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Glückskinder – Warum manche lebenslang Chancen suchen - und andere sie täglich nutzen

Glückskinder – Warum manche lebenslang Chancen suchen - und andere sie täglich nutzen

Titel: Glückskinder – Warum manche lebenslang Chancen suchen - und andere sie täglich nutzen
Autoren: Hermann Scherer
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Frequenzbereich oberhalb der Theta-Wellen, nämlich zwischen acht und 13 Schwingungen pro Sekunde, da heißen die Signale Alpha-Wellen. Sie werden vor allem gemessen, wenn ein Mensch sehr entspannt ist. Es ist ein merkwürdiger Zustand, nicht wach und aufnahmebereit nach außen, aber auch nicht schlafend, entrückt oder abgeschaltet. Dieser Alphazustand ist keine dumpfe, weggedämmerte Verfassung, sondern trotz allem In-sich-gekehrt-sein ein merkwürdig intelligentes Stadium, in dem man zum Beispiel sehr fantasievoll sein oder schwierige Probleme lösen kann. Einerseits sehr entspannt und ausgeglichen. Andererseits hellwach und beweglich, aber irgendwie nach innen gerichtet.
    Ich kenne dieses Alpha-Gefühl auch vom Autofahren über lange Strecken. Sie kennen das vielleicht auch. Ich komme plötzlich irgendwo zwischen Adelzhausen und Odelzhausen schlagartig zu der Erkenntnis, dass ich von den letzten 100 Kilometern A8 nichts mehr weiß, das Bewusstsein war wie weggeknipst, aber trotzdem war ich |12| wach, habe funktioniert. Immerhin sitze ich noch angeschnallt im fahrenden Auto und habe keine anderen Autos, Leitplanken oder Bäume touchiert. Und irgendwie habe ich außerdem klar vor Augen, dass ich das teure Angebot, das im Büro auf dem Schreibtisch liegt, annehmen sollte, obwohl es doppelt so teuer ist wie das Vergleichsangebot des Konkurrenten. Es ist sonnenklar: Teurer aber gleichzeitig preiswerter. Schlagartig ist das Angebot kein Problem mehr, sondern eine Lösung.
    Mit Meditation können Geübte sich schnell jederzeit in einen solchen Zustand versetzen, den jeder von uns auch kurz vor dem Einschlafen automatisch durchläuft. In diesem Zustand können wir Menschen und Situationen besonders trennscharf einschätzen. Wenn sich gerade Chancen im Leben bieten, dann erkennen wir sie in diesen Momenten. Es tut sich ein kleines Fenster zwischen unserem mächtigen Unterbewussten auf und wir können die Erkenntnis ans Tageslicht in unser Bewusstsein holen, dass wir eine Chance erkannt haben. Denn wir alle erkennen permanent Chancen, wir sind uns dessen nur nicht bewusst. Dumm nur, wenn wir dann nach so einem hellsichtigen Moment einschlafen und alles wieder vergessen. Oder wenn wir tagsüber aus einem Alphazustand auftauchen und uns mit hektischer Betriebsamkeit die erkannte Chance wieder aus dem Bewusstsein drücken.
    Die meisten Menschen nehmen die täglichen Alpha-Zustände nicht wahr. Ich auch oft nicht. Aber manchmal kapiere ich, dass ich gerade »alpha« war, und dann gelingt es mir bisweilen, eine Chance am Schwanz zu packen, bevor sie wieder in irgendeinen Spalt davongewuselt ist. Das sind visionäre Momente des Glücks.
    Spielerischer Alpha-Amor
    Um visionär denken zu können, darf uns die »realistische Realität« oder was wir dafür halten, nicht im Weg stehen, wir brauchen vielmehr ein hohes Maß an Realitätsanzweifelung oder Realitätsignoranz. Um Wege zum Ziel zu erkennen, die außerhalb des üblichen Alltagstrotts liegen, eben Chancen zu erkennen, müssen wir die |13| signale, die wir über die Realität empfangen, mit unseren nichtrealen Vorstellungen verbinden. Deshalb können Sie ein Brainstorming sofort verlassen, wenn jemand sagt: »Jetzt aber mal realistisch!«
    Es gibt eine ganz bestimmte Verfassung, da spielt die Realität in der Tat keine Rolle. Das ist der Zustand, wenn ich in der Liebe bin. In der tiefen Liebe zu mir, den Mitmenschen, der Umgebung, der Welt. Dieser Zustand ist zumindest bei mir sehr selten. Das sind die Momente, in denen man mit sich und allem drumherum im Reinen ist, den Flow spürt, ja, die Energie des Lebens mit jedem einzelnen Atemzug geradezu inhalieren kann. Wenn Sie die tiefe Dankbarkeit spüren, das Leben zu leben, wenn Sie Gänsehaut haben.
    Nicht so tiefgreifend, dafür sehr kreativ ist der ausgeprägte Spieltrieb. Wenn ich mich gehen lassen würde, wäre ich – da bin ich ziemlich sicher – ein notorischer, spielsüchtiger Casinobesucher. Ich kenne mich gut genug, um mich in dieser Hinsicht unter Kontrolle zu behalten. Aber mein Spieltrieb ist ja Gott sei Dank auch nicht auf das Glücksspiel um Geld am Roulette-Tisch begrenzt. Ich probiere insbesondere in meinen Unternehmungen manchmal planfrei und spontan herum, alleine aus Freude über das Spielen, nicht an einen bestimmten Zweck gebunden. Natürlich will ich dabei gewinnen, also ein gutes Geschäft machen, das meine Spielräume weiter vergrößert, das mich auf meinem Weg zu meinen Zielen voranbringt. Das ist
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