seine Rufe reagierte sie nicht. Ihre Arme baumelten über die Lehnen herunter. Links von ihr lag auf dem Teppich ein zersprungenes Glas … ihr Gesicht war bleich, sie rührte sich nicht. Homer T. erschrak und war im ersten Moment wie paralysiert.
    Dann nahm er das Telefon und wählte die Notrufnummer.
     
     
    Er trat zu ihr und streichelte ihre Wange. Der Senator nahm an, dass sie tot war.
    Aber er irrte …
    »Eli, warum nur? Warum hast du das nur getan?«
    Wie in Trance lief er zur Wohnungstür und öffnete sie, er wollte ja schließlich die Rettungssanitäter und die Polizei hineinlassen. Dann ging er zur Bar und goss sich einen Bourbon ein. In einem Zug
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