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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee
Autoren: Holly Greene
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ungefähr das Einzige an Brian war, was sie ärgerte, konnte sie gut damit leben.
    Brian war ihr Vertrauter und Seelengefährte, ihr guter Freund, und sie wusste nicht, wie sie ohne ihn zurechtkommen würde. Dabei blieb ihr in dieser Woche gar nichts anderes übrig, denn er war beruflich in Singapur und würde erst morgen Abend zurückkehren.
    Bis dahin hatte Jess allerdings noch eine Menge vor. In dieser Woche war sie jeden Abend beruflich unterwegs gewesen, heute würde sie ausnahmsweise mal zu Hause bleiben. Sie plante ein genüssliches langes Bad, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Morgen Nachmittag würde sie dann nach Lakeview rüberfahren und Emer und Amy ihre Geschenke bringen.
    Oder sollte sie auf ihren ruhigen Abend zu Hause verzichten und ihrer Freundin anbieten, auf Amy aufzupassen? Einfach für den Fall, dass die beiden am Abend vor Emers Geburtstag Zeit für sich haben wollten. Denn einen Babysitter aufzutreiben war sicherlich schwierig. Wenn sie jetzt nach Hause flitzte und schnell ihre Sachen zusammenpackte, konnte sie bis sieben in Lakeview sein.
    Jess kramte nach ihrem Handy und wählte die Nummer ihrer Freundin. Es war kurz nach halb sechs. Emer war bestimmt zu Hause – hoffentlich störte das Klingeln nicht.
    «Hallo?» Emers Stimme klang ziemlich müde, und Jess zuckte zusammen.
    «Upps, tut mir leid – ich hoffe, ich hab Amy nicht aufgeweckt.»
    «Was? Ach, hallo, Jess. Wie geht’s? Nein, du hast die Kleine nicht geweckt – ich habe sie hier bei mir.»
    «Wie schön. Ich mache mir immer Sorgen, ich könnte zur falschen Zeit anrufen … Na, und wie geht es ihr? Und dir? Freust du dich auf morgen?»
    «Morgen?»
    Jess lächelte. «Na komm – jetzt tu mal nicht so, als wäre das keine große Sache. Jeder Geburtstag ist etwas Tolles, Emer, und dieser ganz besonders, denn du wirst eine Glückwunschkarte kriegen, auf der ‹Mummy› steht!»
    «Ich weiß, das wird bestimmt komisch.»
    «Also, hör mal, ich will dich nicht aufhalten, sicher hast du alle Hände voll zu tun. Aber ich überlegte gerade, ob ihr nicht heute mal einen Abend für euch haben wollt, du und dein Dave. Oder vielleicht auch morgen den Vormittag? Ich könnte auf Amy aufpassen. Brian ist auf Geschäftsreise, ich kann also zu euch rauskommen und über Nacht bleiben.»
    «Oh …»
    Jess hob eine Augenbraue. Emer klang irgendwie verlegen. War es vielleicht ein dummer Vorschlag gewesen? Es konnte ja sein, dass Emer nicht im Traum daran dachte, ihre kleine Tochter bei jemandem zu lassen, der so wenig Erfahrung und eigentlich keine Ahnung von Babys hatte wie Jess.
    Emer klang jedenfalls gar nicht begeistert. «Äh, danke für das Angebot, Jess. Das ist sehr nett von dir, aber lass nur. Wir gehen eigentlich gar nicht so gerne aus.»
    «Bist du sicher? Mach dir keine Sorgen – ich komme bestimmt mit Amy klar. Das habe ich Brians Großfamilie zu verdanken und –»
    «Darum geht es nicht, ehrlich. Es ist einfach … Na ja, wir möchten wirklich lieber einfach einen ruhigen Abend zu Hause verbringen – keine Umstände, verstehst du?»
    «Na schön … wenn du dir so sicher bist. Aber frag mich jederzeit, wenn du einen Babysitter suchst, ja? Ich würde euch beiden mit dem größten Vergnügen mal zu einer Pause verhelfen, das weißt du hoffentlich.»
    «Ja, das weiß ich. Danke, Jess.»
    «Bist du denn morgen zu Hause? Ich wollte mit deinem Geburtstagsgeschenk vorbeikommen.»
    «Also nein, das brauchst du doch nicht. Wir sind sicher den ganzen Tag zu Hause. Um die Mittagszeit passt es uns wohl am besten.»
    «Kein Problem. Hoffen wir mal, dass das schöne Wetter sich hält. Im Moment ist es herrlich, nicht? Es muss wunderschön sein für dich und Amy, dass ihr draußen im Garten sein könnt.»
    «Wir genießen das sehr, ja.»
    Jess und Brian hatten hinter ihrem Haus in Booterstown, einem Vorort von Dublin, nur ein schlichtes Rasenstück, während Emer und Dave einen riesigen Garten ihr Eigen nannten. Dort würde Amy nach Herzenslust herumtoben können. Das war einer der großen Vorteile, wenn man aufs Land zog, dachte Jess.
    «Na, ich bringe jedenfalls eine Flasche Schampus mit, vielleicht kann ich dich ja zu einem Gläschen überreden – einfach zur Feier des Tages.»
    Emer trank keinen Alkohol mehr. Für Jess dagegen war es in ihrem Job nach wie vor unvermeidlich, bei Feiern und Geschäftsessen Alkohol zu konsumieren. Emer war inzwischen aus diesem Karussell ausgestiegen. Nur für Jess drehte es immer noch eine Runde nach der
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