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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung
Autoren: Nicole Jordan
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Roslyn anzusehen. Nie hätte er dieses wunderschöne Gesicht vergessen, auch wenn er es nur für einen winzigen Moment im Mondschein erblicken durfte.
    Sie war es. Sie war die mysteriöse Schönheit, die auf dem Maskenball sein Angebot ablehnte.
    Allmächtiger!
    Seitlich von der Kutsche wartete sie, bis die anderen ausgestiegen waren, und achtete sorgsam darauf, nicht zu ihm zu sehen. Als Drew aber langsam die Kirchenstufen hinunterging, blickte sie doch kurz in seine Richtung. Spätestens ihre geröteten Wangen hätten seinen Verdacht bestätigt
    Miss Roslyn Loring war seine geheimnisvolle Fremde.
    Heute trug sie ein Empirekleid aus rosa Seide, kein freizügiges Schäferinnenkostüm. Aber ihr einzigartiger Liebreiz ließ sich weder von einer Perücke noch von einer Maske verbergen. Und selbst wenn er ihr Gesicht in jener Nacht nicht ohne Maske gesehen hätte, würde er ihren wundervollen Mund überall wiedererkennen. Er hatte diese köstlichen Lippen geküsst, ihre prallen Brüste gekostet, ihren zarten erregenden Körper an seinem gefühlt ...
    Bei der Erinnerung regte sich gleich etwas in seinen Lenden. Verärgerung und Wut mischten sich mit Überraschung, während er gemächlich auf Roslyn zuging. Die flüchtige Freudendame, die ihn an jenem Abend bezaubert und fasziniert zurückgelassen hatte, war nicht bloß eine Adlige, sondern das Mündel seines besten Freundes!
    Was, zum Teufel, hatte sie auf einem berüchtigten Kurtisanenball verloren gehabt? Hatte sie sich bloß einen Spaß machen wollen oder sündigere Vergnügungen gesucht?
    Was auch ihr Grund gewesen sein mochte, dort zu sein, für ihn hätte es ein Desaster werden können. Sie wäre kompromittiert gewesen, hätte man sie mit ihm allein an solch einem Ort entdeckt. Und wäre es ihm gelungen, sie zu verführen, was seine Absicht gewesen war ... Allein die Vorstellung war unerträglich.
    Drew biss die Zähne zusammen. Wenigstens erklärte ihre Identität, warum sie vor ihm geflohen war: Sie wollte nicht, dass er sie hier wiedererkannte. Als er sich ihr nun näherte, presste Roslyn fest die Lippen aufeinander. Offenbar widerstrebte es ihr, ihm offiziell vorgestellt zu werden.
    Ihm blieb die Bitte erspart, bekanntgemacht zu werden, denn Marcus trat vor und stellte die Familie der Braut vor - Arabellas Schwestern, ihre Mutter, ihren Stiefvater und einige enge Freunde und Nachbarn, einschließlich der Schirmherrin der Freemantle-Akademie für junge Damen, an der die drei Schwestern unterrichteten.
    Drew hingegen interessierte sich nur für eine Person. Er blieb vor Roslyn stehen und hielt absichtlich ihren Blick gefangen, während er ihre satinverhüllte Hand nahm, um sie zu küssen.
    Es reichte, dass eine spürbare Spannung zwischen ihnen entstand, heiß und rasch wie ein Sommerblitz. Roslyn sah ihn erschrocken an und zog ihre Hand zurück. Unterdes stieß Drew einen stummen Fluch aus. Seine verdammten Lenden reagierten schon auf die kleinste Berührung Roslyns, was in Anbetracht ihrer gesellschaftlichen Stellung gänzlich unangemessen war.
    Betont kühl und gelassen sagte er: »Sie kommen mir bekannt vor, Miss Roslyn. Sind wir uns schon einmal begegnet? «
    Sie hob kaum merklich das Kinn, antwortete jedoch nicht direkt. »Ich denke, ich würde mich daran erinnern, Durchlaucht.«
    Ihre Stimme klang so honigsüß und warm, wie er sie noch im Kopf hatte. Aber Drew wehrte sich gegen deren Reiz und versuchte, Roslyns überwältigende Schönheit zu ignorieren. Im Sonnenlicht sah sie frisch und liebreizend aus, nicht verführerisch und sinnlich wie bei ihrer Begegnung im Mondschein.
    Als ihr Blick auf seinen Mund fiel, wusste er, dass sie sich genau erinnerte, was in jener Nacht zwischen ihnen geschehen war.
    Ihre Augen waren blau, wie er bemerkte, von einem warmen Himmelblau.
    »Ich bin sicher, dass sich unsere Wege bereits gekreuzt haben müssen«, sagte er nachdenklich.
    »Gewiss irren Sie sich.«
    Ihre Ausflüchte strapazierten seine Geduld über Gebühr. Er nahm sie sacht beim Ellbogen und führte Roslyn einige Schritte weg, so dass die anderen sie nicht hören konnten. »Billigt Marcus Ihre gefährlichen Eskapaden?«
    Wieder errötete sie, gab es aber auf, länger zu leugnen und erwiderte mit einem kleinen Seufzer: »Lord Danvers weiß nichts von meinen Eskapaden, und ich habe nicht vor, ihm von ihnen zu erzählen.«
    »Warum nicht? « Drew bedachte sie mit einem Blick, der schon manch einen Sterblichen zum Erbeben gebracht hatte. »Ich erwarte eine
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