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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien
Autoren: A. A. Fair
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wartet. Hat sich die Wagennummer gemerkt und sich über die Zulassung informiert. Und eingetragen ist er ja auf den Namen der Agentur.«
    Berthas aufgeregtes Atemholen konnte ich durch die Leitung hören.
    »Hundert Dollar pro Tag zum Fenster hinausgeworfen, nur damit du noch die Taxikosten 'rausschinden konntest!« sagte ich.
    »Nun hör doch mal zu, lieber Donald«, bat sie mich, »du mußt jetzt einen Ausweg finden. Denke mal scharf nach. Dafür hat dich doch Bertha in der Firma, daß du ihr das Nachdenken abnimmst.«
    »Ach Quatsch«, erwiderte ich.
    »Donald, du mußt. Wir können es uns einfach nicht leisten, diese Einnahme zu verlieren.«
    »Die hast du ja schon verloren.«
    »Fällt dir denn gar nichts ein, das zu verhindern?«
    Ich sagte: »Nein, ich wüßte nicht, wie. Komm jetzt in der Geschäfts-kutsche hierher, parke dort, wo du mich sonst abgeholt hast, und warte ab. Ende.«

4

    Gegen Viertel vor zehn fuhr Alta fort. Während der Butler für sie die Garagentür öffnete, flitzte ich die Straße hinab. Wenigstens im Schnellaufen bin ich groß.
    Bertha Cool wartete schon im Auto. Ich stieg neben ihr ein und sagte: »Bring den Motor schnell auf Touren. Sobald ein Zwölfzylinder an uns vorbeifegt, gib Vollgas und schalte die Scheinwerfer nicht ein.«
    »Dann fahre du lieber, Donald.«
    »Keine Zeit zum Platzwechsel. Brause ab.«
    Sie startete den Motor und fuhr vorsichtig vom Rinnstein. Alta Ashburys Wagen sauste wie eine Rakete an uns vorbei. Ich sagte zu Bertha: »Los, jetzt aber aufdrehen!«, griff über ihre Hände hinweg und schaltete die Scheinwerfer aus.
    Bertha tastete gleich wieder nach dem Schaltknopf, doch ich stieß ihre Finger zur Seite, faßte an den Handgashebel und riß ihn auf »voll«. Nun bekam der Wagen Tempo. Bertha wurde so tatterig, daß ich vorsichtshalber eine Hand mit aufs Lenkrad legte. Nach einer Weile erreichte Alta eine Kreuzung, an der das Licht der Ampel gerade auf Rot wechselte. Dadurch hatten wir Gelegenheit, aufzuholen. Ich konnte auch schnell aussteigen, zur anderen Seite flitzen und mich ans Steuer setzen, während Bertha auf den Nebenplatz rutschte.
    Als wieder Grün kam, schoß der Wagen davon. Unsere Agenturkalesche preschte über die Kreuzung, und allmählich gewannen wir Boden. Jemand schrie uns zu »Licht an!« — doch ich fuhr weiter, in der Hoffnung, bald in eine Verkehrsstockung zu geraten. Und das geschah schon ein paar Häuserblocks weiter. Nun schaltete ich die Beleuchtung ein und rangierte uns auf einen besseren Startplatz durch, ein bißchen links hinter Altas Wagen.
    Alta im Verkehrsgewühl zu folgen war keine Kleinigkeit. Die brauchte nur mal ein wenig aufs Gaspedal zu treten, dann summte ihr Motor sein Lied von der Kraft der zwölf Zylinder und zischte durch eine Lücke, die sich hinter ihr prompt wieder schloß. Ganz anders war das bei mir. Dauernd mußte ich den Fuß auf dem Gaspedal stehen lassen und größtenteils im zweiten Gang fahren, um mich durch den Verkehr zu zwängen.
    Sie fuhr auf einen Parkplatz. Ich wagte nicht, dort ebenfalls einzubiegen. Der einzige sonst freie Platz für einen Wagen war vor einem Hydranten, wo das Parken bekanntlich verboten ist. »Also, Bertha, wir parken hier. Wenn dich ein Polizist aufschreibt, kannst du es Mr. Ashbury als Taxikosten belasten. Du gehst jetzt nach der Siebenten Straße zu, ich werde durch die Achte gehen; Warte dann an der Ecke. Wenn sie den Parkplatz verläßt, wird sie durch deine oder durch meine Straße gehen. Kommt sie auf mich zu, so versuche nicht, ihr zu folgen. Umgekehrt werde ich auch nicht folgen, wenn sie in deine Richtung geht. Wer also nicht beschatten muß, geht zum Auto zurück und fährt es von dem verbotenen Parkplatz weg.«
    Sie war sanft wie ein Lämmchen. »Ja, lieber Kerl«, sagte sie, einmal so ganz ohne Protest.
    Für Bertha Cool war es immer ein Stück Arbeit, in den Wagen oder herauszukommen. Sie mußte sich dabei winden und drehen. Darauf nahm ich jetzt aber keine Rücksicht und spazierte schnell durch die Achte Straße.
    Kaum hatte Bertha sich zwanzig Meter vom Auto entfernt, als Alta vom Parkplatz kam und in die Achte Straße ging. Ich duckte mich in einen Torweg und wartete.
    Sie hatte die Möglichkeit, verfolgt zu werden, zweifellos in Betracht gezogen, denn sie sah sich im Gehen ständig um, doch als sie die Straßenecke hinter sich hatte, glaubte sie sich offenbar unbeobachtet. Ich heftete mich an ihre Fersen. In der Mitte des Häuserblocks befand sich ein billiges
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